Radwegenetz im östlichen Landkreis Lichtenfels wird noch dichter

2 Min
Eine Gruppe des Radfahrvereins Viktoria Maineck radelt auf dem frisch geteerten Weg zur Einweihung. Foto: Stephan Stöckel
Eine Gruppe des Radfahrvereins Viktoria Maineck radelt auf dem frisch geteerten Weg zur Einweihung.  Foto: Stephan Stöckel
Nach der offiziellen Einweihung fahren (vorne von links) Landrat Christian Meißner und Bürgermeister Robert Hümmer sowie (dahinter von links) Baudirektor Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung und Stadtrat Hans Werner Schuster zu einem Umtrunk ins Radlerheim nach Maineck. Foto: Stephan Stöckel.
Nach der offiziellen Einweihung fahren (vorne von links) Landrat Christian Meißner und Bürgermeister Robert Hümmer sowie (dahinter von links) Baudirektor Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung und Stadtrat Hans Werner Schuster zu einem Umtrunk ins Radlerheim nach Maineck. Foto: Stephan Stöckel.
 
Darf bei einer Straßeneinweihung nicht fehlen: Das obligatorische Zerschneiden des roten Bandes, mit der der Wirtschaft-, Geh- und Radweg zwischen Prügel und Maineck seiner offiziellen Bestimmung übergeben wurde. Foto: Stephan Stöckel.
Darf bei einer Straßeneinweihung nicht fehlen: Das obligatorische Zerschneiden des roten Bandes, mit der der Wirtschaft-, Geh- und Radweg zwischen Prügel und Maineck seiner offiziellen Bestimmung übergeben wurde. Foto: Stephan Stöckel.
 

Der Wirtschafts-, Geh- und Radweg zwischen Prügel und Maineck wurde seiner Bestimmung übergeben. Er ist 340 Meter lang und kostete 350 000 Euro.

Mit Unbehagen denkt Radfahrer Volker Schleiß an die Zeit zurück, als es zwischen Prügel und Maineck noch keinen Wirtschafts-, Geh- und Radweg gegeben hatte. "Die Kreisstraße LIF 18 zwischen Maineck und Prügel wird von Motorradfahrern gerne befahren. Wenn die in einem kurzen Abstand an einem vorbeirauschen, dann kriegt man schon das Flattern." Umso mehr freut sich der 59-jährige Mainecker über die offizielle Einweihung des 1340 Meter langen und 350 000 Euro teuren Weges am Montagnachtmittag. "Er ist ein Beitrag zur Verkehrssicherheit", spricht Landrat Christian Meißner dem eingefleischten Pedalritter aus der Seele.
Gemeinsam mit 19 weiteren Radlern vom Radfahrverein Viktoria Maineck fährt Schleiß auf seinem Drahtesel und im blau-weißen Radleranzug zur Einweihung.
Der 59-Jährige weist noch auf einen weiteren Aspekt hin, der die Sicherheit betrifft: "Wenn am Morgen und am Abend die Sonne tief steht, erkennt man im Auto die Fahrradfahrer schlecht. Deshalb finde ich es gut, dass der Weg gebaut wurde."
Aber nicht nur jeder einzelne Radler profitiert von dem frisch geteerten Weg, sondern auch die Gemeinschaft der Mainecker Pedalritter insgesamt. "Wenn wir uns zukünftig auf Wanderfahrt in Richtung Lichtenfels begeben, dann können wir problemlos eine Gruppe bilden, in der zwei Radler nebeneinanderfahren. Das war auf der Kreisstraße nicht möglich", freut sich Vorsitzende Sonja Baumann.


Wichtiger Lückenschluss

Bürgermeister Robert Hümmer spricht von einem wichtigen Lückenschluss für Einheimische und Touristen im Radwegenetz der Gemeinde und hat einen weiteren im Visier, als er feststellt: "Möge dieses Bauprojekt ein bedeutender Mosaikstein in der Verbindung zwischen Burgkunstadt, Altenkunstadt und Weismain sein und damit vielleicht ein Anstoß für eine Verbindung zwischen Baiersdorf und Weismain sein."
Landrat Meißner greift den verbalen Ball, dem ihm das Gemeindeoberhaupt zugespielt hat, auf: "Wir können eine pragmatische Lösung anstreben, aber auch eine, nach der wir ein ganzes Stück älter sein werden. Ich plädiere für die erstere Variante", stellt der Landrat klar und erntet Zustimmung von Hümmer: "Vom Neubau der Mainbrücke ist noch Fräsgut vorhanden, das wir benutzen können. Jetzt ist Weismain am Zuge."
Baudirektor Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung richtete den Fokus wieder auf den fertiggestellten Weg. "Der Wirtschaft-, Geh- und Radweg ist eine Gemeinschaftsleistung des Amtes für Ländliche Entwicklung und des Landkreises Lichtenfels, die jeweils 40 Prozent der Kosten übernommen haben, mit der Gemeinde Altenkunstadt, die den Rest zu schultern hat", sagte er. Zudem erinnerte er daran, dass es sich um eine Fortführung des Radweges von Baiersdorf nach Prügel handele, der im Dezember 2013 eingeweiht worden war.
Manuel Kellner vom Planungsbüro Kellner beziffert die Fahrbahnbreite auf drei Meter. Seinen Ausführungen zufolge mussten insgesamt 6000 Kubikmeter Erde abgetragen werden. Die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Gemeinde Altenkunstadt hebt Klaus Thomas von der Thomas Straßenbau GmbH hervor.
Einen Wunsch auf den Lippen hat Pfarrer Christian Brecheis: "Mögen sich die Menschen auf diesem Weg nicht nur körperlich erholen, sondern auch innerlich und seelisch rauskommen aus ihren Konflikten auf einen Weg, der Gott gefällt und uns gut tut." Gemeinsam mit seinem katholischen Amtsbruder Pater Kosma Rejmer stellt er den Weg unter den Schutz Gottes.
Anschließend kommt es zu einem Akt, der bei einer Straßeneinweihung nicht fehlen darf: das obligatorische Zerschneiden des roten Bandes. Die Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens übergeben den Wirtschafts-, Geh- und Radweg zwischen Prügel und Maineck seiner offiziellen Bestimmung. Anschließend schwingen sie sich auf ihre Drahtesel und radeln nach Maineck, wo im Radlerheim ein Umtrunk stattfindet.