Bürgermeister Hügerich benötigt 500 spendenwillige Lichtenfelser, um gegen Landrat Meißner zu gewinnen.
Diese Wette würde der BRK-Vorsitzende und Landrat Christian Meißner gerne verlieren. Um wieder mehr Blutspender zu gewinnen, wettet Meißner, dass es der Stadt
Lichtenfels und ihrem Bürgermeister Andreas Hügerich nicht gelingt, 500 Blutspender zum Spendetermin am Montag, 7. März, in der Lichtenfelser Stadthalle zu bringen. Die ungewöhnliche Aktion wurde gestern in der BRK-Kreisgeschäftsstelle vorgestellt.
Viel Überzeugungsarbeit musste der stellvertretende BRK-Kreisgeschäftsführer Stephen Bauersachs nicht leisten, um Meißner und Hügerich für die Blutspendeaktion nach dem Motto der früheren Fernsehshow "Wetten, dass ..?" zu gewinnen. Der Hintergrund ist, dass im Landkreis Lichtenfels trotz großer Bemühungen immer weniger Blut gespendet wird. Im letzten Jahr wurden bei 46 Terminen an elf Standorten im Landkreis Lichtenfels 6351 Mal Blut gespendet.
Erfreulicherweise waren darunter 360 Erstspender (Vorjahr 295).
Immer weniger spenden
Dass immer weniger Menschen den rettenden Lebenssaft spenden, zeigt auch die Statistik. Waren es 2011 noch 6956 Blutspender sank die Zahl im Folgejahr auf 6664 und im Jahr 2014 auf 6419. Die stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Rosemarie Göhring kann sich noch an Jahre erinnern, in denen die Zahlen bei über 8000 Spenden lagen. Als Gründe für den Rückgang nennt Bauersachs das Ausscheiden vieler langjähriger Spender aus altersbedingten oder gesundheitlichen Gründen. Zudem kommen immer weniger junge Erstspender nach. Ein weiterer Grund sei, dass viele junge Leute den Landkreis verlassen und deshalb als Blutspender ausfallen. Dabei rettet jede Blutspende Leben.
"Blut ist einer der ganz wenigen Stoffe, die bislang nicht künstlich hergestellt werden können", erklärt Bauersachs.
Immerhin sind 94 Prozent der Menschen in Deutschland davon überzeugt, dass Blutspenden wichtig ist. Allerdings besteht nur bei 3,5 Prozent die Bereitschaft zum Spenden. Dabei braucht jeder dritte Mensch mindestens einmal im Leben ein Blutpräparat, wie Rosemarie Göhring ergänzt. Das meiste Blut wird für die Behandlung von Krebserkrankungen (19 Prozent) benötigt, gefolgt von Herz-, Magen- und Darmerkrankungen. Erst an vierter Stelle liegen die unfallbedingten Verletzungen. Den lebensnotwendigen Saft kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 72 Jahren spenden. Erstspender sollten nicht älter als 64 Jahre sein.
Eine gute Gelegenheit bietet sich dazu am Montag, 7. März, von 15.30 bis 20 Uhr in der Lichtenfelser Stadthalle.
Die Blutspendeaktion unter dem Motto "Wetten, dass ..?" ist als Aktion für die ganze Familie auf die Beine gestellt worden. Jeder Blutspender erhält ein Willkommensgeschenk, darüber hinaus ist auch für das leibliche Wohl ist mit Bratwürsten vom Grill sowie Kaffee und Kuchen bestens gesorgt. Zwei Stadträte werden die Blutspender mit Livemusik unterhalten und es gibt einen hochwertigen Flachbild-Fernseher zu gewinnen. Für die kleinen Besucher wird das Spielmobil einschließlich der Hüpfburg vor Ort sein. Denn auch der Nachwuchs soll an diesem Tag erleben, dass Blutspenden eigentlich eine ganz selbstverständliche Sache ist.
"Ich hoffe ganz inständig, dass ich die Wette verliere", lautet der Wunsch von Christian Meißner. Dass dieser in Erfüllung gehen kann, belegen Zahlen aus der Vergangenheit. Es gab bereits Termine mit gut 400 Spendern, erinnert sich Rosemarie Göhring.
Während Landrat Christian Meißner am Aktionstag einen unaufschiebbaren Termin hat und erst in den Abendstunden in die Lichtenfelser Stadthalle kommen wird, hat Bürgermeister Andreas Hügerich seine Hilfe zugesagt. Er wird allen Blutspendern als Willkommensgeschenk eine hochwertige Tafel Schokolade eines Schweizer- Herstellers und einen Gutschein für Bratwürste in die Hand drücken.