Die Raiffeisenbank Obermain Nord hat begonnen, die Kosten zu senken. Sie reagiert damit auf das nach wie vor niedrige Zinsniveau. Seit dem 1. April gibt es zum Beispiel kein gebührenfreies Konto mehr.
Die Raiffeisenbank Obermain Nord hat beim Bilanzgewinn einen Sprung nach oben gemacht. "Dank Kosteneinsparungen konnten wir unseren Ertrag von 878 auf 985 Millionen Euro steigern", freute sich Vorstandsvorsitzender Thomas Siebenaller im Gespräch mit unserer Zeitung.
Niedriges Zinsniveau Getrübt wurde seine Freude bei der Mitgliederversammlung in der Kordigasthalle durch das anhaltend niedrige Zinsniveau. Die massiven Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank bekämen die Kunden der Bank deutlich zu spüren. "Um die Ertragskraft zu erhalten, mussten Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen werden."
Seit dem 1. April gibt es nach Auskunft Siebenallers kein gebührenfreies Konto mehr. "Zehn Jahre lang hatten wir stabile Kontoführungspreise. Zugleich erhöhten sich in diesem Zeitraum die Kosten für den Zahlungsverkehr merklich.
Bislang haben wir diese an die Kunden nicht weitergegeben", so der Vorstandsvorsitzende.
Nachdem im vergangenen Jahr dann auch noch der Zinsüberschuss von 17,6 auf 17,2 Millionen Euro sank, habe man die Reißleine ziehen und den kontofreien Gebührentarif abschaffen müssen.
Filialnetz ausgedünnt Ferner verwies der Redner darauf, dass das Filialnetz ausgedünnt wurde: Die Niederlassungen in Kirchleus (Landkreis Kulmbach) und Neuensee (Lichtenfels) habe man geschlossen, die in Strössendorf und Mainroth (beide Lichtenfels) in Geschäftsstellen mit Selbstbedienung umgewandelt.
Beifall brandete auf, als Siebenaller verkündete, dass heuer die Dividende noch einmal vier Prozent betragen werde.
"Im nächsten Jahr werden wir nur noch eine Dividende von drei Prozent ausschütten können."
11 980 Mitglieder An Attraktivität hat die Raiffeisenbank nicht eingebüßt. Die Zahl der Mitglieder hat sich nach Auskunft Siebenallers im vergangenen Jahr von 11 463 auf 11 980 Personen erhöht. Die Kreditvergabe an Privat- und Firmenkunden erhöhte sich von 253 auf 269 Millionen Euro, was einer Steigerung von sechs Prozent entspricht. Die Zahl der Mitarbeiter bezifferte Siebenaller auf 140. Bei der Bilanzsumme ging es abermals nach oben: Sie kletterte von 707 auf 726 Millionen Euro. Das soziale Engagement der Bank kann sich sehen lassen, so wurden 14 500 Euro an Vereine, Kirchen und Institutionen gespendet.
Laut Redner herrscht bei der Raiffeisenbank Obermain Nord derzeit eine rege Bautätigkeit.
Im Landkreis Lichtenfels werden mehrere Filialen zu Kompetenzzentren mit zusätzlichen Beratungsräumen umgebaut. In Schwürbitz sei die Maßnahme so gut wie abgeschlossen, in Weismain in vollem Gange und in Burgkunstadt in der Planung.
Bürgermeister Robert Hümmer würdigte die Bank als einen bedeutenden Arbeitgeber und verlässlichen Steuerzahler.
Aufsichtsratsvorsitzender Georg Vonbrunn riss kurz die Arbeit des Gremiums an, Vorstandsmitglied erläuterte das konjunkturelle Umfeld .
Die Auszubildenden Marina Groß und Fabian Krauss informierten über das Azubi-Projekt. Die Erlöse aus dem Gewinnsparen kommen Regens Wagner und dem kleinen Luis Hofmann aus Burgkunstadt zugute, der an einer Muskelschwäche leidet.
Ehrungen 50 Jahre Reinhart Budnowski, Hans Fiedler, Johann Kraus , Heinz Schlee
, Alfred Spörlein (alle Burgkunstadt), Hildegard Büttner (Küps), Edmund Denzlein, Karl Kraus, Wilhelm Moritz, Alfons Pyka, Johann Siebenaller (alle Altenkunstadt), Leopold Frommelt (Strössendorf), Hans Gack (Kirchlein), Guido Guibert (Weidnitz), Sigrid Herrmann (Bad Staffelstein), Heinz Misch und Friedrich Thorwesten (beide Maineck), Heinrich Popp (Neuses am Main), Pater Kosma Rejmer (Altenkunstadt/für katholische Kuratiestiftung Maineck und katholische Kirchenstiftung Mainroth) und Bruno Weck (Kulmbach)
60 Jahre Karl Heinrich Weihermüller (Altenkunstadt) und Georg Schuberth (Maineck)
85 Jahre Turnverein Strössendorf
985 Millionen Euro Ertrag bei einer Bilanzsumme von 726 Millionen Euro. Die Kontogebühren möchte ich nicht zahlen um solche Zahlen zu erreichen :D
die Bilanzsumme ist 726 Millionen Euro und der Reingewinn ist von 17,6 auf 17,2 Millionen Euro gesunken.
Dennoch sind Kontoführungsgebühren für Onlinekonten sehr merkwürdig und ich würde diese niemal bezahlen, denn es gibt bessere Anternativen.
auch mal an den Vorstandsgehältern sparen!
Es ist zwar verständlich, dass man aus Kostengründen kleine Geschäftsstellen schließt, denn auch eine Genossenschaftsbank muß wirtschaftlich arbeiten und Kosten senken. Aber es ist mir immer noch unverständlich, dass man Mitglieder nach 25 Jahren ausschließt, die mittlerweile keine weiteren Geschäfte mit der Bank machen, weil sie etwas weiter weg wohnen und die Zins-Konditionen zu schlecht sind.
Hier wurde darüber berichtet:
https://www.infranken.de/regional/lichtenfels/Raiffeisenbank-Obermain-Nord-schliesst-Mitglieder-aus;art220,864666
Die Anteile sind mit zuletzt 4% Dividende für das Geschäftsjahr 2014 dem Vorstand anscheinend zu teuer geworden und er wollte unliebsame Mitglieder loswerden. Vom genossenschaftlichen Gedanken ist man hier sehr weit entfernt!
Die Gebührenerhöhung bei den Girokonten dürfte der falsche Weg sein, denn heutzutage bekommt man Konto, Girokarte und Kreditkarte bei einigen Banken ohne Bedingungen kostenlos und kann sogar an allen Geldautomaten kostenlos Bargeld abheben, sogar weitweit und auch in Fremdwährung.
Vielleicht werden einige Kunden deswegen das Konto wechseln. Es sind nicht nur die "bösen" Onlinebanken, die das anbieten. Auch z. B. die VR-Bank Coburg bietet ein kostenloses Girokonto an, wenn man Überweisungen online oder an den Buchungsterminals in den Filialen selbst bucht. Damit nimmt man der Bank Arbeit ab und die Ersparnis wird an den Kunden weitergegeben. Die kostenlose VISA Karte ist jedoch an Bedingungen geknüpft.