Ein Gasthaus in der Mühle

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Fritz Müller im ersten Stock der Fuchsenmühle; hier wurden die historischen Installationen des Mahlwerks mustergültig renoviert.Matthias Einwag
Fritz Müller im ersten Stock der Fuchsenmühle; hier wurden die historischen Installationen des Mahlwerks mustergültig renoviert.Matthias Einwag
In der Gaststube wurde die typische Mühlenatmosphäre erhalten.Matthias Einwag
In der Gaststube wurde die typische Mühlenatmosphäre erhalten.Matthias Einwag
 
Die einstige Holzlege wird derzeit in Stand gesetzt.Matthias Einwag
Die einstige Holzlege wird derzeit in Stand gesetzt.Matthias Einwag
 
Mit viel Liebe zum Detail renoviert sind die Innenräume, hier eine Schablonenmalerei an der Wand.Matthias Einwag
Mit viel Liebe zum Detail renoviert sind die Innenräume, hier eine Schablonenmalerei an der Wand.Matthias Einwag
 
Der urige GastraumMatthias Einwag
Der urige GastraumMatthias Einwag
 
Überall in den Mühlengebäuden finden sich Relikte, die auf die einstige Nutzung hinweisen.Matthias Einwag
Überall in den Mühlengebäuden finden sich Relikte, die auf die einstige Nutzung hinweisen.Matthias Einwag
 
Über 150 Jahre alt ist der Nussbaum im Garten hinter der Fuchsenmühle.Matthias Einwag
Über 150 Jahre alt ist der Nussbaum im Garten hinter der Fuchsenmühle.Matthias Einwag
 
Zu einer Ferienwohnung wird das Dachgeschoss des einstigen Stallgebäudes ausgebaut.Matthias Einwag
Zu einer Ferienwohnung wird das Dachgeschoss des einstigen Stallgebäudes ausgebaut.Matthias Einwag
 
Die Muttergottes gehört zum HausMatthias Einwag
Die Muttergottes gehört zum HausMatthias Einwag
 
Die FuchsenmühleMatthias Einwag
Die FuchsenmühleMatthias Einwag
 
Am ehemaligen Stallgebäude wird derzeit noch gewerkelt.Matthias Einwag
Am ehemaligen Stallgebäude wird derzeit noch gewerkelt.Matthias Einwag
 
Das alte Radio passt gut in die GaststubeMatthias Einwag
Das alte Radio passt gut in die GaststubeMatthias Einwag
 
Auf dieser Tür haben sich 1934 Bauarbeiter mit Bleistift verewigt.Matthias Einwag
Auf dieser Tür haben sich 1934 Bauarbeiter mit Bleistift verewigt.Matthias Einwag
 
Wo einst Korn zu Mehl verarbeitet wurde, befindet sich heute die Gaststube.Matthias Einwag
Wo einst Korn zu Mehl verarbeitet wurde, befindet sich heute die Gaststube.Matthias Einwag
 
Die Außensanierung des ehemaligen Stallgebäudes ist so gut wie abgeschlossen.Matthias Einwag
Die Außensanierung des ehemaligen Stallgebäudes ist so gut wie abgeschlossen.Matthias Einwag
 
Handwerklich einwandfrei sind die Gefache der Scheune mit Lehm ausgekleidet.Matthias Einwag
Handwerklich einwandfrei sind die Gefache der Scheune mit Lehm ausgekleidet.Matthias Einwag
 

Fritz Müller saniert seit rund 20 Jahren sein Elternhaus, die Fuchsenmühle in Horsdorf. Nun steht das Projekt kurz vor dem Abschluss.

Fritz Müller geht in die vorerst letzte Runde. Seit rund 20 Jahren renoviert er sein Elternhaus, die Fuchsenmühle. Vieles hat er schon geschafft, nun soll das Ensemble am Lauterbach seinen letzten Schliff bekommen: Heuboden, Holzlege und Stallgebäude werden von Grund auf saniert, aber in ihrer historischen Substanz so weit wie möglich erhalten.

