In Nürnberg ist ein Pilotprojekt gestartet worden: Vier Lkw, die komplett mit Wasserstoff betrieben werden, sollen eine Drogerie-Kette beliefern und das ganz ohne umweltschädliche Abgase. Doch es gibt bereits jetzt ein Problem.
                           
          
           
   
          Am Mittwoch (1. März 2023) wurde ein weiterer Schritt in Richtung Klimaschutz getan. Auf dem Gelände einer Nürnberger Spedition sind vier Wasserstoff-Lkws vorgestellt worden. Anstelle eines Verbrennungsmotors werden sie mit Wassertanks und Brennstoffzellen betrieben.
       
         "Die Spedition Amm, dm-Drogerie Markt und das globale Logistikunternehmen DSV starten ein gemeinsames Pilotprojekt für die umweltfreundliche Belieferung der dm-Märkte in Nürnberg", heißt es in einer Pressemeldung. Bei den eingesetzten Fahrzeugen handelt es sich um Hyundai Xcient Fuel Cell Typ 6x2.
 Brennstoff-Lastwagen im Einsatz: Ein weiterer Schritt für mehr Klimafreundlichkeit
 Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und startete im März 2023. Ziel des Pilotprojekts sei es, "Erkenntnisse zu sammeln, wie Logistikprozesse und Lieferketten nachhaltiger gestaltet und dabei klimaschädliche Emissionen vermieden werden können", so Christian Bodi, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Logistik.
 
 Peter Fog-Petersen, Executive Vice President bei DSV Road, warf ein: "Die Fahrzeuge sind momentan noch deutlich teurer als vergleichbare Diesel-Fahrzeuge und dementsprechend eine große Investition. Wir benötigen im Transportbereich jedoch schnelle Lösungen zur Erreichung der Klimaziele und freuen uns deshalb, dass unser gemeinsames Projekt in Nürnberg nun in die operative Umsetzung geht, denn Wasserstoff hat das Potenzial eine erhebliche Rolle in der Energiewende zu spielen." Berichten des BR zufolge kostet ein Brennstoff-Lkw zwischen 800.000 Euro und einer Million Euro.
     Auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) befürworte das Pilotprojekt. Gleichzeitig fordert er mehr Tempo von der Bundesregierung. "Die Lkw sind da, die Technik ist da, aber die Politik blockiert. Wir warten auf Förderbescheide aus dem Bundesverkehrsministerium für Wasserstofftankstellen", sagte er.
 Wirtschaftsminister Aiwanger spricht sich für die Lkws aus: Doch man bräuchte schleunigst mehr davon
 Für Wasserstoff-Laster in großer Anzahl gebe es ein großes Problem, das behoben werden müsse: fehlende Tankstellen und mangelnder Wasserstoff. Aiwanger habe sich als Ziel gesetzt, in Zukunft eine Tankstelle in jede Region zu bringen. Er sagt außerdem: "Es darf nicht bei vier Lkw bleiben. Für eine Verkehrswende brauchen wir hunderttausend in Bayern."
 Aktuell müssten die Lastwagenfahrer zum Tanken den Weg nach Erlangen auf sich nehmen und danach wieder zur Lieferung nach Nürnberg zurückfahren. Das ist zwar eine klimafreundliche Fahrt, dennoch geht dabei mehr Zeit verloren, als es sein müsste.