Die Forderung nach einem zusätzlichen Bahn-Halt in Lichtenfels bleibt bestehen.
Eigentlich waren für diese Monate bereits Entscheidungen über den geforderten zusätzlichen Bahn-Halt in Lichtenfels-Seubelsdorf in Aussicht gestellt worden. Und die bisherigen Nachrichten in dieser Sache hatten auch den Eindruck erweckt, dass es gute Chancen gibt, dass der vielfach unterstützte Wunsch umgesetzt werden kann. Am Montag informierte Landrat Christian Meißner (CSU) den Kreisausschuss jedoch darüber, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) den Befürwortern nun "Wasser in den Wein" geschüttet habe, indem sie ankündigte, bei Einrichtung eines zusätzlichen Haltepunkts würden dann Zughalte in Lichtenfels selbst wegfallen. "Man versucht, uns mit uns selbst auszuspielen", beschrieb Meißner dies und sprach von einem "Totschlagargument", das ihn geärgert habe. Natürlich müsse man mit der Einführung eines weitere Halts den Fahrplan ändern, sagte er. Es sei jedoch an der BEG, den Beweis zu führen, dass sich dieser Halt nicht in den Takt einfügen lässt.
Im Frühjahr 2018 hatte die Stadt Lichtenfels ihre Willensbekundung für einen Haltepunkt Lichtenfels-West abgegeben, unterstützt vom Landkreis. Zugrunde lag dem Antrag eine gemeinsame Initiative von Grünen und Jungen Bürgern.
Fahrgastprognose spricht dafür
Die Unternehmensansiedelungen im Gewerbegebiet Seubelsdorf, vor allem der Neubau von Concept Laser, sprechen für diesen Halt. Eine Fahrgastprognose mit mindestens 100 Ein- und Ausstiegen pro Tag ist eine der Voraussetzungen für die Umsetzung. Diese Zahl könnte laut einer Einschätzung des Unternehmens allein durch Mitarbeiter und Geschäftskunden von Concept Laser erfüllt werden.
Der zusätzliche Haltepunkt sei auch ein wichtiger Baustein für den ÖPNV (Öffentlichen Personennahverkehr) und das Bussystem im Landkreis, betonte Kreisrat Bernhard Christoph (Grüne). Der Landrat sah sich der Unterstützung des Kreisausschusses gewiss und versprach: "Wir bleiben am Ball!" Er kündigte an, auf die Abgeordneten entsprechend einzuwirken. Die BEG ist ein Unternehmen, das sich zu 100 Prozent im Besitz des Freistaats befindet und für Planung und Finanzierung des Schienennahverkehrs in ganz Bayern zuständig ist.
Der Bahnhof ist eine sehr gute Idee. Dieser würde nicht nur der Firma Concept Laser zugutekommen sondern insgesamt die Atraktivität der umliegenden Gewerbeflächen deutlich erhöhen, da Mitarbeiter und Kunden so nicht mehr zwingend auf ein Auto angewiesen sind. Somit könnten weitere Gewerbeansiedlungen begünstigt werden. Schaut man sich andere Gewerbegebiete auf der "grünen Wiese" an, fällt dabei auf, dass riesige Flächen für Mitarbeiterparkplätze verbraucht werden. Ein Bahnhof könnte diese Entwicklung deutlich abmildern. Selbst wenn die Züge dort nur zu den Stoßzeiten halten. Wenn man zusätlich dann noch Fuß- und Radwege auf diesen Bahnhof ausrichtet, könnten weitere Fahrgäste aus Reundorf und Seubelsdorf hinzu kommen. Mein Fazit lautet: Will man eine stärkere Nutzung des ÖPNV erreichen, muss man den Menschen auch zusätzliche Haltestellen anbieten, um ihnen die Nutzung erst zu ermöglichen. In Deutschland wurden in den letzten Jahrzehnten sehr viele Bahnhaltepunkte eingestellt und abgebaut. Jetzt wird es Zeit diese Entwicklung wieder umzukehren.
Ein Bahnhof, der neu gebaut werden muss und dann der nächste Halt nach ca. 2 km ... Welche Züge sollen dort verkehren??? Ein Regionalexpress kann es wohl nicht sein, da wird die Expressfunktion aufgehoben. Also ein regulärer Normalzug??? Das entspräche dann einer S-Bahn-Konstellation. Und mit einem Bahnhof alleine ist es nicht getan. Dann müssten ggf auch Parkplätze angelegt werden, Fahrradständer usw. Ich sehe es kritisch ... ich bin übrigens Bahnfahrer ...