Landrat Christian Meißner hatte gewettet, dass keine 500 Menschen zu einem Blutspendertermin nach Lichtenfels kommen werden. Am Ende waren es 621.
BRK-Kreisvorsitzende Rosemarie Göhring strahlte: "Wir haben schon damit gerechnet, dass viele Blutspender kommen, aber dieser Ansturm hat uns dann doch überrascht."
Selbst das Schneetreiben hielt am Montagabend kaum jemanden vom Besuch des Blutspendetermins in der Lichtenfelser Stadthalle ab. Landrat Christian Meißner hatte gewettet, dass es die Stadt
Lichtenfels und ihr Bürgermeister Andreas Hügerich nicht schaffen werden , 500 Blutspender zu mobilisieren. Mit der etwas ungewöhnlichen Wette wollten Landrat und Bürgermeister wieder mehr Menschen zum Blutspenden bewegen, vor allem auch Erstspender.
Schon nach zwei Stunden war alles klar
Am Ende konnte sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. Von den 675 Männern und Frauen, die in die Stadthalle gekommen waren, ließen die Ärzte 621 zu. Darunter waren auch 134 Erstspender.
"Das ist hervorragend", stellte der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer Stephen Bauersachs fest.
Die ersten Besucher ließen sich bereits um 14.45 Uhr anzapfen. Nur zwei Stunden später wurde der 300. Spender gezählt. Für Rosemarie Göhring stand schon zu diesem Zeitpunkt fest, dass Bürgermeister Hügerich keine Angst haben musste, die Wette zu verlieren.
Obermeister schickte Mitarbeiter
Angesichts des großen Ansturms mussten die Spender schon Zeit und vor allem auch viel Geduld mitbringen. "Der Bürgermeister wird gewinnen, wenn man die Anzahl der Wartenden sieht", war Winfried Adolf überzeugt. Der Obermeister der Metall-Innung Lichtenfels hatte einen Teil seiner Mitarbeiter zum Besuch des Termins motivieren können. Darunter auch einige, die zum ersten Mal dabei waren.
Das gute an der Aktion war für Winfried Adolf, "dass damit der eine oder andere vielleicht dazu motiviert wird, regelmäßig zu spenden". Mitarbeiter Jens Klotz musste nicht überzeugt werden. Der Mistelfelder besitzt eine seltene Blutgruppe und spendet daher viermal im Jahr.
Auf insgesamt 125 Mal brachte es am Montagnachmittag Georg Hagel. Er wäre auch so gekommen. Seit 1981 lässt sich Hagel viermal im Jahr anzapfen.
Über 40 Helfer im Einsatz
Der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes war mit zwei Teams in der Halle. Unterstützt wurden sie von über 40 ehrenamtlichen Helfern des BRK-Kreisverbands Lichtenfels, die sich darum kümmerten, dass es den Spendern an nichts mangelte.
In weiser Voraussicht waren statt der üblichen 20 Liegen 28 aufgestellt worden.
In fünf Kabinen fanden die notwendigen ärztlichen Untersuchungen statt. Die benötigte "Nervennahrung" in Form einer Tafel Schokolade verteilte Bürgermeister Hügerich.
Um 18.29 Uhr hatte Landrat Christian Meißner dann die Wette endgültig verloren. Der 500. Spender war Feliks Krajnc aus Ebensfeld.
Keine Unbekannten
Für Hügerich waren Feliks und Vesna Krajnc keine Unbekannten. In seiner Zeit als Standesbeamter hatte er die beiden getraut. Feliks Krajns durfte sich über einen Blumenstrauß in den Farben des Roten Kreuzes und über eine Lif-Card freuen.
Am Ende waren alle mit dem Ergebnis sehr zufrieden. In München gab es vor einigen Wochen einen ähnlichen Event. "Die haben nicht einmal 400 geschafft.
Da sieht man schon, was Lichtenfels zustande bringt", erklärte Rosemarie Göhring.
Ähnlich sah es Andreas Hügerich. "Wenn sich Lichtenfels auf den Weg macht, kann viel erreicht werden."
Für Landrat Christian Meißner war es keine Selbstverständlich, dass sich so viele Menschen zum Blutspendetermin einfanden haben. "Natürlich war ich mir vor der Wette nicht sicher, ob wir die 500 Personen schaffen." Deshalb beeindruckte ihn das Ergebnis, vor allen die hohe Anzahl der Erstspender.
Jetzt freut sich Meißner auf die Einlösung des Wetteinsatzes. " Es wird bestimmt ein Erlebnis, bei der Bewirtung an einem der nächsten Termine in Lichtenfels zu helfen."