Ob Straßensanierung oder Unterstützung der Schulen - in Michelau wurde viel finanziert. Trotz dem Rückgang der Schulden warnt Helmut Fischer vor Euphorie.
Das größte Haushaltsvolumen mit 19,8 Millionen Euro im Jahr 2016 wird in die Geschichte von Michelau eingehen. Davon war Bürgermeister Helmut Fischer bei der Jahresschlusssitzung des Gemeinderats am Mittwoch überzeugt. "Wir haben die höchsten Gewerbesteuereinnahmen mit etwa sechs Millionen Euro verbucht, die allerdings mit erheblichen Risiken verbunden sind", dämpfte er die Euphorie im Sitzungssaal.
"Wir haben sehr viele Maßnahmen beschlossen und durchgeführt, wie ich es noch nie erlebt habe", stellte Fischer fest. Die Verschuldung sei auf 4,1 Millionen Euro zurückgegangen.
Die Einwohner profitierten von dem niedrigsten Wasserpreis im Landkreis mit 1,39 Euro pro Kubikmeter und dem niedrigen Abwasser-Verkaufsgebühren von 2,13 Euro pro Kubikmeter und 18 Euro Grundgebühr bis fünf Kubikmeter. Auch sonst stehe die Gemeinde gut da, erläuterte der Bürgermeister.
85 Prozent des Gemeindegebiets seien an schnelle Internetverbindungen angeschlossen. "Wir wollen im nächsten Jahr einen barrierefreie Gemeinde sein, weil wir schon jetzt alle Gehsteigabsenkungen an Straßeneinmündungen fertig gestellt haben und die meisten öffentlichen Gebäude einen barrierefreien Zugang haben." Die Schulen seien mit rund 630 000 Euro und die Kindergärten- und krippen mit etwa 740 000 Euro finanziert worden. Großzügig zeige sich die Gemeinde bei freiwilligen Leistungen, betonte der Bürgermeister.
Ausbau des Archivs im Museum
Für das Hallenbad mit 16 000 Besuchern in diesem Jahr gebe man 321 000 Euro aus, das Korbmuseum schlage mit rund 100 000 Euro zu Buche und die Mainfeldhalle mit Kegelbahnen werde mit 176 000 Euro finanziert. Fischer bedauerte den Rückgang der Besucherzahlen in allen Einrichtungen.
Bauwillige fänden in Schwürbitz zwölf Bauplätze, in Neuensee fünf und demnächst in Lettenreuth sechs. Einer sei dort sofort bebaubar. Die erledigten Aufgaben reichten unter vielen anderen von der Ausstattung der Spielplätze über die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges für Lettenreuth und Neuensee bis hin zur Sanierung der Röthenstraße und dem Neubau der Goethestraße, listete der Bürgermeister auf.
"Im nächsten Jahr kommen wieder viele Aufgaben auf die Korbgemeinde zu", stellte Helmut Fischer fest. Im Korbmuseum stehe der Ausbau des Archivs an, die Sanierung von Ölabscheidern an der Feuerwehrhäusern und Brandschutzmaßnahmen an der Johann-Puppert-Schule. Ein neues Mehrzweckfahrzeug für die Feuerwehr Michelau sei bestellt und werde 2017 geliefert, sagte Bürgermeister Fischer. Am Kirchplatz werde die Sandsteinmauer aufwändig saniert und im Bereich des Rathauses ein WLAN-Anschluss installiert. In Michelau werde die Bahnhofstraße vom Landkreis saniert. Dort werde die Gemeinde auch umfangreiche Gehwegsanierungen durchführen. Über eine notwendige Resterschließung des Baugebiets "Am Kreuzhof" müsse der Gemeinderat noch entscheiden. Zum Schluss gab Fischer zu bedenken: "Die Deichnachrüstung in Michelau und Schwürbitz werden noch große Herausforderungen für uns bringen, da schon jetzt absehbar ist, dass die ursprünglichen Planungen und Kostenschätzungen nicht ausreichen werden."
Wahl des Kommandanten
Einstimmig bestätigte der Gemeinderat die Wahl des Kommandanten der Michelauer Wehr: André Gagel übernimmt die Verantwortung mit seinem Stellvertreter Holger Förtsch. Aus der letzten nicht öffentlichen Sitzung gab der Bürgermeister die Vergabe des Planungsauftrags für die Brandschutzmaßnahme in der Mainfeldhalle an das Architekturbüro Eis in Bamberg bekannt.
Der Gemeinderat stimmt einem 50 prozentigem Zuschuss in Höhe von 23 000 Euro für die Anlegung eines Kinderkrippenspielplatzes der Kinderkrippe St. Josef zu. Mit 50 Prozent und 9500 Euro wird der Spielplatz der Kinderkrippe Maria Goretti gefördert. Besorgt äußerte sich Fischer schließlich über die Entwicklung des lokalen Zeitungswesens. Nach der Einstellung der Lichtenfelser Ausgabe der Neuen Presse und der Zusammenführung der Sportnachrichten des Obermain Tagblatts und des Fränkischen Tags befürchte er Einschnitte.