Bei Baur sind 210 Arbeitsplätze in Gefahr - insbesondere der Einkauf ist davon betroffen. Landrat Christian Meißner möchte Aufsichtsrat Michael Otto umstimmen.
Das Programm "Fokus" sorgt bei den Mitarbeitern der Otto-Gruppe weiter für Verunsicherung. Am Baur-Standort Altenkunstadt sind bis zu 210 volle Stellen in Gefahr.
Dies betrifft insbesondere den Einkauf. Das einzig bisher bekannte Segment, das in Oberfranken bleiben soll, ist der Schuh-Einkauf.
Landrat Christian Meißner (CSU) ist , wie sein Vorgänger im Amt, Reinhard Leutner, auch in das Kuratorium der Friedrich-Baur-Stiftung gewählt worden. "Baur ist für Otto doch keine normale Tochter. Wir sind Partner", sagt Meißner. Die Stiftung hält 51 Prozent des Baur-Versands. Allerdings ist die Otto-Gruppe mit der operativen Geschäftsführung betraut. Im Beirat sitzen daher drei Vertreter von Baur und drei von Otto.
Bei Stimmengleichheit muss das Thema nach zwei Wochen nochmals besprochen werden. Bei dieser zweiten Sitzung zählt die Stimme des Vorsitzenden doppelt - und der kommt immer von Otto. "Es ist also klar, wer am längeren Hebel sitzt", sagt Landrat Christian Meißner. Er will den Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Otto am kommenden Donnerstag zusammen mit dem Kuratoriumsmitglied Georg von Waldenfels besuchen. "Wir werden da selbstbewusst auftreten, denn wir haben gute Argumente", sagt Meißner.
Eines nennt Verdi-Sekretär Dominik Datz: "Baur schreibt schwarze Zahlen, macht sechs Prozent Rendite, liegt damit über dem Plan, ebenso beim Umsatz: Baur ist für Otto das Flaggschiff." Vor diesem Hintergrund verstehen die Mitarbeiter, die sich bei der Gewerkschaft melden oder auch diejenigen, die bei Landrat Meißner um Gespräche bitten, die Einsparungen nicht.
Meißner setzt auf Gesprächsbereitschaft "Wir haben bei Baur hochqualifizierte Köpfe, Menschen, die hier verwurzelt und sesshaft sind. Die kann ich nicht einfach nach Hamburg umtopfen", sagt Meißner. Er sieht bei Baur ein "spezielles Feeling", das er auch in Hamburg bei Michael Otto vermitteln möchte. Baur habe klare Zielgruppen, die sehr präzise bedient werden. Dafür hätten die Mitarbeiter hier ein Händchen. Dieses Wissen sei hier vorhanden und stehe auf dem Spiel. "Jeder Kaufmann weiß doch, dass der Gewinn im Einkauf liegt", sagt Meißner. "Wir möchten verhindern, dass mit Baur eine funktionierende Tochter beeinträchtigt wird."
Sein Engagement stößt bei der Gewerkschaft Verdi auf offene Ohren.
"Am Standort Altenkunstadt sind wir bereits viel weiter als an den anderen Otto-Standorten, zum Beispiel in Hamburg oder bei Schwab in Hanau", sagt Datz. Die Gewerkschaft will die Gespräche an den Verhandlungstischen vorantreiben. Außerdem soll in Altenkunstadt als erstes sichtbares Zeichen eine "Mini-Demo" organisiert werden. "Das wird sehr bald passieren", sagt Datz und weiter: "Für mich sind diese Einsparungen nicht nachvollziehbar. Ich hoffe, dass noch eine andere Lösung möglich ist." Da liegt er ganz nah an der Einschätzung von Landrat Meißner: "Die Menschen sind doch offen für Veränderungen - nur sie machen sich im Augenblick wahnsinnige Sorgen. Bei 210 vollen Stellen sind das vielleicht 250 Menschen, die mit ihren Familien hier bei uns betroffen sind." Er setzt am Donnerstag kommender Woche auf konstruktive Gespräche in Hamburg. "Herr Otto ist bekannt dafür, dass er Argumenten zugänglich ist - darauf setze ich."
Herr Meißner, Danke! Endlich einmal setzt sich einer ein um Baur noch eine Chance zu geben. Es ist zwar eine wenig spät, aber besser wie gar nichts. Jetzt wäre aber noch Unterstützung gefragt um etwas Gewicht in die Sache zu bringen.Herr Meißner, wenn es ihnen gelingen sollte, hier noch zu Retten was zu Retten ist, währen ihnen viele Kunden von Baur bestimmt von ganzen Herzen dankbar.Von München, wo man es als erstes Verlangen könnte, ist Schweigen wohl wichtiger. Oberbayern hört nun einmal in Ingolstadt auf, bis dahin und nicht weiter wird sich in der Regierung Bayerns bewegt. Oberfranken ist nun einmal das Stiefkind Bayerns, das sollten wir aber nicht länger hinnehmen und denen die es nicht war haben wollen, einmal deutlich machen. All unsere Gelder werden in Oberbayern mit einkalkuliert und wir haben das Nachsehen, dieser Fall beweist es, im vollen Umfang. Herr Baur wird sich im Grabe umdrehen und keine ewige Ruhe finden, wenn er sieht, was aus seinen Vermächtnis geschehen ist. Rentiert es sich etwa nimmer, wie ehemals, als Bayerische Ministerpräsidenten noch den Vorsitz des Stiftungsrates inne hatten? Ist es jetzt zu wenig bezahlt? Fürs nichts Tun auch noch Geld kassieren, wie geschehen. Das dürfte alles noch belegbar (Nachweisbar) sein! Alle die Sünden die begangen wurden auf den Tisch legen und diesen Unbelehrbaren zeigen wo es lang geht. So etwas soll es und darf es nicht geben. Ich hoffe Herr Meißner, das das Glück auf ihrer seite steht. Wir drücken ihnen die Daumen!!!
Endlich mal Einer, der öffentlich sagt, was bestimmt viele Andere auch denken. Ich verstand sowieso nicht, warum bisher niemand "Widerstand" geleistet hat. Baur Versand gibt es immerhin seit 87 Jahren und wurde sehr erfolgreich geführt. Gut so, dass der Gründer Friedrich Baur dies nicht mehr mitbekommt, was aus seiner Firma werden soll. Liebe Baur-Mitarbeiter, gebt die Hoffnung nicht auf und wehrt euch, denn ihr habt bisher "Großes" geleistet. Das sollte auch mal gelobt werden. Ich drücke euch die Daumen, dass diese Geschichte ein gutes Ende bekommt.