Zwei Peestener beim 70 Kilometer Wandermarathon

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Herrliche Ausblicke boten sich den Wanderern bei den "24 Stunden von Bayern". Foto: privat
Herrliche Ausblicke boten sich den Wanderern bei den "24 Stunden von Bayern". Foto: privat
Impressionen von der Strecke
Impressionen von der Strecke
 
Teilnehmer der 24 Stunden von Bayern: Stefan Ellner (links) und Matthias Müller. Foto: Katharina Müller-Sanke
Teilnehmer der 24 Stunden von Bayern: Stefan Ellner (links) und Matthias Müller. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
 

Matthias Müller aus Heubsch und Stefan Ellner aus Peesten waren bei den "24 Stunden von Bayern" dabei. Der Wander-Marathon erfordert Höchstleistungen vom Körper. Nur die Hälfte der Teilnehmer kam ins Ziel.

70 Kilometer - eine Strecke, die die meisten nur mit dem Auto oder höchstens mit dem Fahrrad zurücklegen. Aber laufen? Für Matthias Müller aus Heubsch und Stefan Ellner aus Peesten keine Frage. Beide haben an den "24 Stunden von Bayern" teilgenommen - einem riesigen Wander-Event, das in heuer im Ilztal bei Passau stattfand.

"Wir sind schon ein paar Mal vorher Runden mit 35 Kilometer gelaufen, aber das ist halt nochmal das Doppelte", betont Matthias Müller. Blasen an den Füßen, durchgelaufene Schuhe und Erschöpfungszustände haben viele Teilnehmer ereilt, der Heubscher und sein Freund Stefan Ellner sind davon verschont geblieben. "Die Probe-Runden vorher haben wir schon genutzt, um herauszufinden, welche Socken und Schuhe die richtigen sind und wie man seine Kraft einteilt", erklärt Hobby-Fußballer Matthias Müller.

Doch trotz guter Vorbereitung ist das Event an den beiden Freunden nicht spurlos
vorbeigegangen. "Am Ende der Tagesetappe hatte ich einen Tiefpunkt, da hat die Achillessehne geschmerzt. Aber mit Salbe und Tabletten hab ich das gut in den Griff bekommen", erzählt Müller der jetzt, ein paar Tage danach, darüber lachen kann.

30 Kilometer durch die Nacht

Seinen Kumpel hat das Tief erst später ereilt. Nach der Tagesetappe von 40 Kilometern denken viele ans Aufhören, wie beide berichten, doch die Freunde aus Kindertagen machten weiter. Nach der Tages- machten sie sich auf die 30 Kilometer lange Nachtstrecke - mit Stirnlampe, frischem Schuhwerk und Regenklamotten. Denn mittlerweile hatte es angefangen zu stürmen. "Die ersten Stunden ging es gut, aber die letzten drei oder vier Kilometer waren richtig hart", erinnert sich Stefan Ellner. Vor allem weil mehr und mehr Wanderer aufgeben. "Die Shuttlebus-Stationen wurden immer voller."

Am Ende kommt nur die Hälfte der Teilnehmer ins Ziel. Früh um sechs Uhr erreichen die beiden Kasendorfer endlich das Ziel. Geschafft, aber glücklich. Und um ein paar Erfahrungen reicher. Zum Einen in sportlicher Hinsicht, denn die Mammut-Wanderung verbunden mit dem Schlafmangel bedeutet Höchstleistung für den Körper; andererseits mit vielen Eindrücken interessanter Landschaften - das eigentliche Ziel der Aktion "24 Stunden von Bayern".

Das beliebte Event findet jedes Jahr an einem anderen Ort in Bayern statt. Die jeweilige Region erhofft sich dadurch einen Imagegewinn. Auf der Strecke gibt es alle Info-Stände, Verpflegungsstationen und ein spannendes Quiz. "Wenn man mit dem Mountainbike irgendwo langfährt, kriegt man eigentlich gar nichts von der Umgebung mit. Beim Wandern ist das anders, da kann man die Landschaft richtig auf sich wirken lassen", meint Müller. Er wird jedenfalls bei nächster Gelegenheit mit seiner Familie ins Ilztal und ins Dreiburgenland fahren und zeigen, wo er gelaufen ist.

Das Los entscheidet

2015 wird das Event in Unterfranken durchgeführt. Eine schnelle Anmeldung lohnt sich, denn aus organisatorischen Gründen können nur 444 Wanderer dabei sein. Die Zahl der Interessenten ist aber um ein Vielfaches höher. Wer mitmachen darf, wird per Losverfahren entschieden.

Zumindest die Lose von Matthias Müller und Stefan Ellner liegen schon in der Trommel...