So viel wie möglich altengerecht
Seniorengerechte Wohnungen sind auch den Verantwortlichen der Städtebau GmbH ein Anliegen. Von den rund 500 verwalteten Wohnungen, davon 300 eigene, der Rest im Eigentum der Bürgerhospitalstiftung, ist allerdings nur ein Teil seniorengerecht. "Bei Sanierungen und Neubauten wird natürlich alles barrierefrei, teilweise auch rollstuhlgerecht gestaltet", betont Geschäftsführer Bernd Ohnemüller.
Wohnanlage nur für Senioren
Seniorengerecht und auch ausschließlich für Menschen ab 60 gedacht, ist die Luise-Fischer-Wohnanlage im Grünwehr mit 25 Wohnungen, dazu die Wohnungen im Grünwehr 11 und im Essighaus in der Spitalgasse. Das alte Gebäude Petzmannsberg 27 wird bald abgerissen. Anstelle der bisher zehn Wohnungen entstehen dort 13 neue, größer und barrierefrei. Noch hat der Bau nicht begonnen, doch die ersten Interessenten bewerben sich schon. "Die Nachfrage ist riesig", sagen Ohnemüller und Städtebau-Mitarbeiter Michael Münch. "Zur Zeit haben wir leider gar keine freien Wohnungen anzubieten."
Die Städtebau saniert gerade in der Dobrachstraße einen Wohnblock aus den 70er Jahren. Das Außengelände wird aufgeschüttet, sodass aus den früheren Balkonen im Halbparterre Terrassen werden, die barrierefreie Zugänge in die Wohnungen ermöglichen.
Um im Alter gut und zufrieden leben zu können, ist die passende Wohnung ein entscheidender Faktor, sagt Irene Kinitz.
Was man nicht kaufen kann
Ein Vorzug, den man nicht bauen und nicht mit Geld bezahlen kann, der aber unendlich wertvoll für die Rentnerin ist: "Wir sind eine tolle Hausgemeinschaft, alle per du. Wir helfen uns, wir treffen uns auf der Dachterrasse, es gibt kein böses Wort. In so einer Gemeinschaft fühlt man sich einfach wohl."
Kommentar: Wie wollen wir im Alter leben?
In jedem Lebensabschnitt haben wir andere Bedürfnisse. Als junge Leute wollen wir flexibel sein, die Wohnung muss nicht groß und darf auch unter dem Dach sein. Hauptsache günstig. Als Familie brauchen wir dann mehr Platz, gerne einen großen Garten dazu und auf dem Land.
Im Alter ist das Ganze dann wieder mindestens eine Nummer zu groß. Barrierefrei ist in diesem Lebensabschnitt nötig, und die Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten, Arzt und Apotheke, Gaststätten und Veranstaltungen.
Derartige Wohnungen sind aber rar. Zu verstehen ist das eigentlich nicht: Die demografische Entwicklung ist keine Überraschung. Der Bedarf war vorhersehbar - und er wird weiter steigen. Schneller als man bauen kann.
Die Kulmbacher Baugenossenschaft und die Städtebau haben die Wichtigkeit der Aufgabe erkannt und handeln entsprechend, jeweils im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Es wird jedoch noch weiterer Anstrengungen bedürfen, damit langfristig ausreichend barrierefreier und dabei auch bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht.
Das wird nur mit gezielter Förderung seitens der Politik erreicht werden können. Dass die Aufgabe wichtig ist, daran besteht kein Zweifel - für ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben im Alter und für den sozialen Frieden.
Naja ich weiß nicht so recht was ich von dem Kommentar halten soll. Die Baugenossenschaft ist seit Jahren in der Blaich blockiert worden. Und die Städtebau war mehr damit beschäftigt Liegenschaften ohne Ausschreibungen an private Investoren zu verscherbeln. Hoffentlich ändert sich das jetzt und es wird mit mehr Verstand und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft gebaut.