Verantwortung übernommen
"Viele sitzen heute hier" so Bedford-Strohm, "die da sind, wenn sie gebraucht werden. Das war und ist nur möglich, weil sie Verantwortung übernommen haben." "Deswegen will ich heute all denen in der Gemeinde einmal ausdrücklich danken, die jeden Tag ihren Beitrag dazu leisten, dass die Gemeinde lebt."
Dieser Dank ist vielleicht die beste Voraussetzung dafür die Worte zu hören, die der Vater seinem älteren Sohn erwidert. "Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles was mein ist das ist dein." Und bezogen auf den zurückgekehrten Sohn äußert er "er war verloren und ist wiedergefunden."
"Für mich ist dieser Satz", so Bedford Strohm, "die Einladung zu einer fröhlichen, barmherzigen Kirche, die die radikale Liebe Christi selbst ausstrahlt." "Wir wollen das Fest des Lebens im Geiste Jesu Christi mit allen feiern, die sich darauf einlassen wollen, egal woher sie kommen.
Heute dürfen wir 200 Jahres Johanneskirche in Michelau feiern. Ein gemästetes Kalb gibt es vermutlich nicht, aber Coburger Bratwürste! Die zieh' ich jedem gemästeten Kalb vor!", verriet der Landesbischof. "Lasst uns die Liebe Gottes feiern, die wir erfahren, um sie gegenüber den anderen selbst auszustrahlen."
Bürgermeister Helmut Fischer erinnerte an seinen persönlichen Bezug zur Johanneskirche. Sorge bereite ihm, so Fischer, die Entwicklung der Kirchenzugehörigkeit in den Gemeinden. Bekannten sich noch 1978 noch 99,13 Prozent der Bevölkerung zum Christentum so seien es aktuell nurmehr 82,7 Prozent. Dabei fiel der Rückgang bei den evangelischen Christen mit fast 30 Prozent deutlich höher aus als bei den katholischen mit rund zehn Prozent. "Für mich ist das erschreckend und bedauerlich", so Fischer wörtlich. Auch wies er darauf hin, dass die Kirchweih in Michelau eigentlich nicht Anfang Juli, sondern am ersten Sonntag im August gefeiert wird. (Anmerkung der Redaktion: Dieser Termin war aufgrund des Terminkalenders des Landesbischofs jedoch nicht möglich).
Glaubensstarke Michelauer
Der Vorsitzende des katholischen Dekanats Lichtenfels, Dekanatsrat Burkhard Fath, erinnerte in seinem Grußwort an die früheren Beziehungen zwischen Marktgraitz und Michelau. In der Johanneskirche zeige sich die Glaubensstärke der Michelauer. Er gratulierte im Sinn eines guten ökumenischen Miteinanders und überreichte an Dekanin Ott-Frühwald als Zeichen der Verbundenheit ein Kreuz als gemeinsames christliches Symbol.
Das Lied "Geh aus mein Herz, und suche Freud'" leitete über zum Abendmahl, das von der Dekanin und dem Landesbischof gereicht wurde. Am Nachmittag feierte die gesamte Gemeinde.