Die Ausstellung "Die Glitzerwelt der Adventskalender" im Mehrgenerationenhaus in Bad Königshofen bringt auch Flüchtlinge aus Syrien zum Staunen.
"Das ist Maryam, das Josseef, das ist Essa" erklärt Angela Abazeed ihrer Tochter Lujaine, als diese mit großen Augen die Adventskalender mit der Weihnachtsdarstellung sieht. Beeindruckt ist die ganze Familie von den vielen bunten Lichtern, den glitzernden Adventskalendern und flackernden Kerzen.
Sie hat die Ausstellung "Die Glitzerwelt der Adventskalender" im Mehrgenerationenhaus in Bad Königshofen besucht. Dort war auch Monika Leu vom Bad Königshofener Kindergarten mit einer Kindergruppe und warf einen Blick in die Präsentation. Adventskalender sind natürlich vielen Kindern bekannt, heute beinhalten die Kalender kleine Geschenken oder Schokolade hinter den Türchen.
Die bunten Adventskalender begeistern internationales Publikum
Für die syrische Familie Abazeed sind Adventskalender etwas Neues.
Sie fragte natürlich nach, was es denn mit den 24 Türchen auf sich hat. "Jeden Tag darf man ein Türchen aufmachen und schauen was dahinter ist", erklärt Hanns Friedrich, der mit seiner Frau Andrea die Ausstellung konzipiert hat. "Die christliche Weihnachtsgeschichte ist bekannt", sagte Angela Abazeed und berichtet von ihrer Heimatstadt Damaskus, wo Christen und Moslems nebeneinander wohnen. An Weihnachten besuche man die christlichen Freunde.
"Die verschiedenen Religionen sind doch kein Problem", fügt ihr Mann Ayman an. Angela Abazeed sagt: "Gott ist überall. Ihr habt Euren Gott und Propheten, wir haben unseren Prophet." Das christliche Brauchtum gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit findet die Familie deshalb sehr schön. Sie schwärmt vor allen von den vielen Lichtern und den Girlanden über den Straßen oder auch vom "Lichterbaum" am Marktplatz.
Bei der kleinen Eröffnungsfeier sagten Geschäftsführerin Anne Hüttner und Pastoralreferentin Regina Werner, zuständig für den Bereich Seelsorge im Mehrgenerationenhaus St. Michael, dass vor allem gut zu erfahren sei, woher die Adventskalender kommen, wie das früher einmal war und welche Adventskalender heutzutage aktuell sind. Kaum findet man noch Kalender, die nur Bildchen hinter den Türen haben. Meist sind Spielsachen, Schmuckstücke oder Schokolade dort zu finden.
Die Ausstellung zeigt eine Vielzahl unterschiedlichster Adventskalender
Besonderheiten gibt es natürlich auch: Eine Waschmaschine als Adventskalender oder eine Schallplattenhülle aus den 1970er Jahren. Einer der ältesten Kalender in der Präsentation im Mehrgenerationenhaus stammt aus dem Jahr 1938. Er zeigt eine Winterlandschaft.
Nach und nach werden die Kalender dann immer farbenprächtiger und bekommen sogar Glitzerfarbe, die sie im Kerzenschein natürlich in besonderem Licht erscheinen lassen.
Einfacher ist da wieder ein Kalender aus DDR Zeiten, der lediglich eine Stadtansicht zeigt, in deren Mitte ein Lehrer mit Kindern zu sehen, ist, die mit einem Stern durch die Straßen gehen. Ein weiterer zeigt die Frauenkirche von Dresden vor ihrer Zerstörung, davor einen historischen Weihnachtsmarkt. Vielfältig sind die Kalenderansichten. Da gibt es kleinere, die durch ein Teelicht beleuchtet werden, Kalender speziell für Tiere, Kalender, die täglich ein anderes Weihnachtslied auf einem Liedblatt parat haben oder einen Kaufladen. Aufstellkalender sind zu sehen, darunter ein Pippi-Langstrumpf Adventshaus oder ein historischer Laden, bei dem sich zwei große Türen öffnen lassen.
24 verschieden Schubfächer findet man dort, ebenso heute historische Haushaltspackungen im Kleinformat. Speziell für Kinder sind Adventskalender, die als Puzzle ausgelegt sind und letztendlich die Weihnachtsgeschichte zeigen.
Eine aktive Teilnahme ist willkommen
Wer in die Ausstellung ins Mehrgenerationenhaus Bad Königshofen kommt, kann dort natürlich puzzeln, kann aber auch Geschichten lesen oder sich vorlesen lassen. Dazu gibt es zwei Schaukelstühle, in denen man es sich gemütlich machen kann. Einen mehr meditativen Bereich hat Pastoralreferentin Regina Werner eingerichtet. Dort ist es möglich ebenfalls zu schmökern und dazu natürlich Musik hören.
Die Ausstellung ist bis einschließlich 20. Dezember täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet, sonntags von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.