Die Lecks müssten gefunden und geschlossen werden. Das sieht auch Harald Kleiber so und zeigt sich in diesem Punkt inhaltlich ganz auf einer Linie mit Schmiechen: "Wir müssen die Sanierung anpacken. Aber daran wird ja bereits gearbeitet."
Wichtig ist aus Kleibers Sicht die Frage, wie die Investitionen in die Trinkwasserversorgung letztlich finanziert werden: "Die Grundstückseigentümer müssen es bezahlen. Was ist gerechter - eine Umlage nach Fläche oder nach Verbrauch?" Das müsse man entscheiden, wenn es so weit ist, entgegnet Schmiechen: "Wir werden nicht alles über die Gebühren machen können, es wird einen Zusatzbeitrag geben müssen. Aber 620 000 Euro sind definitiv leichter umzulegen als 2,2 Millionen."
Fragen aus dem Publikum
Etliche Rundschau-Leser haben im Vorfeld der Veranstaltung Fragen an die Kandidaten eingereicht. Eine davon stammt von André Pöhlmann und richtet sich an Helmut Bergmann. Ob er ernsthaft, wie in einem seiner Rundbriefe ausgeführt, dafür plädiere, selbst stark marode Straßen oberflächlich zu reparieren und sie später bei den nötigen Kanalsanierungen wieder aufzureißen, will er wissen. Bergmann bleibt dabei: Er hält das Überteeren der Löcher als Schnellmaßnahme für sinnvoll.
Aus dem Publikum meldet sich Kai Ehrhardt zu Wort. Der 19-Jährige möchte wissen, ob allein der gemeindeeigene Brunnen langfristig die Wasserversorgung sichern könnte - ohne Fernwasser. Bergmann ist überzeugt davon: "Wir leben in einer wasserreichen Region."
Volker Schmiechen möchte sich nicht darauf verlassen, dass das ewig so bleibt: "Wenn das Pressecklein einmal schwächer wird, kann es eng werden."
Was tut die Gemeinde für Senioren und Kinder?
Entrüstung im Saal: Auf die Frage, wie er die Angebote für Senioren im Ort einschätzt, sagt Helmut Bergmann (FW-WGU): "Für Senioren ist in Untersteinach nichts vorhanden."
Hat er eigene Ideen zum Thema? "Ich habe mal ein paar Leerstände rausgesucht", führt Bergmann aus. "Ins Büro der ehemaligen Tankstelle könnte man einen Kaffeeautomaten reinstellen. Da könnten sich die Senioren treffen."
Das ist enttäuschend
Zuhörerin Cornelia Wehner meldet sich zu Wort: "Das ist wirklich enttäuschend, dass ein Bürgermeisterkandidat nicht weiß, was bei uns alles gemacht wird."
Harald Kleiber (UBG) zeigt sich besser informiert: "Verschiedene Vereine sorgen für attraktive Angebote, auch die Gemeinde selbst." Statt zusätzlich eigene Dinge auf die Beine stellen zu wollen, hält er es für sinnvoller, mit den Vereinen zusammenzuarbeiten und Bestehendes zu fördern und auszubauen.
Volker Schmiechen (SPD) lobt ausdrücklich das Engagement der Vereine und verweist auf besondere Angebote, die sehr gut angenommen werden: Monatliche Ausflüge des Seniorenclubs, das Seniorentaxi, das Senioren jeden Donnerstag zum Einkaufen fährt, den gemeindlichen Seniorenspielplatz, der gern genutzt wird. "Da könnten wir sogar darüber nachdenken, noch einen zweiten zu schaffen."
Und wie sieht es mit der Kinderbetreuung aus? "Wir können uns glücklich schätzen, noch einen Schulstandort zu haben und müssen alles daransetzen, dass er erhalten bleibt. Auch die Kinderbetreuung ist auf einem guten Weg."
In Untersteinach gibt es Kindergarten, Krippe und Hort, ergänzt Schmiechen. In den Räumen der Schule habe man Platz für 50 Hortkinder, die Krippe von zunächst zwölf auf mittlerweile 24 Plätze aufgestockt.