Massenunfälle auf A9: Mehrere Meter durch die Luft geschleudert - Helfer erliegt seinen Verletzungen

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Tragischer Ausgang einer Unfallserie: Auf der A9 bei Hormersdorf im Nürnberger Land haben sich am Samstagabend (17. September) binnen kurzer Zeit gleich drei Autounfälle mit mehreren beteiligten Fahrzeugen ereignet. Insgesamt wurden dabei acht Menschen verletzt - ein Mann starb am Montag.

Auf der A9 haben sich in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Anschlussstellen Hormersdorf und Schnaittach am Samstagabend (17. September 2022) mehrere Unfälle ereignet. 

Die Autobahn war für mehrere Stunden voll gesperrt.

Update vom 19.09., 12.30 Uhr: Mann erliegt seinen Verletzungen

Die Massenunfälle bei Homersdorf am Samstag haben nun ein Todesopfer gefordert. Ein 23-jähriger Mann erlag am Montag (19. September) seinen schweren Verletzungen. Dabei war er eigentlich nicht in den Unfall verwickelt - er wollte lediglich helfen.

Der Fahrer eines Abschleppfahrzeugs war an der Unfallstelle ausgestiegen, um Hilfe zu leisten. Hierbei erfasste ihn ein Pkw und schleuderte ihn mehrere Meter durch die Luft. Der junge Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Dort starb er knapp zwei Tage nach dem Unfall.

Update vom 18.09., 12 Uhr: 3 Unfälle binnen kurzer Zeit auf der A9 

Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Sonntag (18. September) mitteilte, war ein Autofahrer gegen 18 Uhr auf der A9  in Fahrtrichtung Berlin unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Schnaittach und Hormersdorf (Kreis Nürnberger Land) geriet er aufgrund der mit Hagelkörnern bedeckten Fahrbahn in die Mittelschutzwand und schleuderte im Anschluss auf den rechten Fahrstreifen. Hier krachte er in das Heck eines auf der dortigen Fahrspur fahrenden Skoda.

Nahezu zeitgleich geriet ein weiterer Autofahrer an gleicher Stelle witterungsbedingt ebenfalls ins Schleudern. Hierbei erfasste er den Fahrer eines Abschleppfahrzeugs, welcher an der Unfallstelle ausgestiegen war, um Hilfe zu leisten. Der 23-Jährige schleuderte mehrere Meter durch die Luft und zog sich akut lebensgefährliche Verletzungen zu, heißt es im Polizeibericht weiter. Er wurde durch einen Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Die anderen Unfallbeteiligten blieben unverletzt.

Wenig später ereigneten sich auf der Gegenfahrspur zwischen der Anschlussstelle Hormersdorf und der Hienbergabfahrt in Fahrtrichtung München weitere Verkehrsunfälle mit mehreren beteiligten Fahrzeugen.

Wegen Hagelschlag: Autos krachen in Schutzplanke

Auf Grund des plötzlichen Hagelschlages und bremsender, vorausfahrender Fahrzeuge musste eine Autofahrerin ihre Geschwindigkeit reduzieren. Das nachfolgende Auto fuhr auf ihr Fahrzeug auf, woraufhin dessen Fahrer gegen die linke Schutzplanke gelenkt wurde. In unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang prallte ein dritter Pkw gegen das Auto der Frau und schob dieses gegen die rechte Schutzplanke.

Anschließend fuhren noch zwei weitere Pkw in die Unfallstelle, woraufhin es zum Zusammenstoß mit den bereits dort befindlichen Fahrzeugen kam. Insgesamt trugen vier Personen leichte Verletzungen davon. Es entstand Gesamtsachschaden von rund 60.000 Euro.

Nahezu zeitgleich ereignete sich ebenfalls zwischen der Anschlussstelle Hormersdorf und der Hienbergabfahrt (Fahrtrichtung München) witterungsbedingt ein weiterer Verkehrsunfall. Auch hier fuhr ein Autofahrer auf einen vorausfahrenden Pkw auf, woraufhin beide Fahrzeuge ins Schleudern gerieten und jeweils auf der linken bzw. rechten Fahrspur zum Stehen kamen. Der gerammte Pkw prallte hier auf der rechten Fahrspur in ein weitere Auto.

Durch die jeweiligen Zusammenstöße wurden drei Personen verletzt. Zwei mussten zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht werden. Es entstand Sachschaden von rund 45.000 Euro. Beamte der Verkehrspolizei Feucht waren über Stunden mit der Aufnahme der Verkehrsunfälle beschäftigt. Hierbei wurden sie auf Anordnung der Staatsanwaltschaft von einem Gutachter unterstützt.

Die BAB 9 war für mehrere Stunden in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Gegen 00.15 Uhr konnten die Fahrspuren in Richtung Berlin wieder frei gegeben werden. Die Sperrung in Richtung München wurde gegen 01.30 Uhr aufgehoben.

Ursprüngliche Meldung vom 17.9., 21.35 Uhr: Schwere Unfälle auf A9 - Hubschrauber, Polizei, THW und Gutachter im Einsatz

Laut dem Polizeipräsidium Oberfranken hielt gegen 18 Uhr ein Auto zwischen den Anschlussstellen Schnaittach und Hormersdorf (Fahrtrichtung Berlin) aufgrund des einsetzenden starken Hagels auf dem Seitenstreifen. Hinter dem Wagen hielt ein Fahrzeug eines Abschleppdienstes an. Als dessen Fahrer aus dem Auto ausstieg, wurde er von einem anderen Auto erfasst. Der Mann erlitt lebensgefährliche Verletzungen, wurde vor Ort erfolgreich reanimiert und mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.

Gegen 18.20 Uhr ereignete sich auf der Gegenfahrbahn, zwischen den Anschlussstellen Hormersdorf und Schnaittach (Fahrtrichtung München), ein weiterer schwerer Unfall mit, nach derzeitigem Kenntnisstand, zehn beteiligten Fahrzeugen. Der genaue Unfallhergang ist gegen 21 Uhr noch weitestgehend unklar. Die Polizei geht gegen 21 Uhr von mindestens sieben verletzten Personen (davon einmal schwerverletzt) aus.

Die näheren Umstände zum Unfallhergang und der genauen Zahl der Verletzten - teilweise wurden Geschädigte durch Zeugen direkt in umliegende Krankenhäuser gefahren - ermittelt die Verkehrspolizei Feucht. Zur Klärung der genauen Unfallursache wurden bei beiden Unfällen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Gutachter hinzugezogen.

Die A9 ist derzeit (Stand 21.05 Uhr) in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt, heißt es weiter. THW und Polizei leiten den Verkehr an den Anschlussstellen Schnaittach (Fahrtrichtung Berlin) und Hormersdorf (Fahrtrichtung München) aus.

 

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