Tausende Landwirte sind am Freitag mit ihren Treckern zur großen Bauern-Demo in Nürnberg gefahren. Unterstützung bekamen Sie unter anderem von Ministerpräsident Markus Söder: Er forderte mehr Wertschätzung für ihre Arbeit und Produkte. Für Ärger sorgten jedoch Nazi-Banner an einzelnen Traktoren.
Bauernprotest in Nürnberg: Aus allen Teilen Frankens sind am Freitag (17.01.2020) rund 5000 Bauern mit 2500 Traktoren zum Volksfestplatz in Nürnberg gekommen. Auf zahlreichen Straßen im Landkreis herrschte wegen der Sternenfahrt Stau. Der Großprotest richtet sich gegen Pläne für eine neue Düngemittelverordnung und weitere Regulierungen in der Landwirtschaft. Die Kundgebung fand von 13.30 bis etwa 16.00 Uhr statt. Einige wenige Teilnehmer fielen durch Nazi-Banner mit rechten Parolen und Symbolen auf. Jetzt hat auch der Veranstalter dazu Stellung genommen.
Update 18.01.2020: Nazi-Banner sorgen für Ärger bei Bauern-Demo
Nach der großen Demonstration von Tausenden Landwirten auf dem Nürnberger Volksfestplatz gibt es jetzt Ärger um Nazi-Banner an einzelnen Traktoren. Die Deutsche Presse-Agentur hat am Samstag mit dem Veranstalter der Protest-Aktion, Sebastian Dickow, gesprochen. Der Initiator von "Land schafft Verbindung" bestätigte, dass einzelne Teilnehmer der "Schleppersternfahrt" mit Bannern aufgefallen sind, auf denen Symbole zu sehen sind, die häufig in rechtsextremen Kreisen verwendet werden.
Zuvor waren Fotos von Traktoren im Internet aufgetaucht, an die Plakate mit eisernen Kreuzen, einem Adler und den Sprüchen "Die Wahrheit siegt" oder "Klagt nicht, kämpft" montiert waren. Die Demo-Veranstalter und der Bauernverband distanzierten sich umgehend davon. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) verurteilte die Vorkommnisse scharf und sprach von einer Entgleisung.
"Die sind uns aufgefallen, und wir haben den Leuten gesagt, sie sollen gefälligst ihre Banner abnehmen", sagte Dickow der Deutschen Presse-Agentur über die Demo am Freitag. "Wir distanzieren uns davon und wir haben denen ganz klar gesagt, dass die Banner hier nichts verloren haben, und auch die Polizei hat sich darum gekümmert." Das Polizeipräsidium Mittelfranken konnte sich dazu am Samstag zunächst nicht äußern.
"Das hat mit Bauernprotesten nichts zu tun"
Klöckner sagte in Berlin, wer Anlehnungen beim Nationalsozialismus bei einer Bauerndemonstration mache, der tue den Bauern nichts Gutes. Dies sei eine bewusste Provokation, dumm und geschichtsvergessen. Die Ministerin sprach von einem Einzelfall. "Man sollte schauen, dass man nicht die ganze Landwirtschaft dafür in Haft nimmt."
Der Sprecher der Initiative "Land schafft Verbindung", Dirk Andresen, warnte im "Tagesspiegel am Sonntag" vor einem Erstarken rechter Kräfte unter Landwirten in Deutschland, sollte die Agrarpolitik dem nicht entgegenwirken. "Auch ein Teil der Bauern wird sich dann radikalisieren", sagte der Landwirt aus Schleswig-Holstein.
Dickow sagte, "zwei oder drei" Traktoren seien mit Bannern dieser Art versehen gewesen. "Es geht nicht um solche Parolen, es geht um Landwirtschaft", betonte er. "Ähnliches haben wir auch zur AfD gesagt: Das ist keine Wahlkampfveranstaltung für euch - beschränkt euch auf die Landwirtschaft." Die Transparente seien nach der Intervention der Veranstalter abgenommen worden.
Auch der Deutsche Bauernverband distanzierte sich entschieden von den Plakaten: "Von unserer Seite ist klar: Wir distanzieren uns eindeutig und klar von so rechten Parolen. Damit haben wir nichts zu tun", sagte ein Sprecher. Generalsekretär Bernhard Krüsken fügte hinzu: "Das hat mit Bauernprotesten nichts zu tun. Das ist Trittbrettfahrerei."
Bauern stehen "mit dem Rücken zur Wand"
Am Freitag waren rund 5000 Bauern mit 2500 Traktoren in Nürnberg zu einem großen Protest gegen die Agrar- und Umweltpolitik in Deutschland zusammengekommen. Die Landwirte kritisieren neben der geplanten Verschärfung der Düngeverordnung auch Auswirkungen des Insektenschutzes auf die Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe. Die Landwirte waren seit den Morgenstunden in einer Sternfahrt aus allen Himmelsrichtungen mit ihren Fahrzeugen auf Nürnberg zugerollt.
"Wir Bauern wehren uns, weil wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Wir sind auf der Straße, um deutlich zu machen, dass es ohne Kompensation nicht gehen wird", sagte Andresen im "Tagesspiegel". Mehr Tierschutz oder Umweltschutz könne es nur geben, "wenn wir das auch bezahlt bekommen." Die Politik gefährde derzeit die Existenz der Landwirte. "Wenn wir uns jetzt nicht wehren, sterben wir."
Update: 18.12 Uhr: Polizei mit positivem Fazit
Die Polizei zieht ein positives Fazit: "Die Landwirte mit ihren Traktoren, sowie die Autofahrer verhielten sich äußerst diszipliniert und so erreichten die Versammlungsteilnehmer den Veranstaltungsort trotz einiger Verkehrsbehinderungen ohne Zwischenfälle."
Update 17.01 Uhr: Trecker-Demo beendet
Die große Bauern-Demo ist beendet. Tausende Landwirte machen sich mit ihren Treckern nun auf den Weg nach Hause. Im Großraum Nürnberg gibt es Verkehrsbehinderungen im Berufsverkehr, warnt die Polizei. Der Protest ist reibungslos abgelaufen, die Polizei dankt allen Beteiligten: "Kommt gut nach Hause!", schreibt sie auf Twitter.
Update 14.54 Uhr: Markus Söder spricht auf Bauern-Kundgebung in Nürnberg
Auf dem Nürnberger Volksfestplatz spricht auch Markus Söder (CSU) zu den Teilnehmern. Der Ministerpräsident zeigte Verständnis für die Wut der Landwirte. "Überall gilt die Unschuldsvermutung, nur bei den Landwirten nicht", sagte Söder. Er spielte damit auf den Ärger der Bauern an, die sich dagegen wehren, als Alleinschuldige für Phänomene wie Insektensterben und Grundwasserbelastung angeprangert zu werden.
Der bayerische Regierungschef wolle die Wertschätzung der Bauern stärken. Es ginge darum, in Schulen klar zu machen, was landwirtschaftliche Produktion bedeutet und "dass das Schnitzel nicht als Schnitzel geboren wird". Zudem soll erreicht werden, dass in bayerischen Kantinen nur noch regionale Lebensmittel angeboten werden. "Es kann nicht sein, dass die Nahrungsmittel irgendwann aus dem Ausland importiert werden müssen, die unter den Standards in Bayern produziert werden", erklärt Söder. Das Ziel sei, das Wertebewusstsein der Menschen für die Landwirtschaft zu erhöhen.
also bei der diskussion hier kann ich gar nicht sagen wie froh ich bin, dass all mein zeug aus dem regionalen markt gleich um die ecke kommt
Klaus62
Eigentlich wollen doch alle das Gleiche: regional erzeugte Lebensmittel, nachhalig und sorgfältig herangezogen, keine Nahrungsmittelfabriken. Landwirte, die einen guten Preis für gute Erzeugnisse bekommen. Verbraucher, die sorgenfrei einkaufen können, da sie niemand vergiftet oder Tiere quält. Vielleicht sollten sich mal alle an einen Tisch setzen und reden. Gegenseitige Vorwürfe und Geschrei bringen uns doch nicht weiter. - Meine Meinung als Verbraucher. Und ich bin auch gern bereit mehr dafür zu bezahlen.
Mondeo
Is doch nix verdient
Was soll die Diskussion? Sind die Nitratwerte nun zu hoch oder nicht? Findet nun ein massives Artensterben statt oder nicht? Beides ist Fakt, deswegen muss gehandelt werden und Schluss! Da beißt die Maus keine Faden ab, selbst wenn noch weitere 10000 Bauern mit 1000PS-Treckern durch die Republik touren.
Dani1979
Wenn Ich hier die ganzen Beiträge so lese, frage ich mich ob die die gegen die Bauerndemo sind überhaupt wissen um was es sich hier handelt. Das sind diejenigen die ihr Fleisch im Discounter billig aus Osteuropa kaufen oder zuhause einen Steingarten besitzen wenn überhaupt und hier dann mitreden wollen. Wenn ihr mitreden wollt geht doch zu euerem Landwirt in der Nähe und redet mit ihm statt über ihn!!!!!!!!!!
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Eigentlich wollen doch alle das Gleiche: regional erzeugte Lebensmittel, nachhalig und sorgfältig herangezogen, keine Nahrungsmittelfabriken. Landwirte, die einen guten Preis für gute Erzeugnisse bekommen. Verbraucher, die sorgenfrei einkaufen können, da sie niemand vergiftet oder Tiere quält. Vielleicht sollten sich mal alle an einen Tisch setzen und reden. Gegenseitige Vorwürfe und Geschrei bringen uns doch nicht weiter. - Meine Meinung als Verbraucher. Und ich bin auch gern bereit mehr dafür zu bezahlen.
Is doch nix verdient
Was soll die Diskussion? Sind die Nitratwerte nun zu hoch oder nicht? Findet nun ein massives Artensterben statt oder nicht?
Beides ist Fakt, deswegen muss gehandelt werden und Schluss! Da beißt die Maus keine Faden ab, selbst wenn noch weitere 10000 Bauern mit 1000PS-Treckern durch die Republik touren.
Wenn Ich hier die ganzen Beiträge so lese, frage ich mich ob die die gegen die Bauerndemo sind überhaupt wissen um was es sich hier handelt. Das sind diejenigen die ihr Fleisch im Discounter billig aus Osteuropa kaufen oder zuhause einen Steingarten besitzen wenn überhaupt und hier dann mitreden wollen. Wenn ihr mitreden wollt geht doch zu euerem Landwirt in der Nähe und redet mit ihm statt über ihn!!!!!!!!!!