Weihermühle: Nach der Absage das Beste draus machen

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Die Weihermühle bei Buchau. Foto: Jürgen Gärtner
Die Weihermühle bei Buchau. Foto: Jürgen Gärtner

Nach der Absage der Jugendbildungsstätte: Die Enttäuschung ist immer noch spürbar im Landkreis.

Die Atmosphäre "war nicht frostig, sondern eher konstruktiv". Mit diesen Worten beschreibt Dekan Thomas Kretschmar ein Treffen mit hohen Vertretern des Landeskirchenrats, das am Montag in Kulmbach stattfand. Der Grund: die Absage für die Weihermühle als Jugendbildungsstätte.

Mit dabei waren Regionalbischöfin Dorothea Greiner, die Oberkirchenräte Hans Peter Hübner, Michael Martin und Erich Theodor sowie Landrat Klaus Peter Söllner und die Dekanatsleitung.

Die Enttäuschung über die Entscheidung sei bei den Kulmbacher Teilnehmern spürbar gewesen, sagte Dekan Kretschmar nach dem nicht öffentlichen Treffen gegenüber der Bayerischen Rundschau. "Bei dem einen oder anderen war ein bisschen der Zweifel da, ob die Weihermühle überhaupt eine reelle Chance auf die Jugendbildungsstätte hatte."

Ein kleines Trostpflaster hatte die Delegation allerdings mitgebracht: Oberkirchenrat Hübner sagte zu, den Dekanatsbezirk Kulmbach als Träger der Weihermühle finanziell weiter zu unterstützen und die bauliche Situation zu klären. Aus Mitteln der Landeskirche wird zudem eine halbe Projektstelle für drei Jahre zur Verfügung gestellt, mit der die Weihermühle sich in Fragen der Organisation und Pädagogik weiterentwickeln kann.

"Die Region zeigt Größe darin, wie sie die Entscheidung aufnimmt. Ihr habt alles richtig gemacht. Ihr habt alles getan, was ihr konntet. Darum steht die Weihermühle jetzt besser da als vor eineinhalb Jahren", ergänzte Regionalbischöfin Dorothea Greiner.


"Eine Inszenierung"?

"Wir sind jetzt wirklich dankbar, dass die Weihermühle am Ende nicht als Verlierer dasteht,
sondern eine echte Chance für die Zukunft hat", sagte Dekan Thomas Kretschmar mit Blick auf die zugesagte Unterstützung. Im Gespräch mit der BR verhehlte er aber nicht, dass viele die Entscheidung nicht verstehen konnten und von einer "Inszenierung" durch die Landeskirche sprachen.

Dass das Treffen mit dem Landeskirchenrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, stieß bei dem Dekan auf Verständnis. "Es sollte im kleinen Kreis gesprochen werden, weil bei größeren öffentlichen Versammlungen die Gefahr besteht, dass die Stimmung den Bach runter geht."

Die Delegation habe in der kleinen Runde die Anstrengungen des Landkreises Kulmbach gelobt, der sich Ende Juni geschlossen hinter die Weihermühle gestellt hatte. Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Bildung, Vereinen und öffentlichem Leben hatten sich für die Jugendbildungsstätte im Landkreis eingesetzt.

"Unsere Aufgabe wird nun sein, das Netzwerk, das sich in dieser Veranstaltung im Juni gebildet hat, aufzunehmen und zu fördern", meinte Dekanatsjugendreferent Diakon Stefan Ludwig, der die Geschäftsführung der Weihermühle innehat.

Der Besuch der Landeskirchen-Delegation war am Montag auch Thema im Kreistag. Stellvertretende Landrätin Christina Flauder (SPD), zugleich Landessynodalin, erklärte, dass sich mit der Halbtagesstelle der Einsatz zumindest teilweise gelohnt habe.

Landrat Klaus Peter Söllner (FW) verwies auf die Zusage von Oberkirchenrat Hübner, die Weihermühle finanziell weiter zu unterstützen und sprach die Hoffnung auf Zuschüsse aus.