Zoos geraten in der öffentlichen Diskussion immer öfter in die Kritik - dennoch sind sie vor allem bei Familien beliebt. Manch begeisterten Besuchern fehlt dabei allerdings etwas, wie eine Besucherin des Tiergartens Nürnbergs nun anmerkte.
Löwen, Luchse, Affen, Tiger - im Tiergarten Nürnberg können Besucher zahlreichen Wildtieren begegnen, im Sommer wie im Winter. Welche Tierarten zu sehen sind, ändert sich immer wieder - zur Enttäuschung mancher Besucher. "Unser Tiergarten ist landschaftlich wunderschön, doch fehlen die Tiere, die ich als Kind (schon lange her) bewundert habe", äußerte jüngst eine Frau in den Kommentaren eines Tiergarten-Beitrags in den sozialen Medien, der einige der Zoo-Tiere im Schnee zeigt.
Damals habe sie vor allem die Elefanten und Nashörner bewundert - heute hingegen sehe sie Baustellen und Gehege, die im Winter leer bleiben. Als Mitglied des Vereins der Tiergartenfreunde, erzählt sie: "Wir wurden angesprochen, wo wohl die Tiere zu finden sind." Denn momentan gebe es sehr viele leere Häuser wie das Elefantenhaus oder das Nilpferdhaus - "eigentlich schade", kommentiert die Nutzerin.
Keine Elefanten und Nashörner? Tiergarten Nürnberg äußert sich zu Kritik
Damit ist sie nicht alleine. Auch eine andere Besucherin meldet sich daraufhin zu Wort. Sie vermisse die Nilpferde und Elefanten ebenfalls sehr, "aber mir sind die Hintergründe schon bewusst", betont sie. Zu diesen äußert sich auch der Tiergarten selbst unter dem Beitrag.
"Nashörner halten wir noch immer, seit September 2024 sogar wieder zwei. Das Elefanten- beziehungsweise Dickhäuterhaus ist Teil der Nashornanlage und wird dementsprechend noch immer von unseren Nashörnern bewohnt. Sie teilen sich das Haus mit den Visayas-Pustelschweinen", erklärt der Zoo. Auch das ehemalige Nilpferdhaus stehe nicht leer, sondern sei mittlerweile zu einem Wüstenhaus geworden - "ein begehbares Terrarium mit Tieren und Pflanzen des nördlichen Afrikas", erklärt die Einrichtung.
Bei anderen Gehegen hingegen treffe es zu, dass sie aktuell leer stünden. "Bei den Schneeleoparden und Fischottern mussten wir die letzten Tiere leider vor ein paar Monaten einschläfern. Die beiden Anlagen sind noch nicht wieder besetzt, da hier teilweise Umbauarbeiten nötig sind", lautet die Begründung. Das Mediterraneum hingegen sei durchaus bewohnt, allerdings hielten die Reptilien darin aktuell Winterruhe und seien deshalb nicht zu sehen.
"Schlimm, unsere Menschheit": Nutzerin kritisiert "Gefangenschaft" der Tiere im Zoo
"Umfangreiche Bauarbeiten finden derzeit am Giraffenhaus statt. Dies hat aber gute Gründe: Das Haus wird derzeit energetisch saniert und erweitert, damit wir die Haltung und Zucht von Giraffen fortführen und zukunftsfähig machen können", wird ausgeführt. Im Herbst 2026 soll dieses dann nach einer Bauzeit von etwa zwei Jahren fertiggestellt werden.
Dass sich manche Besucher die "Tiere ihrer Kindheit" in den Zoo zurückwünschen, kommt nicht bei allen gut an und wird von anderen Nutzern in den Kommentaren stark kritisiert. "Schauen Sie Tierdokus, das reicht auch ... Tiere müssen in Gefangenschaft leben, weil sie es vermissen, sie im Zoo zu beglotzen ... schlimm, unsere Menschheit", lautet etwa ein Kommentar, der zu Diskussionen führte. In der Vergangenheit wurde immer öfter Kritik an der Institution laut - auch durch Protestaktionen in Nürnberg.
Die Delfinhaltung wird dabei ebenfalls kritisiert, "eine der schlimmsten Tierquälereien, die es gibt", betont die Nutzerin. Darauf zielt auch ein anderer Kommentar ab: "Habt ihr auch schön geklatscht bei der Delfinshow", lautet er. Tatsächlich gerät der Tiergarten Nürnberg immer wieder in die Kritik, da er als einer der letzten Zoos in Deutschland an der Delfinhaltung festhält. WeitereNachrichten aus Nürnberggibt es in unserem Lokalressort.