Der Bürgermeister von Greding, Manfred Preischl (FW), hat in einem Schreiben überraschend seinen Rücktritt verkündet. Bei der Begründung gibt Preischl tiefe Einblicke in sein persönliches Befinden.
Paukenschlag in Greding (Landkreis Roth): Überraschend hat der seit 2008 amtierende Manfred Preischl (FW) seinen Rücktritt vom Amt des Bürgermeisteramts angekündigt. Es ist der nächste Teil einer besorgniserregenden Entwicklung in der fränkischen Kommunalpolitik.
So hatte Udo Döhler (UVB) in Dörfles-Esbach (Kreis Coburg) sein Bürgermeisteramt 2022 vorzeitig beendet, um "erheblichen Schaden" an seiner Gesundheit abzuwenden. Im September 2023 gab dann der Weitramsdorfer Rathauschef auf, weil er sich für den Job "nicht mehr in der Lage" fühlte. Erst vor wenigen Wochen folgte Helmut Weiß (CSU), Landrat in Neustadt-Aisch, mit einem Antrag auf die "Feststellung seiner Dienstunfähigkeit". Die Hauptbegründung für alle Rücktritte: hohe Belastung und Stress.
Auch Preischl in Greding leidet unter den Folgen seines langjährigen Amts, wie er in dem öffentlichen Statement erklärt: "Aufgrund meiner gesundheitlichen Einschränkungen, die ich in den letzten eineinhalb Jahren hinzunehmen hatte, ist es mir leider nicht möglich, die Amtsgeschäfte fortzuführen", so der Bürgermeister.
"Die Bereitschaft, sich 24 Stunden, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr bedingungslos für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt einzusetzen, haben in den letzten 16 Jahren ihre Spuren hinterlassen", heißt es weiter.
Nach "vielen intensiven Gesprächen" mit seinen behandelnden Ärzten sei ihm "eindringlich" nahegelegt worden, "die persönliche Lebensplanung zu überdenken und es wurde empfohlen, die Belastungsgrenze deutlich nach unten zu schrauben", erklärt Preischl.
Bildlich gesprochen gehe es darum, "den Rucksack, den jeder mit sich trägt, um ein Vielfaches leichter zu machen". Der Rathauschef spricht davon, "langjährige Belastungen" hätten "sowohl physisch als auch psychisch ihre Spuren hinterlassen".
"Nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens" habe er beim Stadtrat der Stadt Greding einen "Antrag auf Versetzung in den Ruhestand wegen Dienstunfähigkeit zum nächstmöglichen Zeitpunkt" gestellt, so Preischl weiter. Er bedanke sich "aus vollem Herzen und mit voller Überzeugung".
Im Januar hatte es in einer Gredinger Diskothek einen Eklat um ausländerfeindliche Rufe gegeben - kurz nach dem AfD-Parteitag im Hippodrom. Auch Preischl stand in der Kritik. Gegen die Veranstaltungen in Räumen privater Mieter könne man nicht rechtlich vorgehen, hieß es im Anschluss aus dem Rathaus. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Roth gibt es hier.