In der zweiten Vorauswahl für das 3-Millionen-Euro-Special von "Wer wird Millionär?" steigt bei einer Kandidatin der Puls schlagartig in die Höhe. Eigentlich wollte sie bei der 64.000-Euro-Frage aussteigen und nicht zocken. Doch dann geht plötzlich alles ganz schnell.
Es geht um viel Geld, wenn auch noch nicht um drei Millionen: Am zweiten Tag der "3-Millionen-Euro-Woche" sitzt Günther Jauch bei "Wer wird Millionär?" Annalena Ziege aus Jena gegenüber, die ihn auf ganz besondere Weise fordert. Anfangs hat sie einen Lauf, erst bei 16.000 Euro braucht sie den ersten Joker: "Bei Weltmeisterschaften in welcher Sportart gibt es keinen Wettbewerb, bei dem ein Ball zum Einsatz kommt?" Leichtathletik, Radsport, Schwimmsport oder rhythmische Sportgymnastik? Der Zusatzjoker tippt auf Leichtathletik.
Bei 32.000 Euro befragt die Kandidatin das ganze Publikum: "Welche grimmsche Märchenfigur schläft in einer Nacht in sechs verschiedenen Betten?" Rumpelstilzchen, Frau Holle, die Prinzessin auf der Erbse oder der siebte Zwerg? Die Mehrheit meint, es war der Zwerg. Jauch schlägt sich mit der Hand an die Stirn, denn er gab ungewollt beim Vorlesen einen Hinweis: "Ich Dödel sag auch noch Bettchen statt Bett aus Versehen. Damit ist ja wohl klar, dass die ziemlich winzig gewesen sind."
Plötzliche Panik nach dem Einloggen
Die 64.000-Euro-Frage gibt Annalena Ziege an den Telefonjoker weiter: "Welche Fluglinie fliegt alle Kontinente an und macht Sightseeing-Flüge zur Antarktis?" Die Tendenz des Nachbarn ihres Vaters geht zu Qantas. Auf Zieges Frage, zu wie viel Prozent, antwortet er: "Mehr als 25, aber weniger als 50." Beim 50:50-Joker bleibt seine Antwort neben Lufthansa stehen. Zocken oder nicht? Sicher nach Erreichen der 16.000-Euro-Stufe ins Finale einziehen oder auf 500 Euro zurückfallen? Ziege will eigentlich aufhören. Jauch zählt sie an: "Wenn ich in drei Sekunden nichts anderes höre, mach ich's." Er beginnt zu zählen, und Ziege sagt: "Ich nehme Qantas!"
Ihre Antwort wird sofort eingeloggt, da bekommt die Kandidatin Panik: "Kann ich das wieder rausloggen? Nein, ich mach es nicht!" Sie fasst sich entsetzt an den Kopf: "Ist das jetzt schon final eingeloggt?" Jauch erklärt: "Knallgelb ist eingeloggt." Ziege bittet: "Kann ich es noch mal zurücknehmen?" Jauch bleibt bei den Regeln: "Neee, haben wir noch nie, geht nicht." Er tadelt: "Sie können auch nicht Qantas sagen, wenn Sie es gar nicht sagen wollen. Und schon gar nicht, wenn ich sage drei, zwei, eins - und dann sagen Sie Qantas."
Doch die Kandidatin hat Glück: Die Antwort stimmt! Nach dem Jubel der Erleichterung atmet sie tief durch und sagt: "Tschuldigung." Danach steigt sie lieber aus.
"Es war dramatischer"
Mit weniger Puls quizzt sich Hendrik Stamm aus Köln ins Finale. Bei der 8.000-Euro-Frage muss das Publikum ran. Denn welche beliebte Touristenattraktion ab dem 28. April für 14 Tage für Besucher geschlossen wurde (Kölner Dom, Notre-Dame de Paris, Sixtinische Kapelle oder Hagia Sophia), will ihm nicht einfallen. Auch als 85 Prozent für die Sixtinische Kapelle stimmen, fällt der Groschen nicht. "Ich vermute, dass es ... Bauarbeiten?", zuckt Stamm mit den Schultern. Kichern im Publikum, amüsiertes Lächeln bei Jauch. "Oder irgendein Gemälde von der Decke gestürzt?", überlegt Stamm weiter. "Es war dramatischer", grinst Jauch. "Es hängt mit einem Todesfall zusammen." Der Kandidat schüttelt ratlos den Kopf. Dann löst Jauch auf: "Papstwahl!"
Die 32.000-Euro-Frage sollt der Zusatzjoker lösen: "Deutschland ist hinter den USA der weltweit größte Produzent von ...?" Smartphones, Käse, Autos oder Wein? Der Joker tippt auf Wein, der Kandidat tendiert zu Autos. Eine Diskussion entsteht, an deren Ende die Mutter des Kandidaten als Telefonjoker angerufen wird. Sie meint Autos oder Wein. Bei Stamm siegt die Vernunft: "Das ist mir zu heikel." Weise Entscheidung, es war der Käse.
Evi Kienberger aus Regensburg wählt die Risikovariante mit vier Jokern und kommt bis zur entscheidenden 16.000-Euro-Stufe. Doch bei der 32.000-Euro-Frage trifft sie eine folgenschwere Fehlentscheidung, statt mit dem Finalticket in der Hand aufzuhören: "Welcher Vogel wird wegen seines Warnverhaltens auch 'Wächter des Waldes' genannt?" Kienberger rät völlig ohne Ahnung den Kuckuck, doch es ist der Eichelhäher. "500 Euro, besser als nichts", verabschiedet sie Günther Jauch.
Männer-Mode bereitet Probleme
Bei einer Mode-Frage für 2.000 Euro gerät Daniel Nixdorf aus Hannover ins Straucheln. "Welches Kleidungsstück eignet sich vor allem für sportliche Männer, da es durch seinen speziellen Schnitt die Figur betont?", will Jauch wissen. Nixdorf weiß weder mit Ein-Knopf-Sakko noch mit Ein-Manschetten-Hemd, Ein-Ärmel-T-Shirt oder Eine-Tasche-Hose etwas anzufangen. "Ich sag mal so: Wir sind nicht im Sanitätshaus", gibt Jauch einen Denkanstoß. Dank Publikumsjoker kommt Nixdorf auf das Ein-Knopf-Sakko und schafft es anschließend bis ins Finale.
Sonst sehr fokussiert, gerät Sandra Pedersen aus Solingen erst bei der 8.000-Euro-Frage nach der Geburtsstadt einer stimmgewaltigen Interpretin, die sie 1987 besang, kurz ins Überlegen. Gerade noch fällt ihr ein, dass der Olympia-Song "Barcelona" ein Duett von Freddy Mercury und Montserrat Caballé war. Die Antwortmöglichkeit "New York, New York" schließt sie sicher aus: "1987 ist ja viel zu spät für Sinatra."
Jauch gerät ins Grübeln: "Wann ist der gestorben?" Er hofft auf eine schnelle Antwort aus der Redaktion, doch die lässt auf sich warten. Jauch rügt die Kollegen: "Wenn man euch einmal braucht ..." Dann erhält er über den Bildschirm doch noch die Antwort: 1998.
Jauch versucht zu verkuppeln
Pedersen schafft es bis zur 64.000-Euro-Frage nach dem Medianalter der Weltbevölkerung: 16 Jahre, 31 Jahre, 46 Jahre oder 61 Jahre? Als Zusatzjoker steht ein junger Herr im Poloshirt auf, der ihr seriös vorkommt. Jauch meint: "Wenn Sie sich in ihn verliebt haben, nehmen Sie ihn." Pedersen ist aber verheiratet: "Da hängt so eine teure Scheidung dran." Immerhin verhilft er ihr mit der Antwort "31 Jahre" zu sehr viel Geld.
Marc Offenbacher aus München kommt mit vielen Unsicherheiten bis zur 2.000-Euro-Frage. Danach darf er verschnaufen und in der nächsten Sendung weitermachen.