Der 49-jährige Modeprofi Thorsten Galts hat als Fotograf angefangen und mischt mittlerweile im internationalen Modegeschäft mit. In dieser Woche veranstaltet er die dreitätigen Fashionsdays in Nürnberg.
Wir haben mit ihm über Modetrends und Modesünden gesprochen, und welche Farbe in diesem Sommer auf keinen Fall im Kleiderschrank fehlen darf.
Nürnberg gilt gemeinhin nicht als Modestadt: Wie wollen Sie das ändern? Torsten Galts: Ich bin schon längst dabei das zu ändern (lacht). In dieser Woche finden schon die sechsten Fashiondays in Nürnberg statt. Durch meine Kontakte zur Fashion-Week in Berlin kenne ich die internationalen Designer, die mittlerweile sehr gerne nach Nürnberg kommen, um einem breiten Publikum ihre Entwürfe präsentieren zu können. Aber wir vergeben auch eine Design-Award für Designer aus Nürnberg. Damit wollen den Fashion-Nachwuchs aus Nürnberg eine besondere Plattform bieten.
Wie würden Sie den Stil der fränkischen Designer wie Mila Cardi oder Caroline Köpke, der Tochter von Torwartlegende Andreas Köpke, beschreiben? Gerade Caroline Köpke macht innovative Mode. Man sieht, dass sie ihr Handwerk versteht. Jülide
Dede ist auch aus Nürnberg und war in der Schule von Karl Lagerfeld. Mila Cardi hat bei Boss Orange gearbeitet. Also wir haben hier schon Riesentalente in Nürnberg. Die drei Designerinnen sind alle Couturiers, das heißt sie entwerfen für ihre Kunden anspruchsvolle Mode für den ganz großen Auftritt.
Mit Marcel Ostertag kommt der Star-Gast aus München: Was fehlt den fränkischen Modedesignern noch zum ganz großen Durchbruch? Es fehlt genau das, was wir hier machen: Die Plattform zum Bekanntwerden. Man muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Ein Marcel Ostertag war mittlerweile schon zum zwölften Mal auf der Fashion-Week in Berlin. Man muss einfach immer am Ball bleiben, um sich einen Namen in der Modewelt zu machen. Mode ist harte Arbeit und ein langer Prozess. Die Mode ist eben so schnelllebig, dass nicht alle Modeschöpfer den Durchbruch schaffen. Durch die Superlocation hier auf dem ehemaligen Quelle-Gelände bieten wir einem besonders jungen Publikum einen tollen Event an. Durch die Location hier im ehemaligen Quelle-Gebäude bekommt Nürnberg ein Flair wie London und Berlin. Wenn wir das in der Meistersingerhalle machen würden, würde der ganze Event nicht so gut funktionieren.
Welche Modenschau sollte man sich nicht entgehen lassen? Im Grunde natürlich keine. Das macht die Fashiondays ja aus. Für jeden Geschmack ist an allen drei Abenden etwas dabei. Aber wenn Sie eine Empfehlung haben wollen, dann gehen Sie
zu Marcel Ostertag. Das ist der Star-Designer bei den diesjährigen Fashiondays. Mein persönlicher Geheimtipp ist Jülide Dede, weil sie wirklich durch ihre Schnittführung und den Designs ein abolutes Highlight unter unseren Nürnberger Designern ist.
Bei den Fashiondays kann man auch Mode kaufen: Ist das Mode von der Stange oder schon Haut Couture? Es ist beides. Wir bieten sowohl exklusive Ware aber natürlich auch tragbares an. Wir haben aus Holland und Luxemburg, Berlin und München neue Entwürfe hier. Wir bieten den Nürnbergern die neueste Mode an, die es nicht überall gibt. Es gibt auch Schnäppchen von Designern, die einfach ein paar Einzelstücke mitbringen.
Auf welches Kleidungsstück sollten die Franken in diesem Sommer auf keinen Fall verzichten? Ein besonders Kleidungsstück ist schwierig. Aber Farbe wird das Thema in diesem Sommer. Der Sommer wird richtig bunt. Mein Tipp: Limettengrün.
Welche Modesünde wollen Sie den Franken austreiben?Ich finde Nürnberg wird national unterschätzt. Man sieht viele coole stylische Menschen. Und ich arbeite einfach daran, dass es noch ein paar mehr werden.
Das Gespräch führte Nikolas Pelke.Die dreitätigen Fashionsdays starten am 3. April um 17.30 Uhr. Ab 20 Uhr beginnen die Modenschauen bis 23 Uhr. Danach gibt es ein Get-together bis nach Mitternacht. Karten zu 10 Euro gibt es im Internet unter www.fashiondaysgroup.com .