Gefeuert: Weil Mitarbeiter einen Betriebsrat wollen - großer Ärger bei Möbel-Riese in Franken

Im Kreis Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim kämpfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des großen Möbelhauses XXXLutz für einen Betriebsrat. Nach Recherchen der Bild sollen einige dieser nun vom Konzern eingeschüchtert, mit Abfindungen zum Gehen bewegt oder gar gekündigt worden sein.
Hintergrund soll sein, dass ausländischen Beschäftigten nachträglich Arbeitsverträge "untergejubelt" worden sein sollen, nach denen sie für 100 Euro brutto 16 Stunden mehr arbeiten müssten. Das geht aus dem Bericht der Bild vom Freitag (24. Februar 2023) hervor.
"Arbeitsschutz wird nicht beachtet": Mitarbeiter fordern Betriebsrat - und werden gekündigt
"Es gibt immer wieder Arbeitszeiten von über zehn Stunden und willkürliche Versetzungen, der Arbeitsschutz wird nicht beachtet", erklärt Mitarbeiterin Buket Demirci (31) dem Portal gegenüber. Deshalb soll ein Betriebsrat für die insgesamt 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UL-Service-GmbH & Co. KG gewählt werden - das wurde allerdings durch den Möbel-Riesen selbst unterbunden.
Vier Unterzeichner des Antrags für einen Betriebsrat wurden zu Einzelgesprächen gerufen. Drei von ihnen sollen anschließend gekündigt worden sein. Der Anwalt der Betroffenen äußerte gegenüber der Bild, dass diese Kündigungen "vor keinem Arbeitsgericht halten" und sie gegen das Möbelhaus klagen wollen.
Der Geschäftsführer Sven Seubert wollte sich nicht äußern. Allerdings sagte Gewerkschaftssekretärin Jaana Hampel (37) gegenüber der Bild, "XXXL ist bekannt für seine Methoden, Mitbestimmung zu verhindern."
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