Gut einen Monat nach dem Brückeneinsturz in Dresden wird in Nürnberg der Neubau der Hafenbrücken beginnen. Drei in die Jahre gekommene Bauwerke müssen erneuert werden.
Der Neubau der Nürnberger Hafenbrücken aus den 1970er Jahren startet laut einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg Mitte Oktober 2024. Wo begonnen wird und welche Änderungen mit dem Baubeginn verbunden sind, darüber informierte der zuständige Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) bei einer Informationsveranstaltung am 19. September 2024 in der Sporthalle des Schulzentrums Südwest in Eibach. Bürgermeister und erster SÖR-Werkleiter Christian Vogel stellte sich gemeinsam mit dem Projektteam den Fragen der rund 250 anwesenden Bürgerinnen und Bürger.
Zu Beginn der Veranstaltung ging Bürgermeister Christian Vogel auch auf die Frage ein, wie sicher Nürnbergs Brücken sind: "Seit dem Brückeneinsturz in Dresden wird landauf landab die Frage gestellt, wie sicher sind unsere Brücken? Kontrollieren wir genug, damit sich so ein Ereignis nicht wiederholt? Hundertprozentige Sicherheit gibt es wohl nirgends auf der Welt. Aber durch unsere hohen Kontrollstandards kommen wir dieser Idealzahl möglichst nah. Gerade bei dem sensiblen Bereich Brücken fangen wir rechtzeitig an, Prozesse einzuleiten, damit es nicht zu Brückensperrungen oder – schlimmer noch – zu einem Vorfall wie in Dresden kommt."
Nürnberger Brückensanierung hat Auswirkungen auf Verkehr - so ist der Zeitplan
Beginnen werden die Bauarbeiten an den Hafenbrücken mit der Frankenschnellwegbrücke. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird es dann auch zu einer Bündelung des Verkehrs auf die Ostseite des Brückenbauwerks kommen. Dann steht in jede Richtung nur eine Fahrspur zur Verfügung. Im Frühjahr 2025 startet dann der Abbruch des westlichen Brückenteils und danach der Aufbau der neuen Brücke. Nach Fertigstellung der Arbeiten wird der Verkehr auf die neue Brückenhälfte verlegt und es folgen Abbruch und Erneuerung der östlichen Brücke. Pro Brückenhälfte sind rund zweieinhalb Jahre Bauzeit einkalkuliert.
Bevor die beiden Brücken an der Hafenstraße und an der Straße Finkenbrunn abgerissen werden, muss die Behelfsumfahrt fertiggestellt werden. Die Behelfsbrücken, die zukünftig den Verkehr über die Südwesttangente und den Main-Donau-Kanal leiten sollen, stehen bereits seit einigen Monaten. Ab dem Frühjahr 2025 werden innerhalb eines Jahres die Verbindungsabschnitte aufgebaut und die Anschlüsse zu den bestehenden Straßen hergestellt. Erst wenn diese Arbeitsphase nach rund einem Jahr abgeschlossen ist, kann mit dem Abriss der beiden Brücken begonnen werden.
Nach dem Vortrag stellte sich das Team rund um die beiden SÖR-Projektleiterinnen Claudia Cremer und Kristina Kellenberger den Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Fragen zu den Themen Umleitungsverkehre, Lärmschutz und Bauzeiten wurden dabei ebenso beantwortet wie die Frage eines Bürgers, der wissen wollte, warum man denn diese teure Behelfsumfahrt mache und nicht genauso vorgehen könne wie bei der Frankenschnellwegbrücke.
Kanalbrücke: Zufahrts- und Einsatzwege der Feuerwehr müssen frei bleiben
"An der Kanalbrücke liegt die Hauptwache der Feuerwehr und wir haben als Auflage, jederzeit die Zufahrts- und Einsatzwege der Feuerwehr zu ermöglichen. Das wäre bei einem Vorgehen wie bei der Frankenschnellwegbrücke nicht möglich", erläuterte Projektleiterin Claudia Cremer.
"Die Sicherheit und Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger steht immer an erster Stelle. Da können wir keine Kompromisse eingehen. Das gilt für die Standfestigkeit unserer Brücken genauso wie für sichere Einsatzwege der Feuerwehr", betonte Bürgermeister Christian Vogel. Aktuelle Informationen zum Neubau der Hafenbrücken gibt es unter hafenbruecken.nuernberg.de.