Eine hektische und von vielen nervösen Aktionen geprägte Partie sahen die Fans auf dem Schulberg. Beim Kabinengang drohte gegen die Thüringer sogar eine Heimpleite.
HSC Bad Neustadt - HSV Bad Blankenburg 26:24 (11:13).
Die Gastgeber konnten an die vor acht Tagen in Köthen gezeigte Leistung zunächst in keinster Weise anknüpfen, lediglich Torhüter Felix Schmidl zeigte sich über sechzig Minuten in Hochform. Seine Vorderleute agierten vor allem in der Offensive unkonzentriert, ließen es an Geduld im Abschluss und vor allem an der Wurfgenauigkeit fehlen. Etliche Würfe landeten direkt auf dem Körper des wahrhaft nicht starken HSC-Keepers Felix Herholc oder wurden am Tor vorbeigesetzt. Dazu kamen einen Reihe von technischen Unzulänglichkeiten, Schrittfehler und Stürmerfouls.
Die Hausherren rannten einem Rückstand hinterher, schienen nach einem Konter von Harald Feuchtmann-Perez zum 3:3 aber auf dem Weg der Besserung.
Doch nach einem Tor des bulligen Gäste-Kreisläufers Ivo Havel zum 5:6 (14.) verloren die Rot-Weißen für mehrere Minuten den Überblick (5:9). Der Vier-Tore-Vorsprung der Gäste hielt bis zur 25. Minute, zwei Treffer von Jan Wicklein brachten die Saalestädter wieder auf 10:11 heran. Doch der Ausgleich wollte in der ersten Halbzeit nicht mehr gelingen.
"Die haben doch ein Schlafmittel im Tee gehabt", vermutete einer der Trommler im Gästeblock nach 36 Minuten, denn da lag der HSC nach sechs Toren in Folge mit 17:13 in Front. "Da haben wir unkonzentriert gespielt, vor allem undiszipliniert, und alle Tugenden, die uns vorher ausgezeichnet haben, vermissen lassen", so später HSV-Coach Rüdiger Bones. Tatsächlich gerieten die Gäste in dieser Phase mehrmals in Unterzahl, was die Valkovskis-Schützlinge sofort nutzten.
Die Unterfranken wurden ab der 42.
Minute durch Gary Hines verstärkt, der ein Tor erzielte, aber auch durch unglückliche Aktionen auffiel. Als Marcel Werner per Konter zum 20:20 (46.) ausglich, war der Vorsprung der Hausherren verspielt, der aber binnen sechs Minuten auf 25:20 anwuchs, weil sich nun wieder der Gast in der Offensive schlampig zeigte. Einen solchen Vorsprung bringt eine clevere Mannschaft in den letzten acht Minuten eigentlich problemlos über die Runden, aber diese Eigenschaft fehlt dem letztjährigen Vize-Meister derzeit. "Einige haben da das Spiel schon abgehakt, wurden leichtsinnig und haben mit unverständlichen Fehlern das Spiel wieder unnötig spannend gemacht", wunderte sich Margots Valkovskis in der Pressekonferenz.
Drei Minuten vor dem Abpfiff stand es urplötzlich 25:24, ehe Vilim Leskovec der letzte Treffer der Begegnung gelang.
Tore für den HSC: Jan Wicklein (5/1), Margots Valkovskis (4), Goran Djuricin (4), Emil Feuchtmann-Perez (3), Harald Feuchtmann-Perez (3), Franziskus Gerr (2),Vilim Leskovec (2), Maximilian Schmitt (1), Gary Hines (1), Lukas Böhm (1).