Die Weismainer Baufirma Dietz wollte in der Gummistraße 184 Appartements für Studenten errichten. Jetzt wird wohl in der Blaich gebaut - nicht nur für Studenten.
Er hatte ein großes Studentenwohnheim im Blick. 184 Appartements wollte Christian Dietz, der Geschäftsführer der gleichnamigen Weismainer Baufirma, in der Gummistraße direkt neben der dortigen Tanzschule errichten. Die Pläne sind in den vergangenen Monaten geplatzt, auch, weil sich eine Wohnbebauung in solch einer Dimension auf einem von Gewerbebetrieben umzingelten Areal nicht realisieren lässt.
Stadtwerke als Nachbar
Doch Dietz' Traum, Wohnraum in Kulmbach zu schaffen, lebt noch. Ein Grundstückstausch macht sein Vorhaben nun wohl möglich. Weil Dietz und einer seiner Mitarbeiter der Kulmbacher Brauerei ein mehrere tausend Quadratmeter großes Grundstück in der Gummistraße für deren Erweiterungspläne zur Verfügung gestellt haben, erhält die Baufirma im Gegenzug ein fast 4000 Quadratmeter großes Areal, das sich auf dem Mönchshof befindet. Dort will Dietz das Millionenprojekt umsetzen - in direkter Nachbarschaft zu den Kulmbacher Stadtwerken. Die Neubauten sollen von der Hofer Straße bis hin zum einstigen Eishaus entstehen. Der Markgrafen-Getränkemarkt müsste dafür weichen.
Auch größere Wohnungen
Dietz spricht von fünf Häusern mit 4000 Quadratmetern Wohnfläche, die gebaut werden könnten. Von einem großen Gebäudekomplex, der in der Gummistraße geplant war, rückt er ab. Wie er auch das gesamte Konzept umstellt. Nicht mehr nur für Studenten, auch für Familien und Gewerbetreibende wird gebaut, sagt Dietz, der zur Überzeugung gelangt ist, dass mehr als 200 Studentenappartements in Kulmbach nicht benötigt werden. 80 rund 25 Quadratmeter große Ein-Zimmer-Wohnungen hat er im Visier, jetzt auch 40 Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen, "weil wir erkannt haben, dass der Bedarf vorhanden ist". Darauf habe ihn auch Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) verwiesen. Die Wohnungen sollen im ersten Stock entstehen, im Erdgeschoss seien auch Büro- oder Gewerbeflächen angedacht. Dietz kann sich zudem vorstellen, dass beispielsweise Pflegedienste als Mieter in das Projekt einsteigen.
"Attraktiver Standort"
Von der Attraktivität des Standorts ist er überzeugt. Die Innenstadt sei von dort zu Fuß schnell zu erreichen. Eine staatliche Förderung, die ihm pro Bett 32 000 Euro Zuschuss gewähren könnte, will Dietz nicht beantragen. Denn dann dürfte er die kleinen Appartements nur an Studenten vermieten und müsste sich an eine Mietobergrenze halten. "Wir gehen einen anderen Weg, sind so flexibler", sagt der Geschäftsmann.
Das sagt der OB
Dass es in Kulmbach eine rege Nachfrage nach Wohnungen gibt, das weiß natürlich auch Henry Schramm. Er freue sich über jedes wirtschaftliche Engagement, so der Oberbürgermeister, der überzeugt ist, dass Dietz eine rege Nachfrage von potenziellen Mietern hätte, würde er nicht nur Appartements, sondern auch Wohnungen verschiedenster Größen anbieten. Die seien gefragt.
Die Blaich sei mit der renaturierten Flutmulde, Schule und Kindergarten ein attraktiver Standort, der sich für so ein Projekt anbiete. "Natürlich muss sich das Vorhaben gestalterisch in das Bild einfügen", stellte das Stadtoberhaupt fest, das über die detaillierten Planungen der Baufirma in dieser Woche noch nicht informiert war.
Die Planungsphase hat laut Christian Dietz auch erst begonnen. Wann er den Bau realisieren will? "Wir werden wohl ein Jahr Vorlaufzeit brauchen", sagt der Weismainer Bauunternehmer, der - einschließlich des Baus einer Tiefgarage - mit Kosten in Höhe von zwölf Millionen Euro rechnet.
Mal sehen wer jetzt wieder was findet um die Erstellung der Neubauten zu erschweren. Immerhin scheint mit dem dann notwendigen Abriss des architektonisch wunderschönen, stadtbildprägenden, welterbewürdigen Getränkemarktes wieder ein Stück Kulmbacher Geschichte zu verschwinden. Ach ja .. Kinder-Spielplatz-Gegner aufgepasst, nicht dass da vielleicht noch ein Spielplatz angegliedert wird!