Hätte Fritz Müller vor zwei Jahrzehnten geahnt, was alles auf ihn zukommen wird, hätte er sich vermutlich nicht an die Renovierung gewagt, räumt er selbst ein. Rund 500 000 Euro und zahllose Stunden in Eigenleistung flossen in die Mühlensanierung. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Herzstück ist die Gaststube, die der einstige Konstrukteur Fritz Müller im Hauptgebäude eingerichtet hat. "Das Schönste ist das Lob der Gäste", sagt er.


Bis 1961 Getreide vermahlen

Die Mühle wurde im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt. 1731 entstand das heutige Gebäude und 1910 kamen Anbauten dazu. Bis 1961 wurde hier von Johann Müller Getreide zu Mehl vermahlen. Drei Haupt- und vier Nebengebäude stehen auf dem 3860 Quadratmeter großen Areal. Bereits vor einigen Jahren eröffnete Fritz Müller im Erdgeschoss der Mühle eine Brotzeitwirtschaft, außerdem bewirtet er an schönen Tagen die Gäste im Hof. Geöffnet hat er nur mittwochs, freitags, samstags und sonntags.


Mühlrad erzeugt Elektrizität

Bei den Renovierungsarbeiten über die Jahre hinweg legte der 62-Jährige viel Wert auf Details - und darauf, die historische Bausubstanz so weit wie möglich zu erhalten. Nur wenn Balken oder Steine total kaputt waren, wurden sie durch neue ersetzt. Wer mit Fritz Müller durch die Räume geht, der sieht alte bäuerliche Schablonenmalerei an den Wänden und wird aufmerksam auf die typischen technischen Geräte, die zu einer Mühle gehören. Und dann ist da noch das Mühlrad. Das Wasser der Lauter treibt es an und erzeugt über den daran angeschlossenen Generator Strom. Die Elektrizität reicht für die Mühlenbewohner - Fritz Müller, seine 92-jährige Mutter und seinen Bruder. Zudem speist die Fuchsenmühle Strom ins öffentliche Netz ein.


Fördermittel erhalten

Beim Renovieren des prägenden Ensembles nutzte Fritz Müller die Zuschüsse der Oberfrankenstiftung, der Stadt Bad Staffelstein, des Landkreises Lichtenfels, des Freistaats Bayern, des Landesamts für Denkmalschutz sowie der Dorferneuerung. Von allein fließen diese Mittel aber nicht, sie müssen beantragt und bewilligt werden. Auch das kostet Zeit, sagt er.

"Förderungen im Denkmalschutz sind vom Einzelfall und vom denkmalpflegerischen Mehraufwand abhängig", erklärt Andreas Grosch, der Pressesprecher des Landratsamts. Staatliche Förderungen seien über das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und dem Entschädigungsfonds oder die Bayerische Landesstiftung möglich. Wenn Objekte in Gemeinden liegen, die ein Städtebauförderungsprogramm haben, sei Städtebauförderung über die Regierung von Oberfranken und im ländlichen Bereich bei Dorferneuerungsmaßnahmen über das Amt für Ländliche Entwicklung möglich.
Nichtstaatliche Hilfen seien in Oberfranken über die Oberfrankenstiftung und im Einzelfall über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für besonders erhaltenswerte Objekte denkbar.


Baupreis des Kreises erhalten

Fritz Müller hat bereits den Baupreis des Landkreises Lichtenfels, den "Goldenen Ammoniten", für die vorbildliche Sanierung der Mühle und der Scheune erhalten. Private Objekte können im Denkmalschutz gefördert werden. Hierzu ist beim Landkreis eine Förderung mit bis zu 5000 Euro möglich. Auch einige Städte und Gemeinden können mit eigenen Mitteln helfen.

Wenn die denkmalpflegerischen Arbeiten in Kürze abgeschlossen sein werden, folgt der Innenausbau. Doch ein weiteres Ziel hat sich Fritz Müller gesteckt: In der Scheune möchte er eine Kleinkunstbühne etablieren. Auftakt soll am 26. August sein - an diesem Abend gibt die gebürtige Horsdorferin Denise Felsäcker zusammen mit einem Pianisten und einem Schauspieler ein Konzert unter dem Titel "Müllerin, wo bist du?"

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