Im Gebiet des Lichtenfelser Friedhofs und im Bergschlosspark können wieder Grünspechte beobachtet werden. Das berichtet Volker Woitzik, Mitglied des Landesbundes für Vogelschutz (LBV). Der Grünspecht, zum Vogel des Jahres 2014 ernannt, macht sich vor allem frühmorgens oder bei Sonnenuntergang durch seine lauten Rufe bemerkbar.
Sein Ruf gleicht einem gellenden Lachen: "kjück kjück kjück kjück". Der männliche Grünspecht "lacht", um sein Revier abzustecken, und bereits im Januar beginnt er mit dem Balzgesang. Er ist ein ziemlich scheuer Vogel. Wer ihn aus der Nähe sehen möchte, sollte Geduld haben und ausdauernd sein. Die roten Federn am Kopf und die schwarze Augenmaske bescherten ihm schon liebevolle Beinamen wie "Zorro" oder "der Specht mit der Räubermaske".
Was viele nicht wissen: Der Grünspecht ernährt sich fast ausschließlich von Ameisen! Daher sieht man diesen Vogel im Gegensatz zu anderen Spechtarten zur Futtersuche nicht an Bäumen, sondern auf dem Boden umherhüpfen. Nur zu einem geringen Teil werden auch andere Insekten, Regenwürmer und Schnecken gefressen.
Auf den Wegen und Wiesen im Bergschlosspark und zwischen den Grabsteinen im Lichtenfelser Friedhof findet er genügend Ameisen, um sie mit seiner langen Zunge hervorzuholen. Er kann sie bis zu zehn Zentimeter vorstrecken. Manchmal schlägt er sogar Ameisennester mit seinem Schnabel auseinander und vertilgt Ameisen, Larven und Puppen. "Alte Bäume sind für den Grünspecht lebenswichtig", betont Woitzik. Nur in dicken Bäumen mit weichen Stellen kann er seine Höhlen anlegen, bevorzugt in zwei bis zehn Metern Höhe. Oft würden solche Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt, obwohl ein Zurückschneiden genügen würde. Verlassene Spechthöhlen bieten auch Raum für viele andere Höhlenbrüter.
red