Sämtliche Busverbindungen werden neu ausgeschrieben. Ein Rufbus fährt am Abend und am Wochenende.
Der neue Nahverkehrsplan wird den öffentlichen Nahverkehr ab 2024 im Landkreis Lichtenfels revolutionieren. Bei der Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung, Wirtschaft und Infrastruktur am Montag im Smia-Werk Michelau stellte Landrat Christian Meißner (CSU) die wichtigsten Neuerungen vor. Der gesamte Busverkehr, einschließlich der Schülerbeförderung, wird ab 2017 stufenweise neu ausgeschrieben.
In der Zentrale anrufen
Der einheitliche Fahrplan für das gesamte Kreisgebiet sieht vor, dass alle Orte über 150 Einwohner angefahren werden. Neu ist der so genannte Rufbus, der auch in den Abendstunden und am Wochenende Busfahrten ermöglicht. Die Fahrgäste müssen sich bei einer Zentrale rechtzeitig melden, damit der "Rufbus" (Bus oder Taxi) sie abholen kann. Der Fahrpreis entspricht dem Tarif des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) dem auch der Landkreis seit 1.
Januar 2015 angehört.
Zwei Jahre Vorlaufzeit sind vorgesehen, aber das Linienbündel (LB) werde erst geschnürt, wenn die Konzessionen der Busunternehmen ausgelaufen sind, so der Landrat. Vorgesehen sind fünf Linienbündel: LB 1 Stadtverkehr Lichtenfels, LB 2 Nordost, LB 3 Südost, LB 4 Mitte, LB 5 West. Der Landkreis finanziert alle Maßnahmen die der Grundversorgung dienen, komplett. Zusätzliche Maßnahmen müssen von den Gemeinden oder Dritten mitfinanziert werden, der Landkreis beteiligt sich jedoch mit 50 Prozent an den Kosten. Nach Berechnungen des Gutachters liegt der Betriebskostenzuschuss, den der Landkreis zu tragen hat, nach vollständiger Vergabe im Jahr 2024 zwischen 115 000 und 485 000 Euro pro Jahr.
Aufgrund des Aufgabenzuwachses im Landratsamt ist mehr Personal erforderlich. Die Kosten werden ab 2017 auf 150 000 Euro jährlich geschätzt.
"Insgesamt handelt es sich um eine freiwillige Leistung, die sowohl Sach- und Personalkosten in nicht unerheblichen Maße auslöst", stellte Meißner fest.
Nochmals in den Kreisausschuss
Daher werde eine nochmalige Vorberatung im Kreisausschuss erforderlich. Den Endbericht des neuen Nahverkehrsplanes erläuterte VGN-Mitarbeiter Jonas Hüsam. Die Betriebsleistung werde um 70 Prozent zunehmen und die Verbindungshäufigkeit verbessere sich, sagte er. Der Reisekomfort, werde nach VGN-Standard sein. Die Reisekosten bestimme grundsätzlich der VGN-Tarif. Wirtschaftsförderer Helmut Kurz gab bekannt, dass der Start eines digitalen Gründerzentrums im Januar vorgesehen ist. Die Preisverleihung für den 6. Ausbildungs-Löwen sei im Sommer, der Start im Frühjahr 2017.