Obwohl die äußeren Bedingungen für die Berufsschule spannend waren, steht der Ausbildungsmesse am 12. März nichts mehr im Weg.
Beim obligatorischen Pressegespräch im Vorfeld der Messe sind in den Gängen noch die Gerüste der arbeitenden Firmen zu sehen. Seit Wochen sind die Arbeiter dabei, den Brandschutz im Gebäude zu erhöhen. Bis zur Messe sollen sie fertig sein. Ein dreiviertel Jahr wurde die Turnhalle als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. "Am Dienstag sind die letzten ausgezogen", erklärte Lichy.
Seit Oktober letzten Jahres laufen die Vorbereitungen für die Messe, die heuer bereits zum 20. Mal stattfindet. Und wie Lichy erklärte, ist das Interesse der Betriebe an der Messe gewachsen. Heuer sind es 98 Aussteller, die einen Einblick in das regionale Ausbildungsangebot bieten. Der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft als Veranstalter und die Staatliche Berufsschule
Lichtenfels rechnen auch heuer wieder mit bis zu 1000 Besuchern.
Der Bewerbermangel stellt auch für Firmen in der Region zunehmend ein Problem dar.
"Anfangs waren die Bewerberzahlen höher als die der Ausbildungsbetriebe. Heute ist das anders", erklärt der Schulleiter. Ein Blick ins Ausstellerverzeichnis verrät, das nicht nur Betriebe aus dem Raum Lichtenfels um die immer weniger werden Auszubildenden werben. Auf der Messe sind auch Betriebe aus den angrenzenden Landkreisen vertreten. Doch langsam gerät die Berufsschule an ihre Kapazitätsgrenze.
Rechnerisch fast ein Patt
Für Brigitte Glos, der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg- Coburg, ist die Ausbildungsmesse in Lichtenfels "eine Messe mit einem ganz besonderen Charme". Der Ausbildungsstellenmarkt im Landkreis Lichtenfels war zum Ende des Beratungsjahres 2014/15 ausgeglichen. Rein rechnerisch entfielen auf 100 gemeldete Bewerber 110 Lehrstellen.
Im aktuellen Ausbildungsjahr wurden laut Glos bislang 458 Ausbildungsplätze gemeldet und damit 38 weniger als im Vorjahr. Auf der anderen Seite haben sich bereits 488 Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, und damit 24 mehr als im Vorjahr. Angesichts der Zahlen ist Glos dennoch davon überzeugt, dass alle interessierten Jugendlichen auch einen Ausbildungsplatz erhalten, da vor der Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt, die Ende März veröffentlicht wird, noch viele Betriebe dem Arbeitgeberservice ihre Lehrstellen melden. .
"Die Arbeitsplätze sind das wichtigste im Leben", sagte der stellvertretende Landrat Helmut Fischer (CSU). Er erinnerte daran, dass wo Arbeitsplätze fehlten, die Menschen auch abwanderten. Nach wie vor setzten die Unternehmen in der Region darauf, den benötigten Fachkräftenachwuchs auch selbst auszubilden.
Dass die Unternehmen dies auch quantitativ und qualitativ gut machen, habe sich bei der Verleihung des letzten Ausbildungslöwen 2015 wieder gezeigt. Fischer war froh darüber, dass die Turnhalle der Berufsschule nicht mehr als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt werden muss und mit dem Neubau in Bad Staffelstein eine neue und gelungene Lösung gefunden wurde. "Wir hoffen, dass alle Besucher, die einen Ausbildungsplatz suchen, auch einen bekommen werden", wünschte er sich.
Im Gegensatz zu Thüringen, wo wegen rückläufiger Schülerzahlen über die Schließung von Berufsschulen nachgedacht wird, darf sich Lichtenfels über steigende Schülerzahlen freuen. Aktuell werden an der Staatlichen Berufsschule Lichtenfels mit den beiden Berufsfachschulen für Informatik und Flechtwerkgestaltung 1530 Schüler unterrichtet.