Doppelspitze soll Gartenbauverein Oberbrunn zum Blühen bringen

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Der scheidende und der neue Vorstand des Oberbrunner Gartenbauvereins mit Bürgermeister Bernhard Storath (links) und Kreisfachberater Michael Stromer (Fünfter von rechts) Foto: Berthold Köhler
Der scheidende und der neue Vorstand des Oberbrunner Gartenbauvereins mit Bürgermeister Bernhard Storath (links) und Kreisfachberater Michael Stromer (Fünfter von rechts) Foto: Berthold Köhler

Das drohende Aus für den Gartenbauverein Oberbrunn ist abgewendet.

Nach einem Jahr Ruhepause, zahllosen Gesprächen im Hintergrund und ein bisschen allgemeiner Überredungskunst bei der Hauptversammlung in der "Alten Schule" hat sich eine Doppel-Spitze gefunden: Birgit Meixner und Christine Hagel werden die Gartenbauer im 25. Jahr des Vereinsbestehens führen.
Es war, daran erinnerte Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) im Rückblick, das "Worst-Case-Szenario": Im vergangenen Jahr verabschiedete sich nahezu der komplette Vereinsvorstand aus dem Amt. Es sei an der Zeit, dass andere Mitglieder die Verantwortung übernehmen, sagte Anfang 2015 die scheidende Vorsitzende Rita Wagner-Baumeister. Weil sich aber niemand für die Nachfolge fand, wurde der Verein ein Jahr stillgelegt. Storath machte daraufhin die Zukunft der Gartenbauer auch zu seiner persönlichen Angelegenheit.
Er habe sich vorgenommen, dass während seiner Amtszeit keiner der rund 120 Vereine im Gemeindegebiet aufgelöst werde, sagte der Bürgermeister. Denn: "Ohne Vereine kann man das Dorfleben vergessen." Natürlich, das räumte Storath auch ein, habe die "alte Mannschaft" um Rita Wagner-Baumeister große Fußstapfen hinterlassen. Aber nun gehe eben eine Ära zu Ende, das gebe dem Verein auch die Möglichkeit, neue Wege zu beschreiten.


Die Ängste genommen

Dennoch fand sich auf Anhieb niemand, der sich an die Vereinsspitze stellen wollte. Birgit Meixner, die der Bürgermeister schnell ins Spiel gebracht hatte, fühlte sich ein bisschen "überrumpelt" und zögerte. Michael Stromer, Kreisfachberater, relativierte die Ansprüche, die an einen Gartenbauverein gestellt werden. "Was nicht leistbar ist, wird nicht gemacht", riet Stromer. Und der Bürgermeister machte klar, dass es sicher keine Pflicht gebe, einmal im Monat eine Veranstaltung anzubieten.
Vielleicht müsse der ganze Ort bei seinen Erwartungen ein bisschen zurückfahren, sagte Horst Amon und nannte als Beispiel das jährlich im August stattfindende Patronatsfest. Dieses wurde bislang im Wechsel von der Feuerwehr und dem Gartenbauverein als größeres Fest mit einem gemeinsamen Mittagessen organisiert. Heuer werde die Feuerwehr die Veranstaltung übernehmen, aber in Zukunft könne man schon darüber nachdenken, das Patronatsfest nur noch mit einem Frühschoppen nach dem Gottesdienst zu feiern, meinte Amon, der Vorsitzender des Feuerwehrvereins ist.
Nach ein paar aufmunternden Worten und einigen weiteren Freiwilligen, die sich dann doch noch für die restlichen Vorstandsämter fanden, stimmten die Mitglieder für den neuen Vorstand samt Doppel-Spitze mit Birgit Meixner und Christine Hagel. Meixner sah mit dieser Entscheidung aber nicht nur den neuen Vorstand in Pflicht: "Wir hoffen auf die Unterstützung der gesamten Dorfgemeinschaft." Michael Stromer riet dem neuen Führungsteam, "bei Null anzufangen" und eigene Ideen zu entwickeln. Dazu gehöre auch die Freiheit, "einmal nein zu sagen".
Immerhin: Aus finanzieller Sicht übernimmt der neue Vorstand einen gesunden Gartenbauverein. Dies ging aus dem letzten Jahresbericht der scheidenden Kassiererin, Edeltraut Schindelmann, hervor. Obwohl der Verein nominell stillgelegt war, schloss er das Vereinsjahr mit einem leichten Plus in der Kasse ab. Dies lag unter anderem an der jährlichen Zahlung der Gemeinde, weil die Gartenbauer die Pflege der öffentlichen Grünflächen in Oberbrunn übernahmen.
Rita Wagner-Baumeister blickte abschließend noch kurz auf ihre 20-jährige Amtszeit zurück. Ihr werde in Erinnerung bleiben, dass man in der Vereinsspitze immer gut miteinander ausgekommen sei, sagte die scheidende Vorsitzende. Ob und in welchem Maße der Gartenbauverein seine bisherigen Aufgaben wie den Osterbrunnenschmuck, die Pflege der Blumenkästen am Dorfbach, den Seniorennachmittag und die Pflege der öffentlichen Grünflächen übernehmen wird, will der neue Vorstand im Laufe des Frühjahres festlegen.
Vorsitzende: Birgit Meixner und Christine Hagel; Kassierer: Georg Wagner-Baumeister; Schriftführerin: Simone Amon; Beisitzer: Horst Amon, Silke Köhler, Karoline Schug, Eveline Zeis; Kassenprüferinnen: Marianne Hagel und Marianne Wolfram. bk