Die Mutter kam bei einem Autounfall ums Leben. Der Familienvater sucht jetzt für sich und seine beiden Kinder dringend eine Wohnung in Bad Staffelstein.
Sie sind ein richtig heiteres Trio, Nico Centea und seine beiden Kinder Karina und Kevin. Nicht nur auf den ersten Blick. Sie gehen rücksichtsvoll miteinander um, diskutieren über Dinge des täglichen Lebens, tauschen ihre Ansichten aus, lachen und sind fröhlich. Eigentlich eine ganz normale Familie. Erfährt man jedoch ihr Schicksal, wundert man sich, dass sie so unbefangen sein können: Am 15. Februar kam die Mutter der Kinder bei einem Autounfall zwischen Roth und Sassendorf ums Leben. Die 32-Jährige saß allein in dem Wagen, der gegen einen Lkw prallte. Seither ist für Karina und Kevin nichts mehr wie vorher.
Bis zu diesem Zeitpunkt leben die 14-jährige Karina und der zwölfjährige Kevin bei ihrer Mutter Diana in Sassendorf. Ihre Eltern sind geschieden. Der Vater wohnt mit seiner Lebensgefährtin in Michelau. Nach dem Unfalltod der Mutter ziehen die Kinder zum Vater. Doch die Wohnung in Michelau ist zu klein für vier Personen. Die Kinder müssen sich ein Zimmer teilen.
Doch das wäre nicht das Schlimmste. Weil die Kinder im Garten spielten, beschwerte sich ein Nachbar. Daraufhin drohte der Vermieter mit Kündigung. Obwohl Nico Centea verzweifelt versucht eine andere Wohnung zu finden, die auch bezahlbar ist, erhielt er die Kündigung. Nun muss er mit seinen Kindern ausziehen. Aber wohin? Am liebsten würden Karina, Kevin und Nico nach Bad Staffelstein ziehen.
Wenn Nico Centea erzählt, tut er das in ruhigem Ton, mit ernstem, leicht melancholischem Gesichtsausdruck. "Die Situation macht mich verrückt", sagt der 42-Jährige, der als Staplerfahrer arbeitet. "Ich weiß nicht mehr, in welche Richtung ich noch gehen soll." Vieles habe er schon versucht, um eine bezahlbare Wohnung in Bad Staffelstein zu finden, in die er mit seinen Kindern ziehen kann. Er war bei Immobilienmaklern, suchte im Internet - bislang vergebens.
In Michelau kann die kleine Familie nicht bleiben. Bad Staffelstein ist das Wunschziel der Kinder, weil ihre Mutter hier auf dem Friedhof liegt. Und weil Oma und Opa hier leben. Außerdem sei es von hier aus nicht weit zu ihrer Schule in Lichtenfels.
Hoffnung auf ein Zuhause
Doch die Wohnungen in Bad Staffelstein sind rar - und teuer. Bezahlbar müsse die Wohnung sein, sagt Nico Centea. In Größe und Preis legte er sich nicht fest. Doch für drei Personen ist eine Vier-Zimmer-Wohnung wohl angemessen.
Freunde von ihm, die über die prekäre Situation informiert sind, stellten den Kontakt zur FT-Redaktion her, denn vielleicht findet sich auf diesem Weg eine Lösung. Nico Centea greift zu jedem Strohhalm, um eine Wohnung zu finden. Mitleid will er nicht. Doch wenn ein Fünkchen Hoffnung besteht, über eine Zeitungsreportage ein Zuhause zu finden, warum nicht? "Ich habe nichts zu verlieren", sagt er.
Und die Kinder? Karina und Kevin sagen immer wieder, wie gern sie in Bad Staffelstein wohnen würden, in einer Wohnung, die groß genug ist für drei Personen, in der für jeden ein Zimmer vorhanden ist. "Ich bin sehr stolz auf meine Kinder", sagt Nico Centea und lächelt. Dass er mit ihnen zusammen sein, für sie da sein möchte, deutet er zurückhaltend an. Er geht nicht hausieren damit, dass er seine Kinder liebt und ihnen ein gemeinsames Zuhause bieten möchte. Dafür arbeite er und dafür zahle er auch gern die Miete. Karina und Kevin hören genau hin, was ihr Vater sagt. Sie beteuern, keine Hobbys zu haben, die Lärm verursachen. Und wenn sie Musik hören, dann mit Kopfhörern.
Kontaktadresse
Sollte jemand eine günstige Wohnung für Karina, Kevin und Nico haben oder wissen, wo eine frei ist, darf er sich gern an die Redaktion des Fränkischen Tags wenden, die den Kontakt herstellt (redaktion.lichtenfels@infranken.de oder Telefon 09573/96 40 21).
Hallo Kritisch 05,
öffentlich etwas zu schreiben, ohne persönlich zu werden, ist immer schwierig. Lies Dir meinen Beitrag noch einmal in Ruhe durch, dann kannst Du zwischen den Zeilen lesen, was ich meine.
Nur noch soviel: Wir sind nicht die einzigen Vermieter, die diese gewisse Person als Mietnomaden in der Wohnung hatten. Nach vielen Monaten, mit Gerichtsbeschluss, wurden wir ihn endlich los, den Mietnomaden. Allerdings blieben wir auf den Gerichtskosten, den Mietschulden und einer mutwillig zerstörten, so nicht wieder vermietbaren Wohnung sitzen. Und jetzt lies noch einmal das Zitat aus dem ersten Beitrag, dann solltest Du kombinieren können.
Nicht alles, was man liest, entspricht den Tatsachen. Dies sollte man bedenken, bevor man über "Herzlose Vermieter" einen Kommentar schreibt. Wegen spielender oder lärmender Kinder kann niemandem gekündigt werden! Und wer die Umstände (und ich meine nicht die der Mutter oder der Kinder) kennt, der weiß von den zahlreichen Kündigungsgründen. Ich war mit der Mutter Diana in Freundschaft verbunden und für die Kinder ist es tatsächlich ein schreckliches Schicksal. Sie verloren ihre Mama, die ihre Kinder über alles liebte und alleine - und ich betone alleine (mit teilweise 3 Jobs nebeneinander!) - ohne jegliche finanzielle Unterstützung von irgendwem, großzog. Ich bin entsetzt über den Artikel und die Darstellung und Präsentierung des Vaters. Zum Zitat "Dafür arbeitet er und dafür zahle er auch gern die Miete...." fehlen mir echt die Worte!
"Diana, es tut mir unendlich leid. Der jetzige Zustand ist nicht das wofür Du so lange gekämpft hast. Ruhe in Frieden...."
Ich wünschte mir eine bessere Recherche für öffentliche Aufrufe dieser Art.
Hallo Hanna,
du versuchst uns nahezulegen, dass da andere Gründe eine Rolle gespielt haben, und kritisierst den Artikel, dass er davon nichts erwähnt. Leider schreibst du aber auch keine anderen Gründe, sodass wir genauso ahnunglos wie vorher sind. Das ist sehr schade.
nach diesem tragischen Schicksalschlag wieder Mut fassen können und dürfen. Es wird sich doch wohl ein Vermieter finden, der der kleinen Familie hilft. Schlimm genug, dass sich Nachbarn darüber beschweren, wenn die Kinder im Garten spielen.
Der Vermieter, der wegen des Kinderlärms gekündigt hat ist sowas von herzlos. Ich möchte hier keine Klischees bedienen, aber in meiner Vorstellung taucht da als erstes ein einsamer Rentner auf, der jeden Spaß im Leben verloren hat und nun auch anderen das Leben schwer machen will.
Kein Wunder, dass in Deutschland keiner mehr Kinder will, wenn ein Vermieter mit sowas durchkommt.
Waren wir nicht alle mal Kinder? Wollten wir nicht alle mal einfach nur unseren Spielspaß ausleben?