"Für den Verzehr mitgebracht": 23 afrikanische Riesenschnecken am Nürnberger Flughafen sichergestellt

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Am Nürnberger Flughafen sorgt der Fund von 23 afrikanischen Riesenschnecken für Aufsehen. Diese exotischen Tiere werden als Haustiere immer beliebter - gelten aber auch als Delikatesse.

Einen "tierischen Aufgriff des Nürnberger Flughafenzolls" meldet das Hauptzollamt Nürnberg am Donnerstag, 20. Februar 2025. Demnach fanden Zöllner am Nürnberger Flughafen im Gepäck eines Mannes 23 afrikanische Riesenschnecken.

Der Reisende aus Afrika gab an, "diese lebend zum eigenen Verzehr mitzubringen", heißt es in der Mitteilung wörtlich. Die Schnecken brauchten eine kurze "Aufwärmphase", so das Zollamt zu dem Vorfall, der sich am vergangenen Samstag, 15. Februar 2025 zugetragen hatte. "Dann konnten die Beamten feststellen, dass die Tiere den Transport im Seesack tatsächlich alle überlebt hatten und den angebotenen Apfel gern annahmen."

Nürnberger Zoll stoppt Einfuhr von 23 Riesenschnecken

Laut Zoll stehen die Schnecken nicht unter Artenschutz, die Einfuhr einer Menge von bis zu zwei Kilogramm wäre erlaubt gewesen. Diese Menge sei jedoch um "einiges überschritten" - und so landen die Schnecken jetzt auf Weisung des Amtsveterinärs bei versierten Hobbyzüchtern, erklären die Nürnberger Beamten das weitere Vorgehen.

Wie der National Geographic berichtet, erfreuen sich afrikanische Riesenschnecken wachsender Beliebtheit sowohl als exotische Haustiere als auch in der Hautpflege. Eine Studie der Universität Lausanne in der Schweiz wirft jedoch ein kritisches Licht auf diesen Trend. Sie warnt vor der potenziellen Übertragung von Krankheitserregern von den Schnecken auf Menschen. In einem Artikel der Zeitschrift "Paracites & Vectors" wird demnach berichtet, dass die Große Achatschnecke (Lissachatina fulica) ein erhebliches Risiko der Erregerübertragung birgt. Die Studie identifizierte mindestens 36 Erreger, die auf Säugetiere, darunter auch Menschen, übertragbar sind. Insbesondere der Ratten-Lungenwurm (A. cantonensis) wird hervorgehoben, der beim Menschen eine schwerwiegende Erkrankung auslösen kann. 

Trotz dieser Warnungen setzen einige Menschen auf den vermeintlichen Nutzen des Schneckenschleims in der Kosmetik. In sozialen Medien sind zahlreiche Bilder und Videos zu finden, auf denen Menschen Schnecken auf ihrer Haut haben, in der Annahme, der Schleim könne das Hautbild verbessern. Diese Annahme wird jedoch von der Studie infrage gestellt. Laut Cleo Bertelsmeier von der Universität Lausanne sei die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit des Schneckenschleims in der Hautpflege dürftig.  Die Forscher betonen die Notwendigkeit von stärkeren Regulierungen hinsichtlich der Haltung und des Handels mit diesen Tieren, um Risiken vor allem in Haushalten mit Kindern zu minimieren. Jérôme Gippet, Co-Autor der Studie, weist darauf hin, dass viele Haltersich der Gefahren für Kinder, die unbedacht Schnecken oder ihre Hände in den Mund nehmen, nicht bewusst sind. Abschließend fordert das Forscherteam eine verstärkte Aufklärung der Öffentlichkeit über die Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit der Haltung von Lissachatina fulica.

Bis zu 30 Zentimeter lang: Große Achatschnecke ist in Nigeria eine Delikatesse

Die Große Achatschnecke, wissenschaftlich als Lissachatina fulica bekannt, zieht aufgrund ihrer beträchtlichen Größe das Interesse der Menschen auf sich. Mit einer Gehäuselänge von bis zu 20 Zentimetern und einer Körperlänge von bis zu 30 Zentimetern gehört sie zu den größten Landschnecken weltweit, so das Portal Zooplus. In Afrika und Asien ist die essbare Schneckenart ein geschätzter Bestandteil der regionalen Küche. Insbesondere in Nigeria werden die Schnecken als Delikatesse angesehen - wie dieses YouTube-Video mit dem Titel "Wie man einen Schneckeneintopf zubereitet - Rezept für afrikanische Riesenschnecken" zeigt.

Für Hobbygärtner sind Schnecken sehr lästig. Mithilfe eines einfachen Tricks, den schon Oma kannte, lassen sich die ungebetenen Gäste in deinem Garten jedoch einfach loswerden.

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Vorschaubild: © Ralf Welz/inFranken.de (li.), Zoll (re.), Collage: inFranken.de