Der Nürnberger Autozulieferer Leoni hat nach einem aufwendigen Umzug in eine neue "Fabrik der Zukunft" kürzlich die Einweihung gefeiert. Doch seit Juni herrscht im Unternehmen Kurzarbeit.
Gemischte Gefühle mögen derzeit bei der Belegschaft des Nürnberger Automobilzulieferers Leoni herrschen. Einerseits hat das Unternehmen Ende Februar einen fünfjährigen Umzug vom alten Werkgelände an der Stieberstraße in Roth zur "Fabrik der Zukunft" im Industriegebiet "An der Lände" vollendet, andererseits musste es auf Herausforderungen auf dem Markt für E-Mobilität reagieren.
"Wir reagieren auf die europaweit gesunkene Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und passen die Fertigung der Leoni Kabel GmbH am Standort Roth schwerpunktmäßig im Bereich Ladekabel entsprechend an. Dazu haben wir für etwa die Hälfte der rund 800 Beschäftigten des Standorts ab Juni 2024 bis auf Weiteres Kurzarbeit in geringem Umfang eingeführt", wie ein Pressesprecher auf Nachfrage von inFranken.de erklärt.
Leoni aus Nürnberg führt Kurzarbeit ein - kürzlich noch Umzug gefeiert
"Dazu haben wir für etwa die Hälfte der rund 800 Beschäftigten des Standorts ab Juni 2024 bis auf Weiteres Kurzarbeit in geringem Umfang eingeführt", heißt es. Über längere Zeit hatte Leoni mit wirtschaftlichen Problemen gekämpft und Millionenverluste erlitten. Im März setzte der Autozulieferer seine "Unternehmensverschlankung" im Vorstand fort.
In den vergangenen Jahren habe der fränkische Kabel- und Bordnetzspezialist die Produktion mehr und mehr in die neue Fabrik verlegt und den abgeschlossenen Umzug am Samstag (8. Juni 2024) offiziell gefeiert. Der Pressesprecher äußert sich stolz:
"Es ist eine Meisterleistung aller Beteiligten, dass der anspruchsvolle Umzug ohne Unterbrechung der Lieferkette an die Kunden gelungen ist, inklusive erneuter Freigabeverfahren für jedes gefertigte Produkt und einer Corona-Pandemie zum Trotz." Weitere Nachrichten aus Nürnberg und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.
Bei allem Respekt, aber Leoni hat schon vor 10 Jahren den Schuß nicht gehört.
Den Titel "Deutschlands dümmster Automobilzulieferer" haben sie nicht umsonst bekommen (vom Manager Magazin).
Wer damals gesehen hat, wie Leoni in Kitzingen das Geld sprichwörtlich zum Fenster hinausgeworfen hat, der wundert sich über gar nichts mehr.
Es krankte damals schon massiv in der Führungsebene, es krankt immer noch. Da hat die beklagte Absatzmisere nur einen kleinen Anteil am Ganzen.