Zwei Kilogramm Haschisch selbst konsumiert

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Symbolbild: Boris Roessler/dpa
Symbolbild: Boris Roessler/dpa

Als einer der letzten Abnehmer des Kulmbacher Haschischrings hat das Amtsgericht Kulmbach einen 35-Jährigen aus dem ehemaligen Landkreis Stadtsteinach verurteilt. Der Mann hatte in 22 Einzelfällen gut zwei Kilo Haschisch von einem der Hauptakteure des Rings bezogen.

Er wurde u einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Der ursprünglich angeklagte Handel mit der Droge war dem Angeklagten nicht nachzuweisen.


"Komplett zum Eigenverbrauch"


Er habe den Stoff komplett zum Eigenverbrauch erworben, beteuerte er vor Gericht. Tatsächlich gab es niemanden, der das Gegenteil behaupten konnte. Mittlerweile sei er von der Droge weg. "Das war alles total dämlich von mir", sagte er und beschwor, dass ihm die Geschichte unendlich leid tut.

Ursprünglich war eine deutlich höhere Haschisch-Menge angeklagt, ebenso war die Staatsanwaltschaft von wesentlich mehr Einzelfällen ausgegangen. Doch der Dealer, von dem der Angeklagte das gesamte Haschisch bezogen hatte, war sich seiner Sache sicher.
Der 34-jährige Metallbauer, der ein gutes Dutzend feste Abnehmer hatte, wurde bereits rechtskräftig zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt (wir berichteten) und sitzt derzeit in der Justizvollzugsanstalt in Bayreuth ein.


Niemanden zu Unrecht belastet


Der zuständige Sachbearbeiter von der Kriminalpolizei in Bayreuth sagte aus, dass der Dealer bislang noch in keiner Aussage jemanden zu Unrecht oder über Gebühr belastet habe. Insgesamt hätten sich die Angaben des Zeugen immer bestätigt. Er gehe deshalb davon aus, dass auch im vorliegenden Fall "die Mengen so stimmen, wie sie der Dealer beziffert hatte".

Insgesamt war es beim Kulmbacher Haschischring um rund 370 Kilogramm Haschisch und Marihuana gegangen, die ein Bindlacher Hauptdealer aus Berlin und Frankfurt bezogen und in Oberfranken unter die Leute gebracht hatte. Eine wesentliche Rolle spielte dabei neben dem 34-jährigen Metallbauer, der jetzt als Zeuge auftrat, auch ein Brüderpaar aus dem Landkreis Kulmbach, das mittlerweile ebenfalls verurteilt wurde, eine wichtige Rolle. Insgesamt, so berichtete der Polizeibeamte, hätten sich aus dem Komplex bereits rund 160 Folgeverfahren entwickelt.


1000 Euro für die Nepalhilfe


Nachdem der Angeklagte im vorliegenden Verfahren die verbliebenen Fälle voll und ganz einräumte, forderte Staatsanwältin Juliane Krause eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Bewährung deshalb, weil der Angeklagte Ersttäter ist und sozial eingeordnet lebt. Verteidiger Ralph Pittroff plädierte auf eine Bewährungsstrafe von einem Jahr. Sein Mandant sei vollumfänglich geständig, habe eine abgeschlossene Berufsausbildung und stehe in Arbeit.

Das Schöffengericht unter Nicole Allstadt urteilte auf ein Jahr und drei Monate. Es bleibe zu hoffen, dass die Drogengeschichte wirklich nur eine Episode im Leben des Angeklagten war. Zusätzlich muss der Angeklagte eine Geldauflage 1000 Euro an die Nepalhilfe überweisen und sich regelmäßigen Drogentests unterziehen.