Im Stadtmuseum Lichtenfels wird am kommenden Samstag eine besondere Ausstellung über zwölf Frauen der Reformation eröffnet.
Den "Frauen der Reformation" widmet sich eine Ausstellung im Stadtmuseum, die am Samstag, 5. März, um 17.30 Uhr eröffnet und bis zum 3. April zu sehen sein wird. Gezeigt werden zwölf verschiedene Frauenpersönlichkeiten aus dem Mutterland der Reformation.
Meist im Schatten ihrer Männer
Neben Katharina von Bora, der Ehefrau Martin Luthers, traten weitere Frauen für eine Neugestaltung des religiösen und kirchlichen Lebens ein. Allerdings Anna Gräfin von Mansfeld, Catharina von Stolberg oder Ursula Weyda lange im Schatten ihrer Männer oder fanden kaum öffentliches Interesse.
"Wir sind die ersten in Oberfranken, bei denen die Ausstellung zu Besuch ist", freut sich Joachim Wegner, Leiter des Evangelischen Bildungswerks.
Auf ansprechend gestalteten Roll-Up-Bannern werden zwölf weibliche Persönlichkeiten vorgestellt, die exemplarisch für das Engagement ihrer Generation stehen. Frauen, die im 16. Jahrhundert als Schriftstellerinnen und Regentinnen, als Ehefrauen, Mütter und Nonnen vielfältig zur Kirchenerneuerung beigetragen haben. Frauen wie Ursula Weyda, die wie Luther die Missstände in der Kirche angeprangert hat.
Oder Magdalena von Staupitz, die Mädchen in Lesen und Schreiben unterrichtete und ihnen den lutherischen Glauben nahebrachte. Weitere Tafeln setzen sich mit den Lebensbedingungen der Frauen während der Reformation auseinander.
Nürnberger Äbtissin im Blick
Mutige Frauen gab es nicht nur in Mitteldeutschland, sondern auch in Franken.
Deshalb wurde die Ausstellung auf Initiative von Maria Hollering-Hamers, der Sprecherin des Aktionsbündnisses der Lichtenfelser Frauengruppen, um ein Roll-Up erweitert, auf dem das Leben der Nürnberger Äbtissin Caritas Pirckheimer beleuchtet wird. Im Unterschied zu den Frauen der Reformation wählte Pirckheimer einen anderen Weg. "Sie setzte sich intensiv mit der neuen Lehre auseinander und stimmte in vielen mit den reformatorischen Gedanken überein. Trotzdem entschied sie sich, beim "alten Glauben" zu bleiben - als katholische Nonne", erläutert Hollering-Hamers.
Caritas Pirckheimer kämpfte mutig für den Erhalt ihres Klosters, dass im Zuge der Reformation vom Nürnberger Stadtrat aufgehoben wurde.
Für Hollering-Hamers, selbst eine Frau der Ökumene, ist die Nürnberger Äbtissin eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Ökumene gewesen und das am Beginn der Reformation.
Neue Reihe
Die Ausstellungseröffnung ist der Start einer Reihe weiterer Veranstaltungen unter dem Motto "Talk im Museum" im Stadtmuseum in Lichtenfels. Am Dienstag, 8. März, um 19.30 Uhr wird Dekanin Dorothea Richter sich dem Thema "Von der Nonne zur Pfarrfrau - Frauen der Reformation" widmen. Am 15. März um 19.30 Uhr wird Pfarrerin Tanja Vincent aus Schney unter dem Thema "Evangelisch, katholisch und noch viel mehr" einen Blick auf die weltweite Ökumene werfen. Zum Abschluss beleuchtet Professor Ottmar Fuchs aus Lichtenfels am 21. März um 19.30 Uhr die Reformation aus katholischer Sicht.