Der 1. FC Nürnberg steckt auch nach dem fulminanten 6:0-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Wehen Wiesbaden weiter im Kampf um den Klassenerhalt. In den verbleibenden beiden Spielen müssen also Punkte her. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist bekennender Club-Fan. Was traut er seinem FCN noch zu? inFranken.de hat nachgefragt.
Kurz vor Saisonende steckt der 1. FC Nürnberg mitten im Abstiegskampf. Trotz des Kantersiegs gegen den direkten Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden am Dienstagabend(16. Juni 2020/ 32. Spieltag) rangiert der Traditionsverein auf Tabellenplatz 15. "Die aktuelle Situation des Clubs ist bedrohlich", sagt Bayerns Ministerpräsident und bekennender Club-Fan Markus Söder (CSU) vor den letzten beiden Spielen in der Saison 2019/20 im Interview mit inFranken.de.
Damit hat der bayerische Ministerpräsident, der auch Mitglied des Vereinsbeirats ist, nicht unrecht. Es klingt wie eine der vielen leeren Floskeln im Fußball, aber: Punkte müssen her! Doch "das Heimspiel beim VfB Stuttgart wird sehr schwer, da auch die Schwaben die drei Punkte brauchen, um die Chancen auf einen Aufstiegs- beziehungsweise Relegationsplatz zu wahren", sagt der gebürtige Franke Markus Söder. Anpfiff im Geisterspiel gegen den Aufstiegsmitfavoriten ist am Sonntag (21. Juni 2020) um 15.30 Uhr im Nürnberger Max-Morlock-Stadion.
Wie schätzt Markus Söder die Chancen für den Klassenerhalt des FCN ein?
Nach dem Spiel gegen die Schwaben müssen die Franken eine Woche später schließlich im "Endspiel um den Verbleib in der zweiten Liga" auswärts gegen Holstein Kiel ran. "Für die Kieler geht es zwar sportlich um nichts mehr, die Mannschaft wird sich aber dennoch mit einer ordentlichen Leistung verabschieden wollen", schätzt Markus Söder die Lage vor den verbleibenden beiden Spieltagen ein. "Ich hoffe daher, dass der 6:0-Erfolg am Dienstag in Wiesbaden genügend Selbstvertrauen gibt", ergänzt der bekennende Club-Fan.
Vor den letzten zwei Partien in dieser Saison gibt es noch sechs mögliche Szenarien, die dem 1. FCN im Abstiegskampf bevorstehen können. Welche das sind, lesen Sie an dieser Stelle. Doch wie schätzt der Ministerpräsident die Lage ein? Auf die Frage, ob der Club den Klassenerhalt schafft und auch in der kommenden Saison in der 2. Liga spielen wird, gibt sich Söder zuversichtlich: "Ich bin davon überzeugt, dass der Club das Potenzial hat, aus den letzten beiden Spielen mindestens 4 Punkte zu holen. Aber als Club-Fan weiß man: Sicher ist der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag nach Abpfiff aller Spiele. Ich bin trotzdem guter Dinge, dass wir es schaffen!"
Söder (53) ist gebürtiger Nürnberger und verfolgt die Spiele des Traditionsvereins regelmäßig. "Ich bin seit meiner Jugend treuer Anhänger des 1. FC Nürnberg. Auch wenn ich diese nicht immer live im Stadion oder Fernsehen anschauen kann, bin ich oft mobil auf dem Laufenden und fiebere mit", sagt Söder auf Nachfrage unserer Redaktion.
Als "Clubberer" viele emotionale Momente gehabt
Der CSU-Parteivorsitzende kann als "Clubberer", wie er sich selbst bezeichnet, auf viele emotionale Momente zurückblicken. Sowohl positive als auch negative. "Jeder Abstiegt tut weh und jeder Aufstieg wird ausgiebig gefeiert. Aber als echter Fan steht man immer zu seinem Club, in guten wie in schlechten Zeiten", sagt Markus Söder. Ganz konkret nennt der 53-Jährige zwei Momente in der traditionsreichen Vergangenheit des 1. FC Nürnberg, die er nicht vergessen wird: "Natürlich war der Sieg im DFB-Pokal 2007 ein ganz besonders schöner Moment. Zu dieser Zeit war ich im Aufsichtsrat. Das schlimmste Erlebnis war die Niederlage im Pokalfinale gegen den FC Bayern 1982."
Von wo Markus Söder seinem Club an den kommenden beiden Sonntagen die Daumen drücken wird, ist dieser Redaktion nicht bekannt. Sicher ist jedoch: Will der 1. FCN in der 2. Bundesliga bleiben, muss auf jeden Fall noch mindestens ein Sieg her. Verliert der Club gegen Stuttgart, wird der letzte Spieltag noch einmal richtig spannend.