Gegen Wehrdienst: Bundesweiter Streik angekündigt - Schüler gehen auf die Straße

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Rund um die geplante Wehrdienstreform wächst der Widerstand in der jungen Generation. Eine Friedensbewegung ruft zu Protesten in mehreren Städten auf.

Aus Protest gegen die Wehrdienst-Pläne der schwarz-roten Koalition in Berlin demonstrieren junge Menschen in ganz Deutschland am Freitag, 5. Dezember 2025. An diesem Tag soll der Bundestag voraussichtlich über das Wehrdienst-Modernisierungsgesetz abstimmen.

Der Aktionstag wurde von der Initiative "Bundesausschuss Friedensratschlag" geplant. Zahlreiche Jugendbündnisse haben sich angeschlossen. "Angesichts einer gigantischen Hochrüstung mit all den drastischen sozialen Konsequenzen sind gemeinsame Aktionen der Friedensbewegung zwingend erforderlich", erklärt die Initiative nach einem Bericht des Deutschlandfunk.

Aktionstag gegen Wehrdienst: Junge Menschen wollen am Freitag auf die Straße gehen

Von Berlin bis München sind zahlreiche Aktionen und Streiks geplant. Auch Linke und BSW kritisieren die Wehrdienst-Pläne von Union und SPD und wollen die Proteste unterstützen, wie unter anderem die Deutsche Presse-Agentur berichtet.

Die Koalition hatte sich auf einen zunächst freiwilligen Wehrdienst verständigt. Dafür müssen alle 18-jährigen Männer Fragebögen ausfüllen und zu einer Musterung erscheinen. Der Brief von der Bundeswehr wird Anfang 2026 an alle Männer und Frauen ab 18 Jahren versendet und soll die Bereitschaft für den Dienst bei der Bundeswehr abfragen.

Sollten sich nicht genug Freiwillige für die Truppen finden, könnte der Bundestag demnach über eine sogenannte Bedarfswehrpflicht entscheiden. Dabei könnte auch ein Zufallsverfahren zur Auswahl genutzt werden.

Bund will Wehrdienst attraktiver gestalten: Bislang kaum Freiwillige

Um den Wehrdienst attraktiver zu machen, sollen Soldaten ein höheres Gehalt bekommen. Je nach Lebenssituation und Einsatzbereich soll es bis zu 900 Euro brutto mehr geben als bisher.

Bislang sollen sich jedoch noch nicht viele Freiwillige gefunden haben, die zur Bundeswehr wollen. Laut einem Bericht des MDR fürchten viele junge Männer, im Ernstfall in den Krieg eingezogen zu werden. Die Auswahl per Losverfahren wird von vielen Seiten scharf kritisiert. Ebenso, dass hauptsächlich für ältere Menschen Politik gemacht werde - die Jugend werde nur gefordert, nicht gefördert. 

Vorschaubild: © Michael Kappeler (dpa)