"Mussten handeln": Traditionsfirma in Oberfranken zieht Notbremse

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Traditionsfirma im Kreis Coburg zieht Notbremse - "mussten handeln"
"Wir werden nun gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter alle Möglichkeiten prüfen, um eine zukunftsfähige Lösung zu finden", so Wohlleben-Geschäftsführer Marcel Altenfelder.
Wohlleben Sports
Wohlleben Sports (Archivbild)

Im Kreis Coburg hat eine Traditionsfirma einen wichtigen Schritt unternommen, um seine Zukunft zu sichern. Der Fortbestand des Betriebs soll so gewährleistet werden.

Durch die Maßnahme möchte das oberfränkische Unternehmen eine nachhaltige Neuausrichtung erreichen: Die Sporthaus Wohlleben GmbH mit Sitz in Dörfles-Esbach (Kreis Coburg) hat Insolvenz angemeldet. Das gab die Insolvenzrechtskanzlei Pluta am Freitag, 17. Oktober 2025, bekannt. Bereits am Donnerstag, 16. Oktober 2025, hat das Amtsgericht Coburg die vorläufige Verwaltung des Unternehmensvermögens angeordnet und Peter Roeger als vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt.

Das Sporthaus Wohlleben ist ein familiengeführtes Sport- und Fahrradfachgeschäft. Nach einem verheerenden Brand Anfang 2024 hatte das Unternehmen umfangreiche Sanierungsarbeiten durchführen müssen, ehe das Geschäft im Dezember 2024 wieder eröffnet werden konnte. Die dadurch entstandene finanzielle Belastung sowie die anhaltende Konsumzurückhaltung in Kombination mit steigenden Kosten und Preisdruck im Handel habe nun zu erheblichen Liquiditätsproblemen geführt. 

Sporthaus Wohlleben in Dörfles-Esbach insolvent - Geschäftsführer hofft auf Unterstützung von Kunden

"Wir mussten angesichts der finanziellen Lage jetzt handeln und einen Antrag stellen", erklärt Wohlleben-Geschäftsführer Marcel Altenfelder. "Unser Sporthaus ist ein Traditionsunternehmen", betont er. "Wir werden nun gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter alle Möglichkeiten prüfen, um eine zukunftsfähige Lösung zu finden". Sein Team sei motiviert und werde die Kunden in den kommenden Wochen kompetent beraten. "Wir hoffen, dass die Kunden weiter im Geschäft einkaufen und uns in dieser schwierigen Phase unterstützen", so der Geschäftsführer.

"Wir waren bereits vor Ort und haben uns einen ersten Überblick verschafft", berichtet Sanierungsexperte Peter Roeger von der Insolvenzrechtskanzlei Pluta. "In einer Versammlung wurden die Mitarbeiter über die aktuelle Situation informiert", erklärt er.

Der Geschäftsbetrieb werde laut Roeger in vollem Umfang fortgeführt. Kunden können demnach sowohl im Geschäft in Dörfles-Esbach als auch im Online-Shop einkaufen. Auch die Fahrradwerkstatt sei weiterhin geöffnet und führe Reparaturen durch. Die Gehälter der 44 Beschäftigten sind demnach für drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert. 

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