Am Obermain steht der Schutz der Natur im Vordergrund

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Wer den Main sportlich genießen möchte, für den stehen über 70 Kanus bereit, die gemietet werden können. Wilde Floßfahrten, bei denen alkoholisierte Menschen die Gegend unsicher machen, sind dagegen unerwünscht. Grundsätzlich bedürfen sie einer Genehmigung. Foto: Matthias Einwag
Wer den Main sportlich genießen möchte, für den stehen über 70 Kanus bereit, die gemietet werden können. Wilde Floßfahrten, bei denen alkoholisierte Menschen die Gegend unsicher machen, sind dagegen unerwünscht. Grundsätzlich bedürfen sie einer Genehmigung. Foto: Matthias Einwag
Partner für den Main treffen sich zum jährlichen Erfahrungsaustausch in Lichtenfels; Gruppenfoto vor der ehemaligen Synagoge Foto: privat
Partner für den Main treffen sich zum jährlichen Erfahrungsaustausch in Lichtenfels; Gruppenfoto vor der ehemaligen Synagoge  Foto: privat
 
Wer den Main sportlich genießen möchte, für den stehen über 70 Kanus bereit, die gemietet werden können. Matthias Einwag
Wer den Main sportlich genießen möchte, für den stehen über 70 Kanus bereit, die gemietet werden können. Matthias Einwag
 

Über 20 Vertreter der Orte am Main, der Fischerei, der Kanuvermieter, der Kanuvereine und der Umweltbildung haben sich in Lichtenfels zum jährlichen Informationsaustausch getroffen. Sie machten klar, dass es ihnen bei der Nutzung des Flusses das Naturerlebnis im Mittelpunkt stehen sollte.

Über 20 Vertreter der Orte am Main, der Fischerei, der Kanuvermieter, der Kanuvereine und der Umweltbildung haben sich am Montag, 19. Januar 2015 in Lichtenfels zum jährlichen Informationsaustausch getroffen. Die seit 2005 regelmäßig einmal pro Jahr stattfindende Besprechung der verschiedenen Akteure am Main fand zum ersten Mal in der ehemaligen Synagoge in Lichtenfels statt.
Zu Beginn informierte Anne Schmitt, Geschäftsführerin des Flussparadieses Franken, über die aktuellen Entwicklungen am Main. Die in den letzten Jahren durch den Landkreis Lichtenfels stichprobenartig erfolgten Kanuzählungen konnten im vergangenen Jahr nicht mehr organisiert werden. Da es jedoch bei der Anzahl der Boote auf dem Main wichtig sei, verlässliche Daten zu haben, soll eine automatisierte Zählstelle eingerichtet werden. Als geeigneter Standort wurde allgemein Unterbrunn vorgeschlagen.
Keine Veränderung gab es bei der Anzahl der zugelassenen Kanus. Die 75 Mietboote verteilen sich auf insgesamt sieben Vermieter mit je vier bis 25 Booten.

Das Miteinander der verschiedenen Akteure am Obermain funktioniere weitgehend gut bis sehr gut, heißt es in einer Pressemitteilung. Besonderes Lob bekam der Bürgermeister der Gemeinde Michelau, Helmut Fischer (CSU), für die gepflegte Toilette in Schwürbitz. Einstimmigkeit herrschte darüber, dass weitere Toilettenmöglichkeiten an anderen Ein- und Ausstiegsstellen notwendig wären. Vor allem in Nedensdorf, dessen idyllische Dorfwiese am Main zur Rast einlädt.

Floßfahrten sind unerwünscht

Intensiv diskutiert wurden Fahrten mit selbst gezimmerten floßähnlichen Gefährten auf dem Main, die im vergangenen Jahr zwischen Unnersdorf und Wiesen mehrmals beobachtet worden sind. Der Main ist gerade in diesem Abschnitt ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen über und unter Wasser. Daher gibt es die freiwillige Selbstverpflichtung der Partner für den Main, mit der sich seit vielen Jahren Kanuvermieter und Kanuvereine einschließlich des bayerischen Kanuverbandes zu einem achtsamen Umgang mit dem Main bekennen. Floßfahrten unter Alkoholeinfluss, noch dazu in den späten Abendstunden, passen eindeutig nicht auf die freie Fließstrecke des Mains.

Mario Imhof vom Landratsamt Lichtenfels betonte, dass solche Floßfahrten auch gar nicht einfach durchgeführt werden dürften. Dafür sei ein Antrag beim Landratsamt Lichtenfels notwendig, damit die naturschutz- und fischereirechtlichen Auswirkungen geprüft werden könnten. Eine solche Genehmigung hätten beispielsweise die von der Evangelischen Jugend durchgeführten Fahrten, bei denen das Naturerlebnis des Mains und die pädagogische Arbeit im Mittelpunkt stehen.

Auch dieses Jahr wieder Säuberungsaktion

Werden andere Fahrten beobachtet, empfiehlt er, falls möglich, die Autokennzeichnen zu notieren und direkt dem Landratsamt oder am Wochenende auch der Polizei zu melden.
Um ein positives Zeichen für den Main zu setzten, wird auch in diesem Frühjahr wieder die Aktion "Mein Main soll sauber sein!" durchgeführt. Sie beginnt am Wochenende des Weltwassertages, der jedes Jahr von den Vereinten Nationen am 22. März ausgerufen wird. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto "Wasser und nachhaltige Entwicklung". Organisiert wird die Müll-Sammel-Aktion am Main und den angrenzenden Seen von unterschiedlichsten Gruppen vor Ort, in einigen Gemeinden bereits seit über 15 Jahren. Im vergangenen Jahr wurden so am gesamten Main über 2,5 Tonnen Müll gesammelt. Jeder kann auch in diesem Jahr wieder mitmachen. Die verschiedenen Aktionstage werden derzeit vom Flussparadies Franken zusammengetragen und dann gemeinsam veröffentlicht.

Oliver Freiburg von der Mainfischereigemeinschaft Lichtenfels brachte es mit seinem Schlussappell auf den Punkt: "Die guten Willens sind, müssen direkt miteinander kommunizieren und zusammenhelfen, dann können auch die erreicht werden, deren Verhalten für die Umwelt schädlich ist."