Krimifestival "Criminale": Die mörderische Seite Frankens

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Foto: Armin Zedler / Arsvivendi
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Angela Eßer hat eine fränkische Krimi-Anthologie geschrieben. Foto: Armin Zedler / Arsvivendi
Angela Eßer hat eine fränkische Krimi-Anthologie geschrieben. Foto: Armin Zedler / Arsvivendi
 
Krimi-Autorin Angela Eßer Foto: Armin Zedler / Arsvivendi
Krimi-Autorin Angela Eßer Foto: Armin Zedler / Arsvivendi
 

Am Mittwoch beginnt das Krimifestival "Criminale" in Nürnberg und Umgebung. Krimi-Autorin Angela Eßer spricht über ihr neues Buch und den anhaltenden Boom der Heimatkrimis.

Die bekannte Krimi-Autorin Angela Eßer hat 18 Autoren des deutschsprachigen Krimiautorenverbundes "Syndikat" im Vorfeld auf Spurensuche durch die fränkischen Landen geschickt. Aus diesen literarischen Ermittlungsarbeiten hat Eßer eine fränkische Krimi-Anthologie geformt. Das Buch "Nicht nur der Hund begraben ..." ist pünktlich zum Krimi-Festival "Criminale" erschienen.

Hand aufs Herz Frau Eßer: Wie mörderisch ist Franken wirklich?

Angela Eßer: Wie mörderisch Franken wirklich ist, weiß ich nicht. Aber ich habe mir sagen lassen, das Fürth die sicherste Stadt in Bayern ist. Also zumindest rein statistisch. Kurz gefolgt übrigens von Nürnberg.


Sie haben nichtsdestotrotz 18 Autoren aus dem "Ausland" nach Franken auf literarische Verbrecherjagd geschickt? Warum eigentlich?
Wir wollten einen neuen, kriminalistischen Blick auf Franken werfen. Deswegen haben wir Krimi-Autoren aus allen Ecken der Welt (lacht) eingeladen, um mit anderen Augen die Region unter die Lupe zu nehmen.

Welche Zutaten braucht ein fränkischer Krimi unbedingt?
Ein fränkischer Krimi braucht, was jeder Heimatkrimi braucht. Also schon die besonderen Gegebenheiten einer Region. Die Mentalität der Menschen sollte sich auf jeden Fall in dem Kriminalroman widerspiegeln. Aber die Franken sind ja zum Glück total unterschiedlich.

Heimatkrimis sind seit Jahren der Renner: Worauf müssen die Autoren achten, um die Leserschaft zwischen Schäuferla, Mord, Bier und Totschlag auf Dauer nicht zu langweilen?
Im Vordergrund sollte ganz klar der Plot stehen. Also die Geschichte und das kriminalistische Rätsel, das der Autor dem Leser stellen will. Das Lokalkolorit sollte erst an zweiter Stelle kommen.

Welcher Franken-Krimi aus der Anthologie hat Sie besonders überrascht?
Jeder Krimi-Fall aus Franken hat einen ganz anderen Charakter. Es ist schön zu sehen, wie die unterschiedlichen Autoren die Region wahrgenommen haben. Die Geschichten aus der Anthologie könnten wirklich nicht unterschiedlicher sein. Von der humorvollen bis zur absolut tiefgründigen Geschichte ist alles dabei.

Heute beginnt die Criminale: Welche Impulse erhoffen Sie sich für die Krimi-Szene?

Wir haben viel erreicht. Aber wir Krimi-Autoren möchten und müssen uns immer neu erfinden. Am Mittwoch veranstalten wir zum Beispiel einen Flash-Mob in Nürnberg mit 200 Krimi-Autoren. Nur so zum Spaß. Und natürlich wollen wir auch die Leser auf der Straße damit überraschen. Die Criminale funktioniert wie eine kleine Krimi-Messe, auf der die Besucher neue Autoren und Regionen mit ihren Kriminalfällen entdecken können. Insgesamt stellen 220 Autoren ihre Werke vor. Wirklich einmalig in Deutschland ist, dass die Autoren die kompletten vier Tage tatsächlich vor Ort sind.


"Nicht nur der Hund begraben ..." ist im Arsvivendi-Verlag pünktlich zur Criminale erschienen. Angela Eßer hat die fränkische Krimi-Anthologie herausgegeben. Die 294 Seiten kosten 14,90 Euro. Die Criminale findet vom 21. bis 25. Mai in Nürnberg und Fürth statt. Nähere Infos im Internet unter www.die-criminale.de.