Neue Urnenwand in Oberweißenbrunn geweiht

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Segnung der neuen Urnenwandanlage durch Pfarrer Manfred Endres (Mitte) mit Bürgermeister Udo Baumann (links) und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Bernhard Eisenmann (rechts). Foto: Eckert
Segnung der neuen Urnenwandanlage durch Pfarrer Manfred Endres (Mitte) mit Bürgermeister Udo Baumann (links) und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Bernhard Eisenmann (rechts). Foto: Eckert

Die neue Urnenwand in Oberweißenbrunn ist an Allerheiligen geweiht worden. Die Anlage ist eine Maßnahme im Rahmen der Dorferneuerung. Ein neues Projekt ist bereits geplant.

Die Kultur der Beerdigung und der Friedhofspflege verändert sich, in zunehmendem Maß sei eine Tendenz zur Kremation wahrzunehmen, sagte Pfarrer Manfred Endres zu Beginn der Feier anlässlich der Segnung der neuen Urnenwand in Oberweißenbrunn. Das Fest Allerheiligen sei ein guter Termin für diese Segensfeier, erinnere das Fest doch daran, dass in jedem Menschen die Anlage und das Potential zur Heiligkeit von Gott Grund gelegt sei.

Es sei für den Ort Oberweißenbrunn und die Kirchengemeinde ein Grund zur Dankbarkeit, dass die Urnenanlage, direkt neben der Aussegnungshalle, nun eine Möglichkeit zur würdevollen Beisetzung von Urnen biete. Es möge ein Ort der letzten Ruhe und zugleich ein Ort der Beziehung und Begegnung mit Gott sein, bat Endres im Gottesdienst.

Er bat um Gottes Segen für alle, deren irdische Überreste in der Urnenwand ihre letzte Ruhestätte finden werden.
Für die Angehörigen und Trauernden möge es ein Ort des Gebet, der Erinnerung und des Trost sowie der Zuversicht auf die Vollendung in Gott, werden. Bürgermeister Udo Baumann erinnerte an den mittlerweile gestorbenen Hans Vorndran, der mit dem Bau der Urnenanlage begonnen hatte und sie nicht mehr fertig stellen konnte.

Sein Sohn Matthias Vorndran und sein Neffe Stefan Vorndran haben dies übernommen. Baumann dankte ihnen und deren weiteren Helfern für die fachkundige Ausarbeitung des Sandsteinsockels. In Oberweißenbrunn herrsche eine ganz besondere Situation, Kirche und Friedhof seien hier noch mitten im Dorf beieinander. Seit dem 17. Jahrhundert bestehe die Anlage so, der Friedhof musste nie aus Platzgründen ausgelagert werden. Das sei in keinem anderen Ortsteil von Bischofsheim in dieser Weise der Fall. Die neue Urnenanlage ergänze nun das Ensemble. Auch Baumann verwies auf die sich verändernde Gesellschaft und den Trend zu Feuerbestattungen. Seit einigen Jahren schon gebe es in Oberweißenbrunn die Möglichkeit von Erd-Urnengräbern. Die neue Urnenwand entstand auf Wunsch von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat, um auch den Menschen entgegen zu kommen, denen Grabpflege, aus unterschiedlichen Gründen heraus, nicht möglich sei. Die Anlage kostete 18.000 Euro, wurde entsprechend den Vorstellungen und Wünsche von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat gestaltet.


Neues Projekt

Hier dankte Baumann dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Bernhard Eisenmann für sein Engagement. Das nächste Projekt rund um Oberweißenbrunns Kirche und Friedhof stehe schon an. "Die Treppen im unteren Bereich des Kirchenaufgangs werden neu gebaut", kündigte Baumann an. Es handele sich um die letzte Maßnahme im Rahmen der Dorferneuerung.

Insgesamt sei der Dorfplatz neben der Kirche aufgewertet worden, nicht nur durch den Abriss der alten Schule und die Platzgestaltung. Es konnte auch ein barrierefreier Zugang zu Kirche und Friedhof geschaffen werden. Die neue Urnenwandanlage schließe sich direkt an. Ein großes Lob sprach Baumann der Oberweißenbrunner Dorfbevölkerung für den Zusammenhalt und die intakte Dorfgemeinschaft aus. "Da macht es dem Bürgermeister und Stadtrat Spaß positives zu gestalten." Aufgabe des Pfarrgemeinderates sei es die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse der Menschen zu sehen, Veränderungen wahrzunehmen und wo möglich und nötig zu reagieren, zeigte der Vorsitzende Bernhard Eisenmann auf. Die gesellschaftlichen Veränderungen machen auch vor Oberweißenbrunn nicht halt. Die Kinder ziehen berufsbedingt weg, zurück bleiben die alten Menschen, die sich Sorgen um die Grabpflege machen.

"Es ist unsere Aufgabe zu schauen, welche Maßnahmen notwendig sind und was den Menschen in der Gemeinde dient", so Eisenmann. Durch die Urnenwand haben die Menschen nun die Möglichkeit ihrem Wunsch und ihrer Situation entsprechen zu wählen, zwischen herkömmlicher Erdbestattung, Erd-Urnengrab oder Urnenwand. Dankesworte richtete Eisenmann an alle an Bau, Planung, Ausführung und Finanzierung der Urnenwandanlage Beteiligten sowie dem Bläserquintett unter Leitung von Daniela Wagner für die musikalische Gestaltung der Segensfeier.