Weismain bekommt grünen Markt

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Der Kastenhof wird künftig auch Marktplatz für Obst und Gemüse. Das Archivfoto entstand bei einem Martinimarkt der vergangenen Jahre. Foto: Archiv
Der Kastenhof wird künftig auch Marktplatz für Obst und Gemüse. Das Archivfoto entstand bei einem Martinimarkt der vergangenen Jahre. Foto: Archiv

Im historischen Kastenhof sollen ab Mitte April an jedem dritten Donnerstag im Monat Obst und Gemüse aus heimischer Produktion angeboten werden.

Burgkunstadt hat ihn bereits, jetzt hält er auch Einzug in Weismain. Die Rede ist vom grünen Markt. "An jedem dritten Donnerstag im Monat werden zwischen 14 und 18 Uhr auf dem Gelände des Kastenhofes Obst- und Gemüse aus heimischer Produktion verkauft. Startschuss ist am 16. April", informierte der Bürgermeister in der jüngsten Stadtratssitzung die Öffentlichkeit.

Zudem teilte er mit, dass die Marktsatzung der Stadt Weismain diesbezüglich geändert werden müsse. Man werde zunächst testen, ob das neue Angebot angenommen werde. Sollte das der Fall sein, werde man die Satzung anpassen. Zudem stimmte er mit dem Gremium überein, dass die jetzige Fassung zu starr gefasst sei. "Wir werden sie weiter fassen, damit wir in Zukunft mehr Spielräume haben, was die Ausgestaltung von Märkten anbetrifft", versprach Dauer.
Julia Spörlein zum Beispiel hatte darauf hingewiesen, dass sich die Aktionsgruppe Markt einen späteren Beginn des Lichtmessmarktes wünsche.

In Burgkunstadt kauft die Mutter ihre Bluse, in Altenkunstadt der Vater anschließend seine Schuhe und in Weismain der Großvater seine Lesebrille - sieht so die Zukunft der verkaufsoffenen Sonntage im östlichen Landkreis Lichtenfels aus? Der Burgkunstadter Bürgermeisterin Christine Frieß schwebt vor, die Termine für die sonntäglichen Einkaufstouren in den drei Kommunen aufeinander abzustimmen. Die Reaktion aus Weismain war eher verhalten.

"Es ist für uns wichtiger, dass wir unsere großen Märkte haben", meinte zweiter Bürgermeister Hans Schott (CSU). Sein Fraktionskollege, Bürgermeister Udo Dauer, fand die Idee "grundsätzlich nicht schlecht", betonte zugleich aber: "Alten- und Burgkunstadt sollten sich bei der Festlegung ihrer Termine an unseren Markttagen orientieren."

Vermüllte Altglascontainer

Die Niestener Straße in Weismain ist das Einfallstor in das malerische Bärental und zur Niestener Burgruine. "Es ist eine Katastrophe. Die Altglascontainer, die dort stehen, mutieren zum Müllhaufen", schlug Michael Dreiseitel (SPD) die Hände über dem Kopf zusammen. Das sei kein schöner Anblick für die Wanderer und Touristen, sagte er. Dauer versicherte, sich des Problems anzunehmen. Allerdings stellte er auch klar: "Für die Container ist der Landkreis zuständig."

Nach Ansicht Dreiseitels wuchert der Schilderwald in Weismain. Der Sozialdemokrat hatte dabei weniger die Verkehrsschilder im Blick, als vielmehr die Hinweisschilder, von denen in Weismain einige überflüssig seien. Der Bauausschuss sollte im Rahmen eines Stadtrundganges die einzelnen Schilder nach ihrer Notwendigkeit begutachten. "Da sind wir ein paar Tage unterwegs", erwiderte Dauer.

Stadtbaumeister Markus Endres klärte das Gremium darüber auf, dass auch die Aufstellung oder Entfernung von Hinweisschildern auf öffentliche Einrichtungen einer Anordnung durch die Straßenverkehrsbehörde bedürfe. Schließlich kam man überein, eine erweiterte Verkehrsschau durchzuführen, an der neben Vertretern des Landratsamtes und der Polizei auch die Mitglieder des Bauausschusses teilnehmen sollen. Ein genauer Termin wurde noch nicht festgelegt.

Im Rahmen eines interkommunalen Projektes werden die Gemeinde Stadelhofen, der Weismainer Stadtteil Großziegenfeld und der Wattendorfer Ortsteil Mährenhüll an das schnelle Internet angeschlossen. Der Bürgermeister teilte erfreut mit, dass die Regierung von Oberfranken grünes Licht für einen vorzeitigen Beginn der Maßnahme erteilt habe. "Die Voraussetzungen für die Förderung sind erfüllt", sagte der Redner mit Stolz. Downloads würden dann mit schnellen 50 Megabit pro Sekunde von Statten gehen, erläuterte er.

Zudem erinnerte Dauer daran, dass das große Projekt, der Anschluss der Kernstadt Weismain zusammen mit weiteren Ortsteilen noch ausstehe. Diese werde nach Beendigung des interkommunalen Projekts über die Bühne gehen. "Beim Breitbandausbau von Weismain und seinen Ortsteilen läuft alles planmässig", resümierte das Stadtoberhaupt mit zufriedener Miene.

"Kein Baum fällt aus Jux und Tollerei"

In jüngster Zeit hatten sich Bürger über die Fällung von Bäumen beschwert. Der Bürgermeister nahm diese zum Anlass für eine Klarstellung: "Wir fällen keine Bäume aus Jux und Tollerei, sondern weil wir unserer Verkehrssicherheitspflicht nachkommen müssen." Stadtbaumeister Markus Endres gewährte einen Einblick in die Arbeit von Jürgen Frankenberger, der im Bauhof als Baumkontrolleur tätig ist. Dieser nehme die Stammdaten von den Bäumen auf und erstelle eine Prioritätenliste. "Ein Baum, der mit der Note 3 bewertet ist, ist in Ordnung", sagte der Experte. Zudem ziehe man einen externen Fachmann hinzu.

Sicherheit hat Vorrang

Endres verdeutlichte den Zuhörern, dass man bei der Bewertung eines Baumes immer das Gesamtbild im Auge behalten müsse. Ein Baum der unten in Ordnung sei, könne an der Krone, zum Beispiel durch einen Blitzeinschlag, schwer beschädigt sein. Bei der Baumfällungsaktion am Weismainer Wasserspielplatz sei Gefahr im Verzug gewesen. "Die Sicherheit geht nun einmal vor", stellte er mit Blick auf den regen Publikumsverkehr fest, der im Frühjahr, Sommer und Herbst dort an schönen Tagen herrsche.

Stadt übernahm Wasserbehälter

Der Zweckverband "Kleinziegenfeld-Wölkendorfer Gruppe" versorgte einst die Haushalte auf dem Jura mit Trinkwasser. Das Kapitel ist nun endgültig geschlossen. Wie Dauer mitteilte, seien die Grundstücke mit den ehemaligen Wasserbehältern in den Besitz der Stadt übergegangen.