Schon zu Beginn des Krieges hatte es Aufregung um die Spritpreise gegeben - teils stiegen sie weiter, während der Rohölpreis schon sank. Das Bundeskartellamt startete deshalb Mitte April eine sogenannte Sektoruntersuchung, erste Ergebnisse sollen im Herbst präsentiert werden.
Tankrabatt brachte "Entspannung bei der Kundschaft"
Der ADAC hält die Spritpreise angesichts etwa des Rohölpreises auch jetzt nach wie vor für zu hoch. Bei der Tankstelle Walther habe der Tankrabatt, "nachdem er irgendwann im Juli sichtbar war" doch zu einer deutlichen Entspannung bei der Kundschaft geführt, so Pächterin Pförtsch.
"Es graut uns davor, wenn es den Tankrabatt nicht mehr gibt. Dann geht das Gejammer wieder los", so ihre schlimme Befürchtung. Mit dem Ende der Maßnahme könnten die Preise weiter steigen - was bis 1. September 2022 möglicherweise viele Autofahrer an die Zapfsäule lockt.
Der Bundesverband mittelständischer Mineralölunternehmen Uniti warnt deshalb für die kommenden Tage vor Wartezeiten an Tankstellen. Bei einer extrem hohen Nachfrage seien kurzzeitig und regional begrenzt auch Kraftstoff-Engpässe möglich.
Verlängerung des Tankrabatts? "Wäre gar nicht so verkehrt"
"Wir sehen bei uns noch keinen Ansturm", erklärt die Lichtenfelser Pächterin gegenüber inFranken.de. Bemerkbar sei lediglich, dass die Kundschaft nicht so zahlreich komme "wie ansonsten im Sommer". Daran sei aus ihrer Sicht auch das 9-Euro-Ticket schuld, "es ist natürlich Konkurrenz für uns". Auch generell bemerke Pförtsch, dass trotz Tankrabatt oft am Sprit gespart werde.
Der ADAC rechnet nicht damit, dass die Preise mit dem Ende des Rabatts sofort und sprunghaft ansteigen. Der Grund: Durch den Rabatt kaufen auch Tankstellenbetreiber günstiger ein. Deshalb sei davon auszugehen, dass sie ihre Treibstofftanks vor dem 1. September 2022 noch einmal auffüllten und Benzin und Diesel dann zunächst weiter vergünstigt abgäben, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Während der Tankrabatt in Deutschland wegfällt, wird er in anderen Ländern verlängert - oder sogar erhöht, in Frankreich etwa. Die Regierung in Paris wollte die Hilfe für Autofahrer zunächst abschmelzen, nun steigt der Preisabschlag pro Liter an der Zapfsäule vom 1. September an noch einmal von 18 auf 30 Cent. Im November und Dezember soll er dann auf 10 Cent verringert werden und dann zum Jahresende ganz auslaufen - so zumindest der bisherige Plan. "Das wäre gar nicht so verkehrt, wenn er länger bleiben würde", findet die Lichtenfelser Tankstellen-Pächterin.
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Wir Dieselfahrer (meistens Personen die längere Arbeitswege haben) wurden komplett im Stich gelassen von dieser Verbrecherregierung.