Die Melkendorfer Kerwa lebt. Angeführt von Fahnenträger Max Angermann holten die Ortsburschen am sonntag ihre Madla mit einem Festzug ab.
Als Oberplotzer fungierte in diesem Jahr Johannes Zimmermann. Doch er hatte natürlich, so wie es Tradition in Melkendorf ist, Helfer: den Weintablettträger Frank Stübinger und Kassierer Nikolai Schneider.
Pfarrer Klaus Spyra freute sich, dass die Kerwatradition in Melkendorf so lebendig ist. "Es ist wirklich eine unglaubliche Leistung, was die jungen Leute hier so auf die Beine stellen", so der Pfarrer. Die jungen Plotzer schenkten Bier aus, zogen den Kerwawagen. Und natürlich riefen sie beim Festzug unzählige Male "Wer hot Kerwa?" - "Mir hom Kerwa!". Dieser Schlachtrufgehört einfach zu jeder echten fränkischen Kerwa.
Getanzt wurde natürlich beim Abholen der Mädchen, aber auch vor der Gaststätte "Petersburch". Die Melkendorfer Jugend legte den Grundstein dafür, dass die Kerwatradition eine Zukunft hat, denn beim Festzug durften auch die Schulkinder. "Ich bin schon zum zweiten Mal dabei.
Ich finde an der Kerwa vor allem die Musik schön", erzählt die neun Jahre alte Katharina Frosch, die ein sonnengelbes Dirndl zur Feier des Tages trägt. Und Jason Wollner (9) ist eigens mit einer neuen Lederhose ausstaffiert.
Auch die Integration funktioniert in Melkendorf. So waren viele Kinder mit Migrationshintergrund dabei.
Das Festgeschehen spielte sich bei herrlichem Sonnenschein auf dem Kirchplatz vor St. Aegidius ab. Die Kerwa dauert am Montag noch an. Erst am Dienstag wird sie in feierlicher Zeremonie begraben.