Sanierung der Hauskapelle in Bad Königshofen

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Die kleine Hauskapelle des Elisabethaspitals in Bad Königshofen soll saniert werden. Vor 162 Jahren wurde sie geweiht. Gottesdienste finden hier jeden Donnerstag statt. Außerdem gibt es im Jahreskreis Andachten. Foto: Friedrich
Die kleine Hauskapelle des Elisabethaspitals in Bad Königshofen soll saniert werden. Vor 162 Jahren wurde sie geweiht. Gottesdienste finden hier jeden Donnerstag statt. Außerdem gibt es im Jahreskreis Andachten. Foto: Friedrich
Besichtigungstermin in der Hauskapelle des Elisabethaspitals mit (von links): Pfarrer Karl Feser, Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano, Architekt Thomas Karsten, Küsterin Andrea Friedrich und Heimleiter Manfred Bühner. Foto: Friedrich
Besichtigungstermin in der Hauskapelle des Elisabethaspitals mit (von links): Pfarrer Karl Feser, Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano, Architekt Thomas Karsten, Küsterin Andrea Friedrich und Heimleiter Manfred Bühner. Foto: Friedrich
 
Die kleine Hauskapelle des Elisabethaspitals in Bad Königshofen soll saniert werden. Vor 162 Jahren wurde sie geweiht. Gottesdienste finden hier jeden Donnerstag statt. Außerdem gibt es im Jahreskreis Andachten. Foto: Friedrich
Die kleine Hauskapelle des Elisabethaspitals in Bad Königshofen soll saniert werden. Vor 162 Jahren wurde sie geweiht. Gottesdienste finden hier jeden Donnerstag statt. Außerdem gibt es im Jahreskreis Andachten. Foto: Friedrich
 

Historische Aufnahmen sind dringend gesucht.

162 Jahre sind es in diesem Jahr, dass die Hauskapelle des Elisabethaspitals in Bad Königshofen eingeweiht wurde. Natürlich wurde sie seitdem immer wieder einmal instand gesetzt und in den 1960er Jahren so gut wie neu und schlicht gestaltet. Der historische Hausaltar wurde entfernt, dafür ein einfacher Volksaltar aufgebaut, ein kleiner Tabernakel ist nun an der Wand zu sehen, außerdem recht einfache Lesepulte.

Im Rahmen der Sanierung soll nun wieder der historische Charakter der kleinen Hauskapelle erkennbar werden. Wichtig sind deshalb historische Bilder von der Kapelle, die eventuell bei Familienfesten oder Hochzeiten entstanden. Das jedenfalls sagt Thomas Karsten, er ist Architekt und Gebietsreferent am Diözesanbauamt des Bischöflichen Ordinariates in Würzburg.

Bei einem Ortstermin, zusammen mit Diözesanbaumeister Cesare Augusto Stefano, Pfarrer Karl Feser und Spitalverwalter Manfred Bühner wurden die ersten Schritte festgelegt. Danach ist zunächst eine Befunduntersuchung der Raumschale durch einen fachkundigen Restaurator notwendig. Danach werden die Wandputzflächen sowie Stuckteile überprüft und nach einer eventuell vorhandenen ersten Farbgebung gesucht. Dem soll eine Neufassung der gesamten Raumschale in Abstimmung mit dem Diözesanbauamt und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege erfolgen. Hinzu kommt vor allem die energetische Sanierung des Raumes, denn die Fenster sind allesamt in schlechtem Zustand.
Dombaumeister Stefano plädierte bei der Besichtigung dafür, die Bleiverglasungen der historischen Fenster zu überprüfen, Bleie nachzuarbeiten, Eisen zu streichen und Anschlussfugen unter Beachtung der Denkmalrichtlinien zu erneuern. Danach ist daran gedacht, sogenannte Kastenfenster in Abstimmung mit dem Diözesanbauamt und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als eine Art Wärmedämmung ein zu bauen. Nicht mehr zu sehen sein sollten nach Meinung von Architekt Thomas Karsten die jetzt vorhandenen Heizkörper, die keinesfalls in einen Kirchenraum passen. Hier ist an bodeneingelassene Konvektoren gedacht. Es soll ein Beleuchtungskonzeptes in Zusammenarbeit mit dem Diözesanbauamt erstellt werden. Damit Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte besser in den Kapellenraum kommen, ist an eine Anhebung des Bodens gedacht, womit dann eine vorhandene Rampe entfällt.

Zur liturgischen Ausstattung sagen Diözesanbaumeister Stefano und Architekt Karsten, dass die vorhandene historische Ausstattung nach Befunduntersuchung durch einen fachkundigen Restaurator aufgearbeitet werden sollte. Es soll eventuell eine neue Bestuhlung im Kirchenraum geben und einen Schriftenstand. Im Rahmen der Innenrenovierung ist eine Neugestaltung des Altarraumes angedacht. In Zusammenarbeit mit dem Diözesanbauamt und unter Berücksichtigung der Kunstkommission wird ein Gestaltungskonzept entwickelt werden, dass Altar, Ambo und Tabernakel umfasst. Im oberen Bereich der Hauskapelle wird die Emporenanschluss absturzsicher und auch die vorhandene, seltene Orgel, ein Harmonium, das zur Orgel umgebaut wurde, wieder instand gesetzt. Saniert werden außerdem die Kreuzwegstationen, die wohl aus der Erbauerzeit sind, ebenso wie die Gemälde an der Emporebrüstung. Sie stammen aus dem Jahr 1853 und sind Zyklusdarstellungen der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Sie sind den Fresken auf der Wartburg in Thüringen im Original nachgebildet und damit eine Seltenheit. Auffallend ist das Glasbild hinter dem Altar. Es zeigt das Letzte Abendmahl und wurde ebenfalls 1853 eingesetzt. Es gehört zu den zwischenzeitlich selten gewordenen Glasmalereien in Deutschland. Der Würzburger Maler Eulogius Böhler malte die 14 Kreuzwegstationen. An der Decke ist in Stuck gefaßt das Relief des Lamm Gottes zu sehen.

Zur Spitalpfarrei: Der erste Spitalpfarrer wurde im Jahr 1830 ernannt. letzter Spitalpfarrer war Eduard Pickl. Heute ist der jeweilige Pfarrer der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen gleichzeitig zuständig für die Spitalpfarrei. Die Spitalkirche St. Elisabeth wurde in den Jahren 1851 bis 1853 von Baumeister Michael Schunk aus Königshofen im neu erbauten Spitalgebäude geschaffen. Die kleine Kapelle ist ein beliebter Rückzugsraum nicht nur für die Heimbewohner, sondern auch für Bad Königshofener. Zu den Gottesdiensten, die an jedem Donnerstag einmal um 15.30 Uhr und 18.30 Uhr im Wechsel, stattfinden, kommen auch viele Bürger aus der Stadt und dem Grabfeld.
Wer über historische Aufnahmen verfügt, sollte sich unter Tel.: 09761/39030 bei Hanns und Andrea Friedrich melden.