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Wenn Worte den Alltag erobern

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Symbolbild Foto: Lisa Ducret/dpa
Symbolbild Foto: Lisa Ducret/dpa

Es gibt Worte, die gehen einem irgendwann auf den Zeiger. Nämlich dann, wenn sie inflationär gebraucht werden.

"Integrationsdebatte" und "Migrationshintergrund" in der Politik etwa. Vielleicht auch "Solidaritätszuschlag" . Oder "Haderthauer". Und natürlich "geil", was Teenager gerne absondern.

Apropos gerne. Seit einiger Zeit nervt mich das Wort. Meist als Ersatz für das traditionelle "bitte" schleicht es sich penetrant in unseren Alltag ein. Immer mehr Dinge werden von immer mehr Menschen "gerne" gemacht. Vom Chef zum Beispiel, der per E-Mail eine Anweisung herumschickt, zu der er "gerne" auch ganz viele Fragen beantwortet; vom Computerverkäufer, der natürlich "gerne" den defekten PC umtauscht; oder vom Ober im Speiserestaurant, der "gerne" den Rest vom Schnitzel einpackt.

Zu Hause könnte es ähnlich ablaufen: "Schatz, danke, dass Du noch Klo geputzt, Auto gewaschen und den Geschirrspüler ausgeräumt hast!"

- "G E R N E!"

Stimmt halt leider nicht immer.
Und deshalb kann ich es langsam nicht mehr hören.

Den Eltern, deren Kinder ab heute wieder die Schulbank drücken müssen, geht es sicher anders. Wenn sie jeden Tag ihren Sprösslingen zurufen: "Macht' endlich eure Hausaufgaben!", wollen sie nur Eines hören: "Ja gleich.
G E R N E!"