Unterstützung im Abstiegskampf - Straßen kehren für den Club

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Treuer Fan: Wolfgang Nägele in seinem Club-Straßenkehrer. Foto Nikolas Pelke
Treuer Fan: Wolfgang Nägele in seinem Club-Straßenkehrer. Foto Nikolas Pelke
Ralf Woy (links) mit SÖR-Mitarbeitern und SÖR-Chef Ronald Höfler (rechts) vor dem Stadion.
Ralf Woy (links) mit SÖR-Mitarbeitern und SÖR-Chef Ronald Höfler (rechts) vor dem Stadion.
 
Wolfgang Nägele, Eduard Prechtl, Alfred Föhst und Thomas Krapp (von rechts nach links). Foto: Nikolas Pelke
Wolfgang Nägele, Eduard Prechtl, Alfred Föhst und Thomas Krapp (von rechts nach links). Foto: Nikolas Pelke
 

Im Abstiegskampf mobilisiert der 1. FC Nürnberg alle Kräfte: Mit Club-Fahnen an den Kehrfahrzeugen wollen die Nürnberger Saubermänner den Club fortan unterstützen.

Stolz wehen die Fahnen des 1. FCN über dem Fahrerhaus. Am Steuer sitzt Wolfgang Nägele und kehrt die Straße mit seinem orangenen Ungetüm. Um den Hals trägt der Mitarbeiter der Straßenreinigung einen Club-Schal. "Jetzt dürfen wir nicht absteigen", sagt Nägele und die Kollegen vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) nicken. "Wir gehen seit 30 Jahren zum Club", sagen Eduard Prechtl und Alfred Föhst im Chor. "Heuer dürfen wir nicht schon wieder absteigen. Gegen unseren alten Trainer Dieter Hecking und seine Wolfsburger müssen wir gewinnen, sonst wird es wirklich eng mit dem Klassenerhalt." Auch am Kehrwagen dieser beiden sauberen Club-Freunde wehen die Farben des Bundesliga-Vereins stolz im Wind.

Dass es heuer wieder einmal eng wird mit dem Klassenerhalt weiß auch Club-Vorstand Ralf Woy. Deshalb habe der Club die Fahrzeug-Flotte der Straßenreinigung mit Fahnen und die Mitarbeiter mit Club-Schals ausgestattet. "Wir bereuen diese Liebe nicht" steht groß darauf geschrieben. Gemeinsam will der Club mit Hilfe der Straßenreiniger das Abstiegsgespenst aus der Stadt vertreiben.

"Wir müssen in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhalten", sagt Club-Vorstand Woy. Zum Startschuss der Kooperation zwischen Club und SÖR posieren die Saubermänner mit einem geschmückten Kehrwagen vor dem Stadion. Auch Club-Vorstand Ralf Woy hält den "Club-Schal" mit der Liebesbotschaft an den Verein in die Luft. Selbst der Chef der Straßenreiniger, Ronald Höfler, hat sich diesen Termin nicht nehmen lassen.

Genauso ordentlich und sauber wie die Straßenreinigung sollen die Spieler des 1. FC Nürnberg bei den anstehenden Herausforderungen auf dem Platz arbeiten. Derweil hockt sich Wolfgang Nägele ans Steuer seines Ungetüms. "Die Aussicht ist besser als vorher", sagt der straßenreinigende Club-Fan und zupft die Fahne auf dem Dach seines Kehrwagens zurecht. "Ein Aufkleber mit der Aufschrift ´Ich bereue diese Liebe nicht` wäre noch schön gewesen", findet der Mann in der orangenen Uniform. Die Kollegen nicken um die Wette. Man könne nicht genug tun, um "den Ruhmreichen" im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen. Nürnberg sei schließlich eine schöne und saubere Stadt. Da braucht man auch einen Verein, der einen sauberen Fußball in der Bundesliga spielt.

Damit dem Club der Gang in die Zweite Liga erspart bleibt, wollen die 400 Mitarbeiter von SÖR nun noch gründlicher die Straßen kehren. Damit die ganze Stadt glänzt, wenn der Klassenerhalt am Ende der Saison unter Dach und Fach gebracht wird.