Zuschuss für Kirche an der A 71

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Der Würzburger Diözesanbischof Dr. Friedhelm Hofmann (links) hat den Verein Autobahnkirche A 71 mit einer Spende von 10 000 Euro bedacht. Ralf Luther sagte ihm im Namen des gesamten Vereins Autobahnkirche A 71 Danke. In der Mitte generalvikar Thomas Keßler. Foto: Hann Friedrich
Der Würzburger Diözesanbischof Dr. Friedhelm Hofmann (links) hat den Verein Autobahnkirche A 71 mit einer Spende von 10 000 Euro bedacht. Ralf Luther sagte ihm im Namen des gesamten Vereins Autobahnkirche A 71 Danke. In der Mitte generalvikar Thomas Keßler. Foto: Hann Friedrich

Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann übergab 10 000 Euro für die Kirche an der Autobahn A 71. Damit ist der Verein fast schuldenfrei.

Das hätte Ralf Luther, Vorsitzender des Vereins Autobahnkirche A 71,. nicht erwartet: 10 000 Euro hat die Bischöfliche Finanzkammer der Diözese Würzburg auf das Konto des Vereins überwiesen. "Damit sind wir fast aus unseres Schulden heraus," sagte der Vorsitzende sichtlich erfreut während der Jahresversammlung in der Gaststätte zur "Goldenen Gans" in Bibra. Sein Dank galt Rhön-Grabfeld Kreiskulturreferent Hanns Friedrich, der, wie Luther sagte, "den Besuch des Bischofs eingefädelt hatte."
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann war mit den Dekanen der Diözese Würzburg und Mitgliedern des Domkapitels zu einen Kurzbesuch in der Autobahnkirche erschienen. Noch bei der Abfahrt hatte der Bischof signalisiert, dass die Bischöfliche Finanzkammer eine größere Spende geben wird.
"Dass es aber solch ein Betrag sein wird, hätte ich nie erwartet," unterstrich Luther.


Appell an die Landkreise

Freude natürlich auch bei den Mitgliedern des Vereins, denn, wenn jetzt noch die Landkreise Rhön-Grabfeld und Schmalkalden-Meinigen ebenfalls ihr Versprechen halten und einen Zuschuss geben, ist der Verein Autobahnkirche A 71 schuldenfrei.
Noch Anfang Oktober hatte es so ausgesehen, als ob zwei Vorstandsmitglieder ein zinsloses Darlehen geben müssten. "Das hat sich damit aber erledigt," sagte der Vorsitzende. Zur Einweihung der Autobahnkirche hatte er gemeint, dass man hier einen Meilenstein gesetzt habe: "Wir alle können stolz auf das sein, was wir das geschaffen haben!"


Ein besonderer Ort

Dass die Autobahnkirche am Parkplatz Thüringer Tor ein besonderer Ort ist, zeigen vor allem die Eintragungen im "Anliegenbuch" und die 1300 Teelichter, die seit Eröffnung angezündet wurden. Zu den Finanzen des Vereins sagte Vorsitzender Ralf Luther, dass noch zwei Rechnungen mit je 5000 Euso ausstehen. Angesprochen hat er die Innengestaltung durch Evelyn Körber, Bildende Künstlerin aus Hohenfelden. Von ihr liegt mittlerweile eine größere Rechnung vor, die allerdings den geplanten Kostenrahmen übersteigt. Deshalb wollen der Künstler Gernot Ehrsam und Architekt Josef Trabert noch einmal in Verhandlungen treten.
Erfreulich: Der neue Altar, den Evelyn Körber entworfen hatte, wurde von der Firma, die ihn hergestellt hat gestiftet, so dass auch hier keine Kosten auf den Verein zukamen. 1493 Euro kamen bei einer Kollekte in Bochum zusammen, die an die Autobahnkirche gingen. Insgesamt flossen 2015 Spenden in Höhe von 37 553 Euro. Die Ausgaben im zu Ende gehenden Jahr beliefen sich auf 73 638 Euro. Die Privatspenden pendelten sich in den vergangenen zehn Jahren bei rund 220 000 Euro ein. Hinzu kamen Mitgliedsbeiträge mit 13 000 Euro und Firmen, die unentgeltlich an der Kirche mitarbeiteten. Die Gesamtkosten der Kirche beziffern sich auf rund 350 000 Euro.


Projekte mit Schulen

Mittlerweile gibt es auch verschieden Projekte von Schulen für die Autobahnkirche. So hat die Grabfeldschule in Bibra unter dem Thema "Lernen durch Engagement" einen Schüler gefunden, der sich um die Kirche kümmert, dort nach dem Rechten sieht, Blumen gießt und auch einmal "Gras zupft", wie Ralf Luther sagte. Außerdem will die Schule eine Informationstafel erstellen.


Stühle gespendet

Eingeschaltet haben sich auch die Schule in Breitungen und das Gymnasium Mellrichstadt. Neu im Verzeichnis der Autobahnkirchen Deutschlands ist nun auch die neue Autobahnkirche an der A 71.
Der Bad Neustädter Unternehmer Kurt Geis hat 22 Stühle spendiert, die in der Kirche aufgestellt sind. Gernot Ehrsam schlug bei der Versammlung allerdings vor, Stühle als kleine Kunstwerke in den Holzbildhauerstätten Empfertshausen und Bischofsheim anzuregen. Sie könnten als eine Art Emblem die verschiedenen Ansichten der Brückenpfeiler haben. Ehrsam hat Anfragen von Kollegen, die im Umkreis der Kirche Ausstellungsstücke aufstellen wollen. So ein Künstler aus Italien, der ein vier Meter großes Kunstwerk, das einen Fisch zeigt, der ein Auto verschluckt, zeigt.
Für ein Jahr würde er es an der Autobahnkirche aufstellen. Diskussionen rankten sich dann um die Frage, ob im Außenbereich an der Kirche ein Kreuz als christliches Zeichen angebracht werden soll. Da bereits das große "Autobahnkreuz" an der Kirche steht, will man darüber noch einmal diskutieren. Im Innern der Kirche hatte Bischof Friedhelm auf die Frage von Ralf Luther, ob denn noch ein Kreuz in den Altarbereich sollte gemeint: Im Altar ist ja eigentlich ein Kreuz eingemeißelt und deutlich gemacht.