Armut, Migration und schlechte Wohnverhältnisse: Das sind die sozialen Brennpunkte in Nürnberg und Fürth

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Die "sozial angespannten Quartiere" der Städte Nürnberg und Fürth wurden in einem Bericht bekannt gegeben.
Nürnberg/Fürth: Sozialraumanalyse 2024 - Hier sind die sozialen Brennpunkte der Städte Nürnberg und Fürth
Irene Klein / pixabay.com (Symbolbild), Rolf Vennenbernd/Archiv; Collage: inFranken.de

In einer Analyse der Stadt Nürnberg wurden unter anderem die sozial angespanntesten Gebiete der Frankenmetropole festgehalten.

In einem Bericht der Stadt Nürnberg wurden einzelne Stadtgebiete Nürnbergs und Fürths analysiert. Der Fokus liege auf einer "umfassenden Untersuchung der sozialräumlichen Strukturen Nürnbergs und Fürths", heißt es. Ziel der Analyse sei es, in den Teilgebieten beider Städte Ähnlichkeiten zu identifizieren und gleichzeitig Unterschiede zu beschreiben. Mit der Sozialraumanalyse seien die komplexen sozialräumlichen Strukturen in den Städten über Indikatoren aus den Dimensionen Demografie, soziale Lage und bebaute Umwelt zusammengefasst worden.

Hierfür wurden laut Stadt Gebiets- und keine Individualdaten herangezogen, deshalb würden sich durch die Analyse keine Rückschlüsse auf einzelne Gruppen oder Personen ziehen lassen. Trotz dessen können einige Gebiete der Städte als sogenannte "sozial angespannte Quartiere" bezeichnet werden. Welche das sind und wie sie sich auszeichnen, wird im Bericht festgehalten.

"Stärkere Armutskonzentration": Sozial angespannte Gebiete in Nürnberg und Fürth aufgelistet

Die sozial angespannten Quartiere zeichnen sich "durch sozialräumliche Komponenten aus, die auf eine stärkere Armutskonzentration hinweisen", heißt es. Die sozial angespannten Quartiere fänden sich in Nürnberg ganz überwiegend im Süden und Westen der Stadt. "Wie ein Gürtel ziehen sie sich über die Bezirke Ludwigsfeld, Gunterstraße und Galgenhof, durch Steinbühl nach St. Leonhard und Sünderbühl." Nördlich der Bahngleise ziehe sich das Band von Tafelhof über Gostenhof und Bärenschanze bis nach Eberhardshof und Muggenhof in Richtung Fürth.

In diesen Quartieren beider Städte stünden Neu- und Altbauten von teils sehr großen Mehrfamilienhäusern dicht beieinander, was dort letztlich zu einer generell erhöhten Bebauungs- und Einwohnerdichte führe. Vor allem in Nürnberg träten die sozialen Aspekte noch deutlicher als "bei den City- und Innenstadtquartieren zutage." Alle Indikatoren, die auf Armutsgefährdung hinweisen würden, seien in diesen Quartieren deutlich erhöht. Hierzu zählen die Kinder in Bedarfsgemeinschaften, der Anteil jugendlicher Arbeitsloser, die Arbeitslosigkeit im SGB II, erwerbsfähige Hilfebedürftige und die Grundsicherungsempfänger im Alter.

Außerdem leben dort laut Bericht mehr Alleinerziehende und sehr große Familien. "Es gibt weniger Deutsche, aber einen hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund sowie ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern", heißt es weiter. In den Quartieren leben mehr Singles, die Armutsgefährdung sei höher und Kinder und Senioren leben auf einer geringeren Wohnfläche. Die genauen Daten findet man im Bericht der Stadt. Am Nürnberger Bahnhof sind am kommenden Wochenende Waffen und andere gefährliche Gegenstände verboten. Weitere Nachrichten aus Nürnberg gibt es in unserem Lokalressort.