"Entscheidung nicht leichtgefallen": Fränkischer Landrat beantragt Dienstunfähigkeit

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Der Landrat Helmut Weiß (Kreis Neustadt Aisch-Bad Windsheim) hat viele ereignisreiche Jahre in seinem Amt hinter sich.
Neustadt Aisch: Landrat beantragt Dienstunfähigkeit - "Entscheidung nicht leichtgefallen"
Landratsamt Neustadt Aisch-Bad Windsheim

Landrat Helmut Weiß (Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) hat die Feststellung seiner Dienstunfähigkeit beantragt. Werde er nicht kürzertreten, drohten ihm "andernfalls weitere ernsthafte Erkrankungen", wie er erklärt.

Seit 2014 ist Helmut Weiß (CSU) Landrat des Landkreises Neustadt Aisch-Bad Windsheim. In einer Pressemitteilung erklärte der 1957 geborene Politiker am Montag (19. Februar 2024) jedoch seinen Rückzug vom Amt. Weiß habe "beim Landkreis die Feststellung seiner Dienstunfähigkeit beantragt, auf die bei Zustimmung des Kreistags letztlich die Versetzung in den Ruhestand folgen würde", heißt es dort.

"Meine Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. Nach reiflicher Überlegung bin ich vor wenigen Wochen zu diesem Entschluss gekommen. Meine Ärzte raten mir schon seit geraumer Zeit kürzerzutreten, Belastungen und Stress einzuschränken", erklärt er die Notbremse. 

Neustädter Landrat Helmut Weiß will aufhören - Amt erfordere "volles Engagement und vollen Einsatz"

Aufgrund einer chronischen Erkrankung drohten Weiß bei Belastungen "weitere ernsthafte Erkrankungen und schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen". Vergangenes Jahr war Weiß bemüht, "die damaligen Herausforderungen rund um die Flüchtlingskrise anzugehen". Wie inFranken.de berichtete, sorgte eine neue Flüchtlingsunterkunft für "aufgeheizte Stimmung" in einer Gemeinde und der Landrat erhielt scharfe Anfeindungen. Laut seinen Aussagen habe er es geschafft, den "Landkreis wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen".

"Das Amt des Landrates wird weiterhin volles Engagement und vollen Einsatz erfordern, dieses Amt nur noch mit halber Kraft ausüben zu können, entspricht weder meinem Anspruch, noch dem, was der Landkreis verdient und braucht", betont er in seiner Erklärung. Viele Aufgaben stünden mittel- und langfristig noch bevor und so wolle er das Amt des Landrates "geordnet übergeben". Ein Übergang sei nach Neuwahlen zur Jahresmitte angesetzt. "Es ist aber nicht mein Stil, mich bis dahin zurückzulehnen, ich werde mich in meiner verbleibenden Amtszeit weiter mit voller Energie einbringen, so wie ich es seit jeher getan habe und so wie es unsere Bürgerinnen und Bürger auch erwarten dürfen", versichert er.

Die Entscheidung über die beantragte Feststellung der Dienstunfähigkeit sowie über die Versetzung in den Ruhestand treffe der Kreistag auf Grundlage eines amtsärztlichen Gutachtens, das zwischenzeitlich vorliege. Diese Entscheidungen seien für die Sitzung des Kreistages am 1. März 2024 vorgesehen, informiert das Landratsamt. Die Versetzung in den Ruhestand erfolge gesetzlich über kommunale Wahlbeamte und Wahlbeamtinnen mit Ablauf des Monats Juni. "Hinsichtlich einer dann erforderlichen Landratswahl ist eine Zusammenlegung mit dem Wahltermin der Europawahl am 9. Juni 2024 angestrebt", heißt es zum Schluss. Weitere Nachrichten aus dem Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim findest du in unserem Lokalressort.