Die Lichtenfelser Frontfrau von "Christine Set The Scene" wünscht sich den überregionalen Durchbruch. Da kommt ein Lob aus einem weltberühmten Mund der Rockszene wie gerufen.
Fröhliche Stimmen sausen durchs Telefon. Von Lampenfieber keine Spur. Ganz im Gegenteil: Die Musiker der Gruppe "Christine Set The Scene" machen einen gelösten Eindruck - auch wenn in einer halben Stunde ein Auftritt ruft und die Stimme von Sängerin Christine Mühlenkampp gesundheitlich leicht angegriffen ist.
"C'est la vie - So ist nun mal das Leben", heißt einer ihrer Songs, der die passende Botschaft dazu bereithält: "Sehe alles nicht so eng und gehe mit einem Lächeln durchs Leben." Geschrieben wurde die Weise von Sängerin und Gitarristin Christine Mühlenkampp. Zusammen mit ihrem Mann Robert (Gitarre), dem Multiinstrumentalisten Klaus Metzler, bekannt von der Lichtenfelser Formation "Westend" und dem Schlagzeuger Mike Müller, der einst beim Lichtenfelser Ensemble "Sunburn" trommelte, bildet sie die Gruppe "Christine Set The Scene". Wieviel steckt von ihr in dem Lied? "Ich bin ein schusseliger Typ, der durch den Tag stolpert
und dennoch viel Spaß am Leben hat. Dieser Song passt einfach zu mir."
Bei einer Kapelle, die auf den Namen der Frontfrau hört, fragt man sich unwillkürlich: "Fühlen sich die Musiker überhaupt als Band?" Das Echo folgt auf dem Fuße: Ein kollektives "Ja! Ja!, Ja! Ja!" ertönt aus dem Hörer. "Ohne meine Jungs, wäre ich nicht in der Lage diese Musik zu machen", stellt die 36-jährige klar. Eine äußerst vielschichtige noch dazu, der Metzler seinen ganz besonderen klanglichen Stempel aufdrückt.
Ausgefallene Ideen Live spielt er nur den Bass, doch im Studio zieht der Liebhaber natürlicher Klangquellen und ausgefallener Ideen alle Register seines Könnens, was man auf dem soeben erschienen Debütalbum "Monkey Business" nachhören kann.
"Auf dem Lied ,Everything' spiele ich eine altertümliche Tuba mit geschwungener Bauform, ein sogenanntes Helikon, das ich bei einem Trödler entdeckt habe. Dazu gesellt sich eine Flugabone, eine Mischung aus Posaune und Flügelhorn. Zwei nicht alltägliche Instrumente, die der fröhlichen Frühlingsnummer ein ganz besonders Klanggewand verleihen", erläutert der Musiker.
Lob von Mike Rutherford In den vergangenen viereinhalb Jahren ist das Quartett, das sich griffiger, ideenreicher Popmusik verschrieben hat, zu einer lokalen Größe herangereift. Vor zwei Jahren überzeugten die Akteure in Bayreuth im Vorprogramm der weltberühmten Gruppe "Mike & The Mechanics". Nach dem Konzert stand niemand geringes als Mike Rutherford, der auch bei "Genesis" spielt, vor Christine Mühlenkampp und äußerste sich lobend über ihre Musik.
Ein Augenblick voller Glückseligkeit, der sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt hat: "Das kann doch nicht wahr sein, dachte ich mir. Mein Idol aus Teenagerzeiten steht vor mir. In diesem Moment war ich ganz stolz auf mich."
Der nächste Ritterschlag Ein paar Wochen später folgte der nächste Ritterschlag für die Gruppe: Im polnischen Breslau spielte man auf dem Benefizkonzert "Water Is Right - Wasser ist ein Grundrecht", das Rolf Stahlhofen, ehemaliges Mitglied der "Söhne Mannheims" organisiert hatte. Der bekannte Musiker setzt sich seit Jahren für den Zugang aller Menschen zu sauberem Trinkwasser ein.
Herzensanliegen Wasser Für die vier Oberfranken war es ein Herzensanliegen, mit dabei zu sein.
Metzler verbindet mit dem Thema ganz besondere Erinnerungen: "Vor sechs Jahren arbeitete ich für die Organisation "Ärzte ohne Grenze" in einem Flüchtlingslager in Sri Lanka. Bei Temperaturen von bis zu 45 Grad mussten wir Millionen Liter von Wasser für rund 300 000 Menschen aufbereiten. Dabei erlebte ich hautnah, wie wichtig es ist, dass Menschen Zugang zu Wasser haben, das die Quelle jeglichen Lebens ist." Der Quell der Kreativität sprudelt bei der Gruppe und bringt das Lied "Sometimes I Wish" hervor, das sich von einer sanft dahinfließenden Ballade zu einem reißenden Popmusikstrom entwickelt.
Wenn Christine Mühlenkampp drei Wünsche frei hätte, welche wären das? "Ich wünsche mir ein treues Publikum, weitere Alben und den überregionalen Durchbruch